Werkzeuge für Heim & Garten
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Wer macht eigentlich Billigwerkzeuge?

helmutkaserer
Alter Hase
Hallo!
Hat von euch schon mal wer Informationen erhalten wie und unter welchen Bedingungen die Billigwerkzeuge von Diskountern und Baumärkten hergestellt werden?
Mich würde es nicht wundern wenn bei einer Bohrmaschine die 15 Euro kostet viele kleine Kinderhände mit im Spiel währen, da ich selbst Vater bin hätte ich gerne mehr Informationen über die Arbeitsbedingungen.
Wo bekomme ich diese?
34 ANTWORTEN 34

kindergetuemmel
Goldmitglied
Kurz zurück zur Kinderarbeit:
Ich habe selbst eine Tochter und die soll möglichst lange "Kind" bleiben dürfen.
In den Ländern in denen Kinder arbeiten müssen, ist das aber nicht so einfach. Wenn wir guten Europäer deren Produkte nicht kaufen, werden sie verhungern.
Einfach zu sagen Kinderarbeit unterstütze ich nicht, ist meiner Meinung nach auch nicht ganz richtig. Die Sache ist komplizierter. das muss in diesen Ländern politisch geregelt werden, da die Armut aber zu groß ist, wird das keiner machen.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Eine Kaufentscheidung von ethischen oder moralischen Gesichtspunkten (und den daraus resultierenden Überzeugungen) abhängig zu machen, ist ein zwar ehrenhaftes, aber kaum noch lösbares Unterfangen. Wir leben in einer Massenkonsumgesellschaft, in der zwar die meisten von allem das vermeintlich Beste besitzen wollen, aber doch am liebsten alles zum "China-Preis".

Wenn ich, darauf zielt der Beitrag des TE ja ab, grundsätzlich und aus Überzeugung Kinderarbeit ablehne, dies also durch entsprechenden Konsumverzicht auch keinesfalls unterstützen will, bleibt mir doch nur eines übrig: Ich muss konsequent alle Konsumgüter meiden, die - soweit mir das bekannt/recherchierbar ist - ganz oder auch teilweise in Staaten produziert werden, in denen Kinderarbeit nach wie vor die Regel und nicht die Ausnahme ist.

Ob und inwieweit dies aber den (meist hungernden) Kindern und deren Familien nutzt, muss letztendlich jeder Konsument mit sich selbst vereinbaren. Ein simples RICHTIG oder FALSCH kann es in dieser Frage nicht geben.

Gruß aus Köln

RedGoblin Michael

Susanne
Goldmitglied
Hey zusammen,

es gab ja eine lebhafte Diskussion in den vergangenen Tagen, hier mal die Position von Bosch dazu:

Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen. Die Robert Bosch GmbH und ihre mehr als 300 Tochter- und Regionalgesellschaften in über 60 Ländern sind, inklusive Vertriebspartner, in rund 150 Ländern vertreten.
Die Verantwortung für Mitarbeiter ist ein wichtiger Teil unserer Bosch-Werte. Wir gestalten unsere Prozesse unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit so, dass Gesundheit und Sicherheit des Menschen Vorrang haben und Einwirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich bleiben.
Daher gelten weltweit bei Bosch die gleichen Grundsätze sozialer Verantwortung - gegenüber der Gesellschaft und den Mitarbeitern - die sich an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation IAO orientieren.
Diese Grundsätze definieren unter anderem die Einhaltung der Menschenrechte, der Chancengleichheit und der freien Wahl der Beschäftigung sowie insbesondere auch der Rechte der Kinder. Die Regelungen der IAO-Übereinkommen NR. 138 und 182 werden in allen Unternehmen der Bosch-Gruppe eingehalten: Wir dulden keine Kinderarbeit und schließen Zulieferer aus, die sich nicht an dieselben Grundsätze halten.

Viele Grüße

Susanne

helmutkaserer
Alter Hase
Hallo!
Danke für eure Antworten!
Andere Branche gleiche Ausbeutung!
Bis vor wenigen jahren war ich sehr von Hugo Boss angetan bis ich erfahren habe, dass diese Kleider sehr oft von Kinder hergestellt/genäht werden als ich dann die inoffizielle Antwort einer Filialleiterin bekam (wörtlich), wenn die Kinder nicht nähen müssten sie sich prostituieren, hatte ich persönlich genug von der Marke.
Ich glaube auch, dass es der falsche Weg ist immer nur billig zu kaufen es muss auch verstärkt in der "Corporate Identity" liegen dafür zu sorgen, dass es keine Kinderarbeit mehr gibt, denn wir haben das Geld dazu das zu ändern!!!!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ekaat_Oyten:
Ich vermute, daß die Werkzeuge der Maschinen, die durch Neuentwicklungen ersetzt werden, verkauft werden und dann Maschinen anderer Farbe damit hergestellt werden. Werkzeuge sind teuer, sehr teuer sogar. Und gute Spritzgußformen erhält man nicht in Fernost.


Einspruch emoticon.rolleyes.title Auch hier gibt es durchaus schon hochwertige. Zumal da man da allein mit einer guten Fräse schon einiges rausholen kann.

