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Hobeln kann doch nicht so schwer sein, oder?

Holzpaul
Goldmitglied
Es wird manchen etwas bekannt vorkommen. Man besorgt sich anfänglich im Baumarkt einen billigen Handhobel aus Holz oder für ein paar Euronen auf dem Flohmarkt. Nach einigen frustrierten Testversuchen landet er dann in einem “stillen Eckchen“ in der Werkstatt und dient nur noch zur Dekoration. Sich selbst erklärt man die „missglückten Versuche“ das die Gründe mangels Übung oder der „Hobel“ taugt nichts seien. Daraufhin holt man zum zweiten Anlauf aus und gönnt sich je nach Budget einen Elektro – Handhobel. Der soll es nun richten, kann ja nicht so schwer sein, oder? Nun stellt man fest das das Freihandhobeln auch mit dem E-Hobel gar nicht so easy ist. Neben immensen Hobelspänen werden auch Ausrisse u.v.m. produziert. Kurzum man ist mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Richtiges Hobeln ob von Hand oder Maschine ist ein komplexes Thema und bedarf leider auch einiges Hintergrundwissen um zu passablen Ergebnissen zu kommen. Hier werden Abrichten, von Dicke hobeln und (An) Fügen oft durcheinandergebracht. Grundvoraussetzung ist auch eine richtige Reihenfolge beim Hobeln. Leider wird das Thema sehr stiefmütterlich behandelt, dabei ist gerade der „Hobel“ das Aushängeschild eines Schreiners.Ich möchte nun mit einer kleinen Reihe rund ums Hobeln starten. Um dem Schärfen eines Hobeleisens erstmal zu umgehen, stelle ich hier zwei Vetreter des sog. Wechselklingenhobels vor. Viel Spass beim Anschauen.




LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt
121 ANTWORTEN 121

ruesay
Goldmitglied
Die Schleifhilfe von Dictum (kostet aktuell 16 Euro plus Versand) ist für Einsteiger ideal. Es liegt eine Anleitung in Deutsch dabei, es ist eine bebilderte Tabelle für die Maße der Schablone vorhanden. Ich habe dafür ein Stück Leimholz genommen und nach dem Anzeichnen wurden drei Klötzchen Multiplex (2x5cm) darauf geschraubt. Werner Herzog zeigt die exakt gleiche in seinem Video. Das Eisen (bzw. der Stechbeitel) wird mit der Spiegelseite auf das Brett an das Klötzchen gelegt und die Schleifhilfe an die Aussenkante des Brettes geführt. Festziehen, fertig. In dem Video sieht man sehr schön, wie schnell und einfach das geht. Mit etwas Ruhe ist man in 30 Sekunden bis einer Minute fertig mit dem Einstellen.

Um die Microfase herzustellen, wird der Vorgang von oben exakt wiederholt, allerdings legt man vorher ein 4mm Stück Sperrholz an das Klötzchen, bevor man die Einstellung vornimmt.

Bei der Veritas 2, die ich mit knapp 50 Euro nicht zwingend als teures Hilfsmittel ansehe, geht die Winkeleinstellung wohl ohne diese kleine Hilfsplatte. Aber das kann ich nicht beurteilen, da ich sie bisher nur in Videos gesehen habe. Allerdings wäre das ein ideales Geburtstagsgeschenk, wenn ich so darüber nachdenke...

Eines wollte ich als Anekdote noch anfügen: als "angehender Hobelspezialist", der sich ja erwähnterweise ein Konvolut aus 10 alten Holzhobeln ersteigert hatte (unter anderem 6 Blockhobel mit teilweise selbstgemachten Eisen, 3 Simshobel). So stand ich am Tag des Auspackens im Keller vor der Werkbank und begutachtete jeden einzelnen meiner gekauften Schätze mit geprüften Augen beim Herausheben aus dem Karton. Prüfenden Blickes, zwischendurch ein gemurmeltes Wilson-Hhhm-Hhhm-Hhhhm, während ich die eckigen Kanthölzer gegen das Werkstatt-Licht beim Drehen der einzelnen Seiten hielt...

... beim letzten Hobel allerdings entfleuchte mir ein "Jetzt ham'se mich aber beschi.. en... Das Ding ist ja eine Banane! Wahrscheinlich der Taillen-Kurven-Abdruck von Cindy Crawford...". Den Hobel habe ich als Ausschuss angesehen. Wie will man mit so einem Halbmond an Grundfläche eine gerade Fläche hobeln? Als Kräuterhacker okay, aber als Hobel?"

Ich hatte in meiner völlig naiven Ahnungslosigkeit (die bis heute oftmals anhält) einen wunderschönen und noch gut erhaltenen Schiffshobel beinahe zum Müllstück degradiert... Ich habe ihn beiseite gelegt (der liegt immer noch unbearbeitet in der Schublade seitdem). Wenn ich wie Gibbs in Navy CIS mir ein Boot im Keller bauen möchte, ziehe ich ihn wieder raus...

Holzfan
Bronzemitglied
Burgjan:
Ich zähle mich auch als als Hobelanfänger.
Es nütz aber wenig wenn der Eine uns ein Video empfiehlt und der Nächste es in Frage stellt. Oder ist das wirklich so eine komplexe Sache.
Mir würde echte Hilfe mit vernünftigen Tips mehr helfen.
Wer es kann, möge sein Wissen doch an die Leutchen weiter geben die es lernen wollen.
Einmal einen Termin absprechen und dann lernen wir es richtig.
Bin mir auch sicher das Keiner von Uns Hunderte km fahren muß.
Auch dafür ist solch ein Forum eine Supersache.


Diesen Kommentar unterschreibe ich blind. Er ist mir einen D wert!

Nightdiver
Goldmitglied
ruesay:

Bei der Veritas 2, die ich mit knapp 50 Euro nicht zwingend als teures Hilfsmittel ansehe, geht die Winkeleinstellung wohl ohne diese kleine Hilfsplatte. Aber das kann ich nicht beurteilen, da ich sie bisher nur in Videos gesehen habe. Allerdings wäre das ein ideales Geburtstagsgeschenk, wenn ich so darüber nachdenke...


Die Veritas hat die Rolle, die auf dem Stein läuft, exzentrisch gelagert. Um die 2. Fase zu schleifen, braucht man nur die Exzenterrolle um zwei Stufen weiter zu drehen und hat bei jeder Stufe eine Winkelverstellung von etwa 2 Grad.

Holzpaul
Goldmitglied
Nightdiver:
Die Veritas hat die Rolle, die auf dem Stein läuft, exzentrisch gelagert. Um die 2. Fase zu schleifen, braucht man nur die Exzenterrolle um zwei Stufen weiter zu drehen und hat bei jeder Stufe eine Winkelverstellung von etwa 2 Grad.

Microfase ja oder nein, hier scheiden sich schon die Geister.. Also ich schleife meine Eisen ohne Microfase, ist zwar etwas mehr Aufwand aber durch den flacheren Winkel auch schärfer. Aber ich glaube das ist für ein Einsteiger schon zuviel des Guten und das sollten wir hier erstmal aussen vor lassen.
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt

Nightdiver
Goldmitglied
Wer verwirrt denn hier? Ich bin nur auf russays Frage eingegangen.
Jeder hat oder entwickelt für sich seine eigene Technik bzw. Vorliebe. Und in den Youtube-Videos zum Thema kommt man eh kaum noch an der zweiten Fase vorbei. Jeder, der sich mehr als zwei Videos zum Schleifen von Hobeleisen angesehen hat, weiß auch spätestens dann, was mit der 2. Fase bzw. Microfase gemeint ist.
Ob oder ob nicht ist genauso strittig, wie die Fagen zur politischen Meinung, zur Kirche, ob lieber Rot-oder Weißwein, etc. Frage 20 Leute und du bekommst 21 unterschiedliche Meinungen. Von daher sollte jeder selbst entscheiden dürfen, ob er sich damit näher beschäftigen will, oder nicht. Und wenn ja, sind wir ja da, um die Fragen zu beantworten. Deshalb verstehe ich nicht, warum wir uns nur auf Anfängerniveau unterhalten sollten. So lernt man auch nichts dazu.

Ottomar
Goldmitglied
@Nightdiver

Da kann ich Dir nur beipflichten. In meinen Augen ist es widersinnig, einem Anfänher die schwierigste Art des Schleifens nahezulegen, nämlich sich freihändig das neue Eisen zu verderben.
Da stehe ich lieber dazu, dass ich ganz amateurhaft die Schleifhilfe von Veritas benutze.

Nightdiver
Goldmitglied
@ Ottomar
Amateurhaft wäre, NICHT mit einer Schleifhilfe zu arbeiten! Wer gute oder gar perfekte Ergebnisse erzielen möchte, wird das nicht freihand schaffen. DAS kann mir keiner weiß machen. Ich bin vielleicht noch nicht so lang beim Hobelschleifen dabei, aber vom Schleifen auf Steinen verstehe ich schon etwas.

Holzpaul
Goldmitglied
Nightdiver:
Wer verwirrt denn hier? Ich bin nur auf russays Frage eingegangen.
Jeder hat oder entwickelt für sich seine eigene Technik bzw. Vorliebe. Und in den Youtube-Videos zum Thema kommt man eh kaum noch an der zweiten Fase vorbei. Jeder, der sich mehr als zwei Videos zum Schleifen von Hobeleisen angesehen hat, weiß auch spätestens dann, was mit der 2. Fase bzw. Microfase gemeint ist.
Ob oder ob nicht ist genauso strittig, wie die Fagen zur politischen Meinung, zur Kirche, ob lieber Rot-oder Weißwein, etc. Frage 20 Leute und du bekommst 21 unterschiedliche Meinungen. Von daher sollte jeder selbst entscheiden dürfen, ob er sich damit näher beschäftigen will, oder nicht. Und wenn ja, sind wir ja da, um die Fragen zu beantworten. Deshalb verstehe ich nicht, warum wir uns nur auf Anfängerniveau unterhalten sollten. So lernt man auch nichts dazu.
Natürlich kannst Du jederzeit deine Meinung und Erfahrung hier kund tun. Das Schärfen eines Hobels ist auch ein wichtiger Bestandteil für gute Hobelergebnisse. Ich habe auch nichts gegen Deine bisher sehr informativen Kommentare. Ich finde nur das dieser Thread der ansich die Basics beim Hobeln beleuchten soll zu stark in die Wissenschaft des Schärfens abdriftet. Das ist eben meine Meinung. Sie ist nicht persönlich gegen Dich oder jemand anderen gerichtet, sondern nur dem Hauptthema "Hobeln kann doch nicht so schwer sein, oder?" geschuldet.
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt

ruesay
Goldmitglied
Basics. Neben dem langwierigsten Teil, dem Schleifen der Messer, sind das die Einstellungen des Hobelmesser im Hobel (wie weit darf es raus schauen? Wie bekomme ich es wieder weiter rein usw., dafür als Empfehlung nochmal der Hinweis auf das Video von Wolfram Herzog. Er zeigt das anhand des Blockhobels doch sehr gut). Ob nun mit oder ohne ohne Microfase am Anfang, spielt nicht so die Rolle. Ich habe beim ersten Mal keine rangemacht, um überhaupt erst einmal ein Gefühl für das Messer an sich zu bekommen.

Genauso wichtig ist das Holz selber. Wie ich schon schrieb, brackelte ich als Anfänger auf Baumarkt-Fichte-Tanne rum (auch auf derselben Fläche) und war erschrocken, wenn ich an jeder Astgabelung einen Freiflug hingelegt habe.

Die Empfehlung ist, sich im Baumarkt (wenn kein Holzhändler zur Verfügung steht), relativ astfreies Holz zu besorgen. Und wenn es erst einmal ein Stück Terrassendiele aus der Restekiste im Drive-in ist. Die haben da immer welche stehen. Auch eine Bauholzdiele geht.

Daran kann man wunderbar die Einstellungen überprüfen. Zumindest habe ich es so gemacht. Das wird bei mir noch Jahre dauern, bis ich mich an "richtiges" Holz wagen werde. Aber die Basics erlerne ich für mich nicht an teurem Holz, sondern an dem, welches sich gut mit einem Hobel bearbeiten lässt. Womit habt ihr angefangen?

Ottomar
Goldmitglied
Ich begann wie viele andere mit Fichte und Kiefer. Mein damaliger Holzhändler bot auch günstig amerikanisches Redwood an, das ich sehr viel verarbeitete.
Die Erfolge mit dem Hobel waren mäßig und zufällig.
Heute empfehle ich für Anfänger Tulpenbaum und Pawlownia.
Beide Holzarten sind sehr geradwüchsig und praktisch astfrei bei geringer Härte, also ideal für die ersten Hiebe.