Nun, meine Erfahrung ist eine ganz andere, wer keine Infos erhält wird geradezu angestachelt seinen Murks doch umzusetzen (wie man jetzt ja wieder sieht!).
Es hat aber schon nen Grund, weshalb man seine Briefe oder Diplome net für lau bei ALDI kaufen kann.
Elektriker sind auch oft (ich kenn das ja) ein besonderes Völkchen und es gilt nur der, welcher ein Lehre gemacht hat - Wer nur studiert hat, der gilt dort nix und hat angeblich keinen Bezug zur Praxis Nur wer schon in seiner Anfangszeit die Werkstatt musste, hat auch Ahnung! Ja ja, isss recht ...
Ich seh das anders und beide Wege haben ihre Probleme. Der mit der Lehre kommt sicher mehr aus der Praxis und bastelt halt mal kurz.
Der mit dem Studium rechnet halt erst mal und hat schom Probleme ein 5x25er zu verbiegen - Stimmt!
Andererseits ist es so, dass der aus der Lehre zu wenig rechnet (und meist zu knapp!) und der Studi sich erst mal in die Materie einfühlen muss. Der richtige Weg liegt (wie immer) in der Mitte.
Deshalb rat ich jedem Azubi in ner Lehre, sich ber die Berufsschule hinauszubilden. Dem Studi rat ich, das auch einfach mal real umzusetzen, was er gerade gelernt hat. So bekommt man Fachkräfte!
Ich bin ein alter Mann und schimpf gern. Aber wenn ich manche werdende Elis erleb (ganz egal auf welchem Weg) die nur noch das Nötigste machen um das halt irgendwie zu bestehen, dann wird mir schlecht.
Einen Beruf erlernen ist eine Sache, ihn zu leben eine andere und das erfordert Freude am Gemachten. Aber es geht ja nur noch drum Kohle einzuheimsen!
Das Nötigste zu tun ist nicht gut genug! Und wer glaubt das Gelernte habe ewig währende Beständigkeit, der ist eh auf dem Holzweg. Gerade bei elektrischen Anlagen haben wir heute ganz andere Anforderungen, als noch vor 20 Jahren!
Ständige Fortbildung ist Pflicht! Wer dachte vor 40 Jahren schon an die Oberwellenbelastung? Kein Mensch!
Und da muss ich leider auch sagen, dass ich schon Anlagen von Laien gesehen haben, die es (natürlich mit fachlich fundierter Anleitung) weitaus besser hinbekommen haben, als so mancher Geselle oder gar Meister. Da geht es ja auch nur noch um die Umsetzung und nicht die Planung, die kann man ihm ja machen.
Das Dumme an Elektrik, Gas oder ähnlich heiklem Zeug ist halt, dass man oft keine zweite Chance bekommt. Wen ein Waserhahn tropft, dann bessert das halt nach ...
Hier muss das aber auf Anhieb passen!
Hier hatte ich halt das Problem, dass manche Arbeiten Erfahrung und das nötige Werkzeug brauchen. Das Verpressen von Stoßverbindern ist nicht so tivial, wie es klingt. Leider kapieren das auch Elis nicht immer.
In unsere "Geiz ist geil" Zeit seh ich immer wieder Anlagen, die man grad wieder rausrupfen müsste - Und zwar von Elektrikern gebastelt und komischerweise ohne oder mit gefaketem Protokoll!
Aber wenn ich manche Anlagen von Elis(!) so anschau, dann hab ich sowieseo Zweifel, ob da die VDE net nur unterm Tisch liegt, damit der net wackelt oder ob die überhaupt mal nen Rechner in die Hand nehmen. Manchmal wird einem schlecht, was man da was reparierten soll und man eigentlich von vorn anfangen müsste ...
Ich will hier net als Nestbeschmutzer da stehen, aber er könnt Vorarbeiten machen und dann leiht man ihm die (richtig eingestellten) Werkzeuge oder guckt bei den kritischen Sachen gschwind vorbei. Vergipsen darf er dann selbst, das mach ich eh nicht gern 😉
Aber er ist halt von seiner Lösung (so wie es aussieht) überzeugt. Von mir aus, ich kenn seinen Namen nicht, ich weiß nicht wo er wohnt, also was soll's? Die Darwin Awards brauchen auch neue Themen ...
Meine Überzeugung ist nach wie vor die, wenn ein Bastler was tun will, dann wird er es auch tun. Ihn ohne Anleitung zu lassen ist fahrlässig.
Ihm in dem Fall zum Fachmann zu raten ist faul oder selbst planlos!
Versteht mich da jetzt ja nicht falsch. Ich sag nicht, dass sebst machen besser ist, das kann es aber sein, wenn es unter fachlicher Anleitung passiert und der Bastler handwerklich begabt genug ist
Ohgotthgottohgott, mir fällt grad ne strange Geschichte (bzw. ein Gegenbeispiel) ein, wo ich jemand nen Akkuschrauber geliehen hab und der die Schraube komplett durchs Holz gejagt hat und die Schraube Licht am Ende des Tunnels sah) - Torx macht's möglich emoticon.eek.title
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In so nem Fall muss man zum Handwerker raten, denn sonst ist hinterher mehr kaputt als gewonnen. Am besten noch afrikanische Tischsitten beibringen und denen Messer und Gabel wegnehmen ...
Ihr seht also, dass ich da sehr zwiegespalten bin und es kommt halt immer drauf an, wie die Kompetenzen verteilt sind. Ein guter Planer und ein begabter Heimwerker könnenein perfektes Team sein - Wenn einer ne Lusche ist, dann wird das aber nix.
Es bleibt aber die Haftungstfrage und das ist schon richtig. Beim Handwerker übernimmt es (vorerst) die Betriebshaftpflicht, beim Hobbyschrauber aber nicht!
Sorry, meine Meinung.
Viele Grüße,
Uli