Ich glaube übrigends nicht dass jemand sein Werkzeug verkauft. Normalerweise werden die noch eine Zeitlang gelagert und dann verschrottet.

Japan ist ein Sonderfall und zählt für mich auch nicht zu den asiatischen Schwellenländern die große Bereiche mit Billiggütern überschwemmen. Japan ist insgesamt recht teuer aber hochwertig.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Das ganze Thema ist sehr kompliziert. Auch für produzierende Betriebe. Man kann dort auch nicht einfach wesentlich mehr bezahlen als üblich. Auch das führt zu extremen Spannungen wenn ein Ungleichgewicht entsteht.

Wir als eine der reichsten Nationen dieser Erde haben auch eine ganz andere Sicht auf die Dinge als die Menschen in den Länder selbst. Auch dessen muss man sich bewusst sein und das auf unsere Ansichten oft mit völligem Unverständnis reagiert wird.

Wirkliche Veränderung kann nur über gesellschaftliche Prozesse und daraus resultierenden politischen Veränderungen stabil entstehen.

Insgesamt jammern wir alle da auch täglich auf einem sehr hohem Niveau über Dinge von denen wir eigentlich nur sehr wenig wissen und die von sehr vielen Faktoren abhängen. Ich schließe mich da auch nicht aus. Man muss eben versuchen möglichst verantwortungsbewusst mit der Sache umzugehen. Im Inland wie im Ausland und sich auch mal öfter überlegen ob man gewisse Produkte eigentlich kauft weil man Sie braucht oder weil Sie billig sind und was man selbst für einen angemessenen Preis halten würde.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
JOERG24:
Japan ist ein Sonderfall und zählt für mich auch nicht zu den asiatischen Schwellenländern ...


Lass' das mal keinen Japaner lesen. 😉 Japan gehörte bereits 1975 zu den (damals) sechs mächtigsten Industrienationen der Welt - "Gruppe der Sechs" (G6) - neben USA, UK, BRD, Frankreich und Italien.

LG - Michael

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Bevor das in Vergessenheit gerät ...

@ Susanne:

Vielen Dank, dass die Bosch-Gruppe auf das hier angesprochene diffizile Thema mit einer zwar kurzen, dafür aber wirklich schnellen Grundsatzerklärung reagiert hat. Ich denke, das erspart ja nicht nur uns die Frage, die vielen auf der Zunge lag : "Was sagt denn eigentlich Bosch dazu?"

Immerhin hat sich die Bosch-Gruppe vor gut 6 Jahren (2004) dem sog. GLOBAL COMPACT der Vereinten Nationen verpflichtet.


"Der Global Compact wurde auf Initiative des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan 1999 während des Weltwirtschaftsforums in Davos ins Leben gerufen. Ziel soll die Umsetzung der zehn Prinzipien sein, die auf den wichtigsten UN-Konventionen zu Menschenrechten, Arbeitsrechten, Umwelt und Anti-Korruption beruhen. Unternehmen können den Global Compact unterzeichnen und sollen jedes Jahr über Fortschritte berichten. Die Prinzipien des Global Compact sind Minimalstandards. Die Einhaltung ist freiwillig, die Berichte der Unternehmen werden nicht auf ihren Inhalt überprüft. Es ist nicht ersichtlich, ob ein Unternehmen, das Mitglied des Global Compact ist, die Standards tatsächlich einhält."

Quelle: terre des hommes - Hilfe für Kinder in Not


GLOBAL COMPACT setzt übrigens nur auf die "Abschaffung" von Kinderarbeit, dagegen nicht auf ein generelles Verbot oder Bannung.

LG Michael

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
naja japan ist so ein sonderfall.da kommt auch sehr viel mist her.
allerdings kommen auch sehr bekannte und sehr gute firmen wie makita und hitachi her.oder auch sehr teure stechbeitel und klingen.

benjyhh
Alter Hase
Ganz ehrlich habe ich mir darüber nie gedanken gemacht, wie die Geräte hergestellt werden....
Aber ich denke, dass einige Firmen einen guten Ruf haben und sich es trotz günstiger Produkte mit Kinderarbeit in Verbindung zu geraten!
Denke, dass es zum Teil für die Hersteller (Bosch, Makita, Meatabo....) aber auch für die Verkäufer wie Aldi, Lidl... etc.
Klar könnten die sagen, davon wussten wir nichts, aber ich denke, dass zum Teil bei der Entwicklung und Produktion gespart wird, aber die Diskounter-Ketten sparen erheblich in dem Logistikbereich. Des Weiteren können die eine sehr höhe Anzahl bestellen... Die Ware, die nicht verkauft wird, wird gelagert und nach 2-6 Monaten wieder in die Werbung kommen!
Ich habe mir heute einen Elektrotacker bei Lidl (Powefix) geholt. Grund für die billige Variante: Ich brauch den sehr selten, er muss nicht viel packen und ich sehe nicht ein für so ein Produkt das 5-fache im Baumarkt zu bezahlen...

Bei Elektrowerkzeuge, die war aushalten müssen (AkkuSchrauber, Bohrmaschiene, Stichsäge, Handkreissäge etc..) würde ich jedoch nie zum Diskounter gehen, denn da macht sind die Qualitätsunterschiede erheblich!

🙂