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Veröffentlichung von elektrischen Installationen

Ottomar
Goldmitglied
Aus aktuellem Anlass, nämlich sehr kontroversen Äußerungen in den Kommentaren zu meiner Steampunk-Lampe, möchte ich eine Frage zur Diskussion stellen.

Soll/darf/ kann man bei einem Projekt wichtige Details der zugehörigen Elektroinstallation darstellen?

Besagte Äußerungen sind Unmutsäußerungen über eine (angeblich) löchrige Doku, spiegeln sich in Daumenabzügen wieder, aber reichen auch hin zu einem "Stöhnen der Erleichterung", dass ich mich über die Elektrik ausgeschwiegen habe.

Augenscheinlich herrscht in unserer Gemeinde durchaus keine Übereinstimmung darüber, dass die bisherige Gepflogenheit, nämlich nichts bezüglich der Elektrik darzustellen, die beste Lösung ist.

Bei anderen Projekten ging es teilweise so weit, dass User in ihrer Doku schrieben, Amateure sollten grundsätzlich die Finger vom Strom lassen. Und dies auch bei allersimpelsten Verdrahtungen.

Haben sie recht, oder ist das total übertrieben? Muss man es Erwachsenen überlassen, ob sie einen Nagel in die Steckdose stecken, oder haben wir die Pflicht, unsere Mitmenschen vor sich selbst zu schützen?
76 ANTWORTEN 76

klanor
Jungspund
Ich für meinen Teil halte es so:

Beschreibe ich ein Projekt, eine Arbeit oder Sonstwas, das ich mache und dabei am Stromnetz im Haus, an den Bremsen des Motorrads oder Autos oder irgendwie mit Gas arbeite, ist das lediglich eine Dokumentation, was mich zu keiner Vorsorge verpflichtet, die andere vor Schaden bewahrt, wenn sie es mir nachmachen wollen.

Veröffentliche ich eine (Bau)Anleitung, bei denen Elemente, wie oben beschrieben oder sonstige gefährliche Aktivitäten Bestandteil sind, bin ich Urheber einer Aufforderung, es mir nachzumachen. In dem Fall vermute ich ich, dass ich haftbar gemacht werden könnte, für Schäden die beim Befolgen meiner Anleitung entstehen.

Also warne ich allein schon aus Eigeninteresse vor potenziellen Gefahren in Bereichen, bei denen ich davon ausgehen muss, dass sie außerhalb der Kenntnisse des Lesers bzw. der sich für das Thema interessierenden Allgemeinheit liegen.

Dirk81
Bronzemitglied
Rainerle, so halte ich es auch.

Dafür gibt es einen Daumen

Rainerle
Diamantmitglied
Gerade Ottomars Projekt gelesen. Und da wurde kommentiert, dass es ja kein Problem sein, zwei Leiter Plus und Minus anzuschließen. Genau das ist es. Der eine vergisst bei einer Vollmetalllampe den Erdungsleiter, der andere beachtet in der Fassung nicht wo welcher Leiter angeschlossen werden muss und beim Lampentausch steht man unter Strom. Das geht noch weiter. Man verwendet hier wohl besser einzelne Litzenkabel. Ist das so eigentlich erlaubt? Wird in der Lampe mit Klemmen abgezweigt - Aderendhülsen in den zugelassenen Wagoklemmen? Zugentlastung? Nein, so was zu beschreiben ist schon eine echte Wissenschaft und dann noch fehlerträchtig genug.

Ottomar, Du hast es aus meiner Sicht vollkommen richtig gemacht. Leider kann ich nur 5 Daumen geben, hätte Dir gerne die von anderen vorenthaltenen Daumen zugegeben.

kjs
Diamantmitglied
Rainerle und leider eine Korrektur: mir sind keine Wago Klemmen bekannt in denen Adernendhülsen erlaubt sind. Es gibt welche für Volldraht und welche in denen man sowohl Volldraht als auch Litze ohne Adernendhülse einsetzen darf.

Ein Unterschied beim Spielen mit Maschinen und Strom ist es auch daß es bei den Strombasteleien auch schnell mal Andere schädigt. Wenn wir als Beispiel den schon genannten Leuchter nehmen. Den baut dann Einer nach und nimmt weil ihm die LED Birnen nicht hell genug sind einfach ein paar satte Halogenstrahler. Die werden heiß, die Isolation schmilzt und nachdem die Eisenrohre verschraubt sind geht der Übergangswiderstand schon mal hoch und die Erdung ist nur noch auf dem Rohrstück an dem der Schutzleiter angeschlossen ist ausreichend. Dann viel Spaß beim Anfassen.

Wolfgang111
Goldmitglied
Rainerle,
Ich habe dir einen Daumen abgezogen, ja. Aber nicht weil ich wissen will (wollte?) Wie Du die Leitungen verkabelt hast, das weiss ich selber. Sonder weil ich eigentlich wissen will wie Du die Kabel verlegt hast und wo Du sie zusammengeführt hast. Wo treten beim Verlegen Probleme auf? Diese Art Fragen haben mich beschäftigt und nicht beantwortet bekommen. Ich habe im laufe meines fast 60 jährigen Lebens ein paar Kilometer Kabel verlegt, Steckdosen, Lampen und Schalter eingebaut und verkabelt, in den ersten Jahren auch immer schön brav einen Elektriker das ganze abnehmen lassen. Würde ich heutzutage nur noch machen bei einem Verteilerkasten. Da würde ich allerdings auch nicht selber anschließen sondern die beschrifteten Kabel lose liegen lassen. Anschließen muß dann der Elektriker. Gebe allerdings auch zu das ich meine Kenntnisse von einem gelernter Kumpel habe. Und Strom ist gefährlich, da gibt es nichts dran zu rütteln aber Mann muß auch nicht für jeden Scheiss nach einem Fachmann schreien. Menschlicher Verstand und logisches Denken hilft da schon oft.

Maggy
Diamantmitglied
Wenn ich da an mein Lichtenberg-Projekt denke, halte ich mich mit meiner Meinung stark zurück.
Mein Mann war Entwicklungsingenieur für Elektrotechnik und weiß sehr genau was er tut und ich habe keine Angaben zum Bau gemacht habe. Zuerst gab es lauter positive Kommentare. Dann hat einer angefangen, so eine Starkstromgeschichte gehört nicht in dieses Forum, und plötzlich wurde das Projekt nur noch zerissen und selbst die, die zuvor das Projekt gelobt hatten, machten plötzlich eine 180 Grad Drehung. Dabei habe ich gleich zu Projektbeginn geschrieben
" Auf das Kasterl selbst möchte ich hier nicht genauer eingehen, da Strom sehr gefährlich ist und jeder selbst wissen muß, was man damit macht und wie man damit umzugehen hat."

Also ich sag jetzt lieber nichts mehr zu diesem Thema.

Nightdiver
Goldmitglied
@Maggy dien Lichtenberg-Projekt war klasse, aber selbst für jemanden der auch offiziel mit Strom herumhantieren darf, war das noch eine Schippe drauf. Hier ging es ja nicht um irgendwelche (im Vergleich harmlose) Verdrahtungen, sondern um Kunst mit Strom, bei der man (du) mit offenen Leitern, unter Hochspannung, Kurzschlussfraktale erzeugt.
Das ist selbst für jemanden mit Fachkenntnis etwas, was Bauchschmerzen macht. Du hattest damals von mir zwar auch 5 Daumen bekommen, habe aber auch große bedenken gehabt, wobei ich eher zu der liberalen Seite gehöre, was Verdrahtungen, etc. anbelangt. Wir sind alle erwachsen und sollte wissen was wir tun. Ob nun am Stromnetz oder z.B. an der Bremsanlage beim Auto. Selbst das Wechseln der Scheinwerferleuchtmittel am Auto kann bei dem Xenonlicht tötlich sein, weil man an Hochspannungsteilen werkelt.

Rainerle
Diamantmitglied
Wolfgang, das Projekt war/ist von Ottomar, nicht von mir.
Kjs, deshalb führte ich das als Beispiel an. Man kann so vieles falsch machen.
Maggy, das ist mir ein Grund, warum man einfach Stromprojekte erst gar nicht zeigen sollte. Es gibt immer unterschiedliche Haltungen dazu. (Die Fraktale sind einfach zu schön um sie nicht zu zeigen.)

George1959
Silbermitglied
Hier würde ich gern auch meinen Senf dazu geben.

Das fragliche Projekt von Ottomar fand ich gut. Das er die Elektrische Installation nicht gezeigt hat halte ich für Vorbildlich. Ich selbst nehme auch Abstand davon anderen derartiges zu zeigen. Würde ich es tun und jemand würde sich in Folge meiner Anleitung einen Schaden erleiden könnte ich nicht gut schlafen.

Es gibt bei der ganzen Diskussion aber etwas anderes und dass wäre aus meiner Sicht viel wichtiger:

Paragraph 13 der NAV (Niederspannungsanschlussverordnung) schreibt vor, das es Laien nicht erlaubt ist elektrische Anlagen die an das öffentliche Netz angeschlossen sind, zu errichten, zu ändern oder instand zu setzen. Also, alles was an das öffentliche Netz angeschlossen ist darf nur von ausgebildete Fachleute angefasst werden.

Damit dürfte die Sache ein für allemal geklärt sein. Wer kein Fachman ist darf es schlicht nicht und der sollte auch Abstand davon nehmen es hier zu zeigen.

Zu guter letzt, wenn ein Laie etwas an seine elektrische Anlage verändert sollte er/sie sich schon sorgen machen denn, wenn etwas schlimmes passieren sollte wird sich jeder Versicherer aus der Verantwortung ziehen zahlen zu müssen getreu dem Motto, selbst schuld.

Jester
Goldmitglied
Das große Problem, das ich bei Elektroarbeiten sehe; Spannung >50V; ist das bei Nachahmern stellenweise das gehirn ausschaltet und sie Schritt-für-Schritt das nachmachen was sie sehen ohne nachzudenken das ebt. ihre Situation eine andere ist. Ich habe hier schon Projekte gesehen, an denen die Elektrik lebensgefährlich ausgeführt wurde - wenn ich von lebensgefährlich spreche meine ich, das ein einfacher Fehler wie zum Beispiel ein druchgescheuerte Isolation zu einer Spannung am Gehäuse führt (Damit meine ich zum Beispiel Lampen aus Metall die nicht an den Schutzleiter angeschlossen sind, hier können bei beschriebenem Szenarion 230 an der Lampe aussen anliegen).

Wenn ein paar Kleinigkeiten beachtet werden, kann auch ein Laie, wenn er es selber machen muss/will, das Risiko minimieren.

Nihct unerwähnt lassen möchte ich das es aich einige "Fachleute" gibt, die lebensgefährliche Basteleien abliefern.

https://www.1-2-do.com/wissen/Sicherheit_bei_Elektroarbeiten

https://www.1-2-do.com/wissen/Elektroarbeiten