Werkzeuge für Heim & Garten
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Wer macht eigentlich Billigwerkzeuge?

helmutkaserer
Alter Hase
Hallo!
Hat von euch schon mal wer Informationen erhalten wie und unter welchen Bedingungen die Billigwerkzeuge von Diskountern und Baumärkten hergestellt werden?
Mich würde es nicht wundern wenn bei einer Bohrmaschine die 15 Euro kostet viele kleine Kinderhände mit im Spiel währen, da ich selbst Vater bin hätte ich gerne mehr Informationen über die Arbeitsbedingungen.
Wo bekomme ich diese?
34 ANTWORTEN 34

regengott
Alter Hase
RedGoblin:


Ob und inwieweit dies aber den (meist hungernden) Kindern und deren Familien nutzt, muss letztendlich jeder Konsument mit sich selbst vereinbaren. Ein simples RICHTIG oder FALSCH kann es in dieser Frage nicht geben.

Gruß aus Köln

RedGoblin Michael


Das Argument habe ich letztens im Zusammenhang mit meinem Kauf von fair gehandeltem Kaffee schon mal gehört, eine Arbeitskollegin meinte, es sei besser die Kinder ernten unseren billigen Kaffee, als das sie verhungern. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Bezahlung der Eltern ausreichen muss um die die Familie zu ernähren. Es geht dabei z.T. nur um Beträge im 1-2 Eurobereich und wer nicht in der Lage ist das zu Schultern, muss Verzicht üben.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
regengott:
Das Argument habe ich letztens im Zusammenhang mit meinem Kauf von fair gehandeltem Kaffee schon mal gehört, eine Arbeitskollegin meinte, es sei besser die Kinder ernten unseren billigen Kaffee, als das sie verhungern. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Bezahlung der Eltern ausreichen muss um die die Familie zu ernähren. Es geht dabei z.T. nur um Beträge im 1-2 Eurobereich und wer nicht in der Lage ist das zu Schultern, muss Verzicht üben.

Genau das ist meine Meinung, nur gibt es viel zu wenig TransFair-Produkte. Ich kenne nur Kaffe und Tee - und da bleibt für mich nur der Kaffee, weil ich keinen Tee trinke. Meine Marke ist Tempelmanns. Gibt es auch in Bio.

DirkderBaumeister
Silbermitglied
Durch den günstigen Ankauf von Überproduktionen und den Abverkauf älterer Modelle lassen sich solche Niedrigpreise realisieren. Viel Markenprodukte, unabhängig aus welchem Bereich, ähneln den Eigenprodukten schon sehr stark. Oft wird nur eine andere Verpackung oder ein anderes Etikett verwendet. Oder die Produktionsstraßen werden bei nicht gering Auslastung mit günstigeren Rohprodukten bestückt und es werden gleiche Produkte mit abgeschwächter Qualität produziert. Nicht hinter jedem günstigen Produkt sollte man Kinderarbeit vermuten.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich kann nur vor diesen Billiggeräten warnen.. Ich hatte mir vor einiger zeit ein sogenanntes Billigprodukt aus der Not raus gekauft. Das dauerte genau 10 Min. da fing das Teil an sich in seine Bestandteile aufzulösen. In dem Baumarkt wollte man mir das teil ohne welche Fragen sofort umtauschen. Das wollte ich aber nicht, sondern habe dann doch etwas Geld mehr drauf gelegt und mir eine ordentliche Maschine von Bosch gekauft.
Diese Billigmaschinen werden in China mit minderwertigen Materialien hergestellt.
LG. Dieter

DirkderBaumeister
Silbermitglied
Nicht vor jedem Billiggerät muß man warnen. Wer den baumarkverkäufer seines Vertrauens gefunden hat wird Auskunft bekommen welche "Billiggeräte" vom Preis her günstig aber in der Verarbeitung nicht billig sind. Mir ist jedoch auch mal ein solches "Missgeschick" mit einer Flex passiert. Gott sei Dank hatte ich Handschuhe an.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Richtig, man sollte auch nicht immer Billi-Aldi und Co mit Günstig-Baumarkt vergleichen. Bauhaus gibt z.B. fünf Jahre Garantie auf seine Hausmarke. Würden da alle Geräte Schund sein, würden sie sich du.mm und dusselig zahlen und das ganz schnell einstellen.

Stimmt auch, dass nicht jedes Billigprodukt wirklich ein Billigprodukt ist. Ich habe im Netz 8mm Laminat inkl. Sockelleisten und Trittschalldämmung für 12 Euro gekauft. Äußerlich sah alles NoName aus. Laut Beipackzellel sollte man sich über Pflege und so auf Parador. de informieren. Im Baumarkt habe ich dann verglichen, Es war eindeutig Paradorlaminat. Nur kostet es dort ohne Trittschalldämmung und Sockelleisten aber inkl. Paradorverpackung 22 Euro.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
dieses thema ist wirklich verdammt kompliziert,
zumal man ja schon bei "made in germany" veralbert wird,
da wird ein großteil des gerätes in fernost produziert, kommt hierher, wo ein arbeiter noch ein paar letzte schräubchen reindreht und schon ist es ein deutsches gerät..... wie witzig!!
ich hoffe nur das auch in fernost die löhne möglichst schnell steigen, auf das es sich einfach nicht mehr lohnt die produktionsstandorte immer weiter zu verlagern.
das geiz nicht nur geil ist zeigt doch schon dieses forum,
die leute sind ja durchaus bereit für vernünftige qualität auch vernünftiges geld auszugeben und es ist den meisten klar das man für 50€ nur schlecht einen bohrhammer bekommen kann der zuverlässig 10 Jahre arbeitet...
aber 1000€ möchte man auch nicht ausgeben....
es bleibt kompliziert...

gruß nordlicht

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich hatte gerade eben einen schönen Fall von wer billig kauft, kauft zweimal.

Wer denkt schon, dass man bei einer Schraubzwinge viel falsch machen kann.
Zum glück war ich gerade einen Schritt auf der Seite als meine damit gespannte Latte zugeschlagen hat.

Zu den Billigmaschinen allgemein:
Ich habe eine Weile für einen Fräsmaschinenhersteller in Asien gearbeitet und es ist kaum zu glauben, was dort am Preis machbar ist. Zum anderen ist China mittlerweile deutlich mehr als ein Billig-Plastik-Spielzeug-Lieferant.
Für entsprechendes Geld bekommt man auch meistens gute Teile. Mit hochpräzisen Fräsmaschinen ist es auch kein großes Problem gute Spritzgusswerkzeuge zu bauen. Mit einfachen Mitteln werden die Werkzeuge eben nicht so gut, dafür aber deutlich billiger. 50% werden den Fehler nicht erkennen, 90% sagen "bei einem Billiggerät" darf das schon mal vorkommen und vielleicht nur 1% geben das Gerät deswegen zurück.
Ein Faktor für jedes Werkzeug ist das verwendete Material. Manche Werkstoffe wie Temperguss ist in Asien auch nur schwer zu bekommen. Viele Stähle werden erst durch eine entsprechende Wärmebehandlung oder z.B. teure Oberflächenbearbeitungen für den Einsatz fit gemacht. Der Kunde merkt hinterher den Unterschied nicht, außer vielleicht in der Lebensdauer. Ich bin mir aber sicher, dass die Anbieter von Billigstwerkzeug sich dieses Geld sparen.

Der größte Sparfaktor wird die fehlende Entwicklung sein. Das Nachbauen einer funktionierenden Maschine, oder auch schon das Nachahmen eines bestehenden Konzpets sind deutlich preiswerter als die komplette Entwicklung.
24002.attach

MopsHeim
Silbermitglied
Es ist eine Glaubens Frage, wer denkt das er die Welt besser wird, wenn er nicht billig kauft, so muss er das tun.
Habe für 25 Euro einen Zweihand Winkelschleifer gekauft mit 1100 W und einer Drehzahlverstellung und ein Markengerät für 100 Euro ohne Verstellung. 1000 W. Von der Funktion und Leistung ungefähr gleich. . Hält jetzt das Markengerät viermal länger als das billige?
In Sachen Technik und Verarbeitung haben die andern Länder schon viel nachgeholt und wir liefern ja genug an Maschinen, Ausrüstung und Wissen. Außerdem sind die auch nicht Dümmer als mir.

nirosta
Bronzemitglied
nordlicht67:
ich hoffe nur das auch in fernost die löhne möglichst schnell steigen, auf das es sich einfach nicht mehr lohnt die produktionsstandorte immer weiter zu verlagern


Das wird sicherlich passieren, nur wird das auf die Verlagerung von Produktionsstandorten keinerlei Einfluss haben, denn Firmen verlagern so lange es jemanden gibt, der bereit ist für weniger Geld als der bisherige zu produzieren. Das wird es meiner Meinung nach immer geben.

Kinderarbeit ist in meinem Auge keine Auswirkung von billig oder teuer sondern eher von falschen Strukturen in Schwellen- oder Drittweltländern. Das lässt sich wohl auch nur durch die Einsicht der Menschen in den jeweiligen Ländern lösen. Es ist leider kaum jemanden geholfen, wenn man diese Menschen (egal ob Kind oder Erwachsener) nur etwas zusammenbauen lässt und ihnen dafür Geld gibt. Diese Menschen müssen Hilfe zur Selbsthilfe erfahren - und das passiert eben viel zu wenig.