Fragen zu Säulenbohrmaschine(n) Einhell vs. Bosch

[chief]

Da ich bislang mit einer betagten Schlagbohrmaschine in einem wackeligen Wolfcraftständer rumfuhrwerke, steht das Thema nachwievor auf meiner erweiterten Agenda.
Als ich heute einen anderen Baumarkt als sonst besuchte, hatte ich die Gelegenheit die PBD 40 von Bosch und die BT-BD 401 von Einhell miteinander zu vergleichen, weil sie direkt nebeneinander platziert waren. Mir fiel auf, dass bei der PBD das Bohrfutter deutlich Spiel in der Horizontalen hat, die Einhell hingegen steht wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. Natürlich hat sie nicht so viele nette Features wie Digitalanzeige, Laser oder elektronische Drehzahlvorwahl. Ganz nebenbei erwähnt ist auch der Preisunterschied immens. Außerdem hat die Einhell einen geringeren Platzbedarf. Deshalb habe ich ein paar Fragen, an diejenigen, die dieses oder ein vergleichbares Gerät haben.

• Wie aufwendig ist das Ändern der Drehzahl durch Umspannen des Keilriemens?
  
• Wie oft muss man die Drehzahl überhaupt ändern? Ich arbeite hauptsächlich mit Holz. Bohren bis 10 mm, Forstner bis 35 mm, welche Drehzahlempfiehlt sich da?
  
• Die Einhell wird mit 350 Watt angegeben. Klingt etwas schwachbrüstig oder sollte ich mich von dieser Zahl nicht in die Irre führen lassen?
  
• Wie alltagstauglich ist der höhenverstellbare Tisch? Im Laden wirkte er auf mich trotz fehlender Führung recht solide.
  
• Kann es sein, dass die Bohrtiefenverstellung bei der Einhell nicht viel taugt?
  

[Woody]

Ich hab weder die PBD noch die Einhell sondern ein schnödes Workzone-Modell emoticon.teeth_smile.title (war damals einfach eine Geldfrage)

Seit gut 3 Jahren tut sie brav ihren Dienst. Vermisst hab ich noch nie
- eine elektronische Drehzahlregelung, da ich eh immer die gleiche Geschwindigkeit brauche (nur Holz, meistens FiTa). Keilriemen hab ich erst 1x in den Jahren umgespannt.
- Laseranzeige, da ich sowieso meistens das Loch vorher mit Bleistift markiere und das Werkstück dann unter dem Bohrer danach ausrichte

Nachteilig empfinde ich bei meiner, dass man den höhenverstellbaren Tisch nicht ganz zur Seite oder nach hinten wegdrehen kann, um auch längere Werkstücke stirnseits zu bohren. Da sind höhenmäßig Grenzen gesetzt.

Vernünftigen Bohrtisch+Anschlägen baut man sich eh meistens selbst dazu.

[kjs]

Meine Skil-US hat auch Riemenantrieb und ~330W und das hat bei mir bisher immer gereicht selbst für die größten Bohrer und Lochsägen.
Die Geschwindigkeitswahl mit Riemen ist etwas lästig weil man eben oben auf machen muß, den Riemen entspannen, umlegen, wieder spannen und schon ist man dort.
Umstellen sollte man eigentlich schon wenn man unterschiedliche Bohrerdurchmesser verwendet. Eine 75mm Lochsäge ist mit vollen Touren nicht gerade glücklich und einen 2mm Bohrer quetscht man mit langsamster Drehzahl mehr durch als daß er bohrt.
Digitalanzeige ist nützlich bei einer elektronisch geregelten Maschine. Bei Riemen wäre das Unsinn.
Ein Vorteil des Riemenantriebs ist daß das Drehmoment bei langsamer gewählter Drehzahl nicht wie bei den elektronischen gerne absinkt sondern hoch geht.
Ich habe an Meiner zusätzlich eine elektronische Regelung (~10€) angebaut die ich verwende wenn es nicht so aufs Drehmoment ankommt.

Was mir bei einer Standbohrmaschine viel wichtiger als irgend welche LEDs und Klimbim ist ist die Stabilität, Verwindungsfestigkeit, Rundlauf und kein Schlag (Spiel).

Und der Laser hatte ein Mal zum Ausprobieren Batterien drin. Seitdem nicht mehr.....

Die Einhell habe ich mir auch mal im Baumarkt nur so aus Interesse angesehen und sie machte einen ähnlich guten Eindruk wie die Skil aber ich habe nicht damit rumgemurkst sondern nur Trockenübungen veranstaltet.

Nachtrag: die Einhell hat leider diese Schraube mit Kontermuttern zur Bohrtiefeneinstellung. Das funktioniert ist aber lästig bis Krampf (hatte ich vor der Skil) aber da gibt es auf YT ein paar simple Modifikationen um das nützlich zu machen.
Da hat meine Skil die Nase weit vorne mit einer prima mechanischen Lösung am Handrad.

[RiccD]

kjs:
Digitalanzeige ist nützlich bei einer elektronisch geregelten Maschine. Bei Riemen wäre das Unsinn.

Dass die Digitalanzeige nur bei einer elektronisch geregelten Tischbohrmaschine Sinn macht, stimmt nicht. Die der PBD lässt sich auch auf die Bohrtiefe umschalten, was ich sehr nützlich finde und nichts mit dem Antrieb zu tun hat.. Ebenso nutze ich die elektronische Drehzahlregulierung sehr oft, da gerade bei härteren Materialien die Drehzahl eine sehr große Rolle spielt. Als gelernter Zerspaner mit langer Berufserfahrung kann ich das durchaus behaupten. Die richtige Drehzahl zum Bohrdurchmesser und Material liefert immer bessere Bohrergebnisse.
Die Elektronik mach sich besonders bezahlt, wenn man Gewinde schneiden möchte. Hier regelt sie auch bei sehr langsamer Drehzahl nach und hält die Drehzahl konstant.

kjs:
Ein Vorteil des Riemenantriebs ist daß das Drehmoment bei langsamer gewählter Drehzahl nicht wie bei den elektronischen gerne absinkt sondern hoch geht.

Das stimmt nur bedingt. Einerseits bietet die Bosch zwei mechanisch umschaltbare Gänge an, was bereits bei niedrigeren Drehzahlen ein höheres Drehmoment liefert, anderseits besitzt sie eine Constant-Elektronik, die automatisch mehr Leistung zur Verfügung stellt und so die Drehzahl auch unter Belastung konstant hält.
Insgesamt gefällt mir das Gesamtpaket der Bosch sehr gut und schnell gewöhnt man sich an die gute Ausstattung und möchte sie nicht mehr missen. Der Preisunterschied ist allerdings schon ordentlich und hier muss jeder für sich entscheiden, was es ihm Wert ist. Die Marke Einhell ist nicht schlecht und der Preis verlockt schon gewaltig. Eigentlich kann man da kaum etwas falsch machen und die Option sich später etwas anderes zu kaufen bleibt da sogar noch offen. Wir reden ja nicht von ein paar Hundert Euronen. Der verstell- und sogar neigbare Tisch, macht mich sogar ein wenig neidisch.

kjs:
Was mir bei einer Standbohrmaschine viel wichtiger als irgend welche LEDs und Klimbim ist ist die Stabilität, Verwindungsfestigkeit, Rundlauf und kein Schlag (Spiel).

Das Laserkreuz kann man gerne als Gimmick betrachten, ich nutze es sehr oft. Verschraube ich beispielsweise Schränke oder irgendwelche Kästen, markiere ich nur die Bohrabstände, richte den Anschlag ein und mit Laserkreuz lässt sich sehr schnell von Markierung zu Markierung springen. Bei exakten Löchern nutze ich allerdings auch einen Zentrierbohrer und richte ihn nach Anriss aus.
Übrigens beeinflusst das Spiel nicht den Rundlauf. Die Bohrerspitze zentriert sich von alleine. Anders wäre es, wenn die Spindel nicht rund läuft. Man darf halt nicht vergessen, dass die Einhell eine durchgehende Spindel hat und die Bosch ein Getriebe, wodurch die Spindel deutlich kürzer ist und ein leichtes Spiel besser spürbar ist. Würde man die Lager der Einhell auch auf denselben kurzen Abstand zusammen schieben, wäre das Ergebnis sicher wie bei der Bosch.

[Hoizbastla]

Wenn mir jemand eine PDB 40 zum Testen schickt, kann ich gerne den Test-part übernehmen..... Ansonsten verwende ich weiterhin meine 35€ China Import Maschine emoticon.wink_smile.title

[kjs]

Ist wie immer auch Geschmacksache und die Nutzung mit dabei.
Wenn ich Kernlochbohrungen für M2 in ein Messing Abschirmgehäuse bohre kann ich einen wackelnden Bohrkopf nicht brauchen. Da ist der Bohrer zu schnell ab.

Die digitale Tiefenanzeige ist nett aber die Skil die ich habe hat da eine sehr gute mechanische Lösung. Ist zwar nicht auf 1/10 genau aber die Genauigkeit reicht mir fast immer aus.
Und den neigbaren Tisch möchte ich eigentlich auch nicht missen.

[Hoizbastla]

Ich liebäugle mit der PDB 40, jedoch ist diese mir zu teuer, und somit bleibe ich bei meiner China Lösung;
aber vielleicht fällt mir mal eine in den Schoß, so wie manch anderen, die ich hier sicherlich nicht namentlich nenne

[RiccD]

Das könnte weh tun. Also das in den Schoß fallen. emoticon.teeth_smile.title Die Nennung sicher weniger.
Ich habe meine nicht bezahlt und ob ich sie gekauft hätte, weiß ich nicht genau. Ich finde sie einfach genial, habe das Geld aber auch nicht im Überfluss. Ohne sie genauer zu kennen, tendiere ich deutlich zu nein. Das wäre mir vermutlich zu viel Geld. Jetzt so, nach den Jahren, würde ich es aber sicher nicht bereuen.

[Hoizbastla]

Hi Ricc! Du hast wenigstens die Eier in der Hose, und nennst das Kind beim Namen; manch andere würden das nicht tun! Andererseits meine Familienplanung ist abgeschlossen

[RiccD]

Warum nicht, jeder kann sich für Tests bewerben und ich denke, dass ich aktiv genug war, um mir Testgeräte verdient zu haben. Behaupte ich jetzt mal ganz selbstbewusst. :wink:

Meine Planung ist ebenfalls abgeschlossen und besiegelt. mein Schoß ist also offen. emoticon.teeth_smile.title