Solche Probleme hat wohl die Mehrzahl der alten Häuser. Ursachen können aber vielschichtig sein, insofern ist eine Ferndiagnose in meinen Augen nicht seriös und ich halte mich deswegen zurück. Patentlösungen gibt es in diesem Themenfeld viele - sicher helfen alle, wenn auch vor allem den Anbietern. Man braucht viele Informationen, um wirklich gute Ratschläge zu geben, unter anderem:
- Temperatur im Raum
- Wandtemperatur an den nassen Stellen
- Lüftungsverhalten
- Luftfeuchtigkeit
- Aufbau der Wand
- Wo liegen Wasser-, Abwasser- und Heizungsrohre
- Außen-/Innenwand
- Was ist und was passiert auf der anderen Seite der Wand
- Untergrund Estrich und Außenwand
- Drainagen
- Vorhandensein, Aufbau und Zustand der Außenabdichtungen
- Vorhandensein, Aufbau und Zustand von Horizonatalsperren
- Erdgeschoß teil- oder vollunterkellert
- Taupunkte der Wände
Sicher kann man noch mehr fragen, das ist nur ein schnelles Brainstorming von mir.
Und die gleichen Fragen müsste man für die Nachbarn im Reihenhaus stellen. Denn wer sagt, dass die Ursache nicht "drüben" liegt. Wir haben beispielsweise einen feuchten Fleck weil die Nachbarin nicht lernt, ihren Gewölbekeller richtig zu lüften und die Wand von dort her feuchtet.
Letztlich ist es ein trial-error. Und jeder Versuch dauert lange Zeit, da so ein Schaden nicht von heute auf morgen auftritt und auch nicht verschwindet. Mein Tipp: Fang einfach mal damit an, Luftfeuchtigkeit und Wandfeuchte zu protokollieren und versuche, Muster zu erkennen.
Sinnvolle Messgeräte (Amazon-Links, damit Du gleich eine Preisvorstellung hast):
-
TFA KlimaLogg Pro zum Protokollieren und Auswerten von Temperatur und Luftfeuchte
-
Bosch PTD 1 Thermodetektor zum Finden von Wärmebrücken und Taupunktberechnung
-
TFA "HumidCheck Contact" zum Messen der Wand-/Holzfeuchte
Ich habe die drei und kann sie empfehlen.
Und dann die Lösungen von günstig zu teuer durchprobieren. Wenn das Haus schon seit 100 Jahren steht, dann tut es das jetzt auch noch eine Weile...
Und bevor Du Herstellern oder "Fachleuten" (viele davon sind eigentlich Verkäufer) glaubst, die schnell Lösungen von der Stange anbieten, google mal nach "Konrad Fischer" und "Edmund Bromm" und lies deren Texte - manchmal anstrengend, aber durchaus sinnvolle Tipps und Vorgehensweisen (allerdings nicht werbeversprechen-konform).
Das mit dem Regen ist so eine Sache - zumindest wenn es nicht im Raum geregnet hat - denn eine nasse Wand trocknet und durchfeuchtet ja nicht über Nacht und getrocknete Wasserflecken geben einen braunen Rand.
Das Bild mit dem feuchten Bogen, was ist da dahinter? Wieso ist da ein Bogen in der Mauer? Was war da mal?