Woodworkerin:
Ich hab nie einen konkreten Plan, nur eine ca.-Vorstellung im Hirn, wie es aussehen sollte. Meistens erfolgen eh zig-Änderungen während der Bauphase, da wäre Planzeichnen nur vergeudete Zeit. Ich schließe mich inhaltlich völlig Heinz's Ausführungen an.
Es kommt sicherlich auf das jeweilige