Es ist ja schon ein paar Tage her aber ein paar Worte möchte ich noch dazu tun. Es ist schon lange, Ca. 20 Jahre her da war ich auf einem Grundlehrgang Holz. Was macht man als erstes? Logisch: hobeln. Man bekam ein nicht zu krummes Kantholz mit der Aufgabe das Kantholz auf ein bestimmtes Mass zu hobeln. In dem Fall, von tuten und blasen null Ahnung. Der Meister hat sich dann die Zeit genommen und mir die 3 Hobel die auf der Werkbank lagen erklärt. Es waren eine Raubank, ein Schrupphobel und ein Schlichthobel. Er hat mir gezeigt wie man die Eisen einstellt, welcher Hobel wofür gebraucht wird. Etc. Also gehobelt, gemessen gehobelt gemessen. Zum Meister gegangen und gesagt das mit dem Mass kriege ich nicht hin. Frage: warum nicht? Ich bin schon unter Mass und weder im Winkel noch auf Länge gerade. Ergebnis, neues Kantholz, auf ein neues. Beim dritten Kantholz habe ich es dann endlich geschafft. Waren ja auch erst 2,5 Arbeitstage vergangen, meine Rechte Schulter tat weh aber ich war stolz wie Oskar. Thema next, mach aus dem Vierkant ein Achtkant. Diesmal habe ich nur 2 Kanthölzer verjubelt. Nächster aus dem Achtkant ein 16 Kantholz, daraus ein 32 und zum Schluß ein Rundholz daraus machen. 6 Tage habe ich damit verbracht. Ich konnte keinen Hobel mehr sehen. 2 Wochen später, ich sollte einen Schreibtich bauen bei dem alles nur mit Schreinerverbindungen zusammengehalten wird. Ich musste zinken lernen. Die ersten Schwalbenzinken meines Lebens. Auch da mehr als ein Brett versemmelt. Frage, wie befestige ich die Tischplatte an den Unterschränken? Meister: hobeln. Hä? Hobeln? Wohl verhört? Meister: mit einem Grathobel. Er hat mir das dann gezeigt und ich war begeistert. Nun auch heute noch versuche ich bei Verbindungen auf Metall, Schrauben und Nägel, zu verzichten. Geht nicht immer ist klar aber ich weiß wie es geht und beherrschte das auch noch ganz gut. Aber ohne hobeln zu können, geht gar nicht, ich brauche es. Ja sogar beim Schiffsmodellbau, dafür habe ich einen ganz kleinen Metallhobel, brauche ich einen. Und wenn mir jemand erzählt er schleift lieber, kann er gerne machen, ich brauche nur die halbe Zeit.