Ich habe ein gestörtes/gesundes Verhältnis zu meinen Werkzeugen, je nachdem, wer urteilt. Ich liebe und respektiere meine Werkzeuge. Unabhängig ob es ein superteures Markenwerkzeug, oder ein 20 € Einmal-pro-Jahr-gebrauchtwerden Teil ist.
Beruflich werde ich von meinen Kunden zu 5S (Seiri (Aussortieren) - Seiton (Ordnen) - Seiso (Säubern) - Seiketsu (Standadisiere) - Shitsuke (Disziplin und ständige Verbesserung) - wir haben intern noch Sicherheit hinzugefügt) geprügelt, und ich pushe meine Mitarbeiter sehr stark in diese Richtung, einfach aus der Erkenntnis, dass ein sauberer, aufgeräumter Arbeitsplatz mit sauberen, sicheren und funktionierenden Werkzeugen/Maschinen produktiver ist. Es macht auch einfach mehr Spass, in sauberer, heller und ordentlicher Umgebung zu arbeiten, ausserdem habe ich kleine Lust meine Leute dafür zu bezahlen, dass sie ständig ihre Werkzeuge suchen.
Zuhause in meiner Werkstatt gehe ich auch immer mehr in diese Richtung. Grundsätzlich wird jedes Werkzeug nach Arbeitsschrittende, wenn es nicht innerhalb der nächsten 2-3 Stunden wieder benutzt wird, zumindestens grob gereinigt und an seinen Platz geräumt. (Hierfür werde ich oft belächelt, aber das stört mich auch nicht mehr). Bei stärkerer Verschmutzung wird nach Arbeitsende das Werkzeug nochmals gründlich gereinigt/geschmiert. Für mich gehört das Reinigen, Warten und an seinen Platz wegräumen des Werkzeuges zum Arbeiten dazu (der Spruch: "oh, dein Projekt ist fertig", wenn die Werkstatt noch nicht aufgeräumt ist, nervt mich ungemein). Ich sehe es ähnlich wie @Turrican: das Reinigen und Warten von Maschinen entspannt, und das ist doch ein Hauptziel eines Hobbys.
Außerdem hat das Reinigen/Warten von Maschinen auch noch einen anderen Effekt: Man lernt die Maschine kennen, und kann sie damit auch besser nutzen und respektieren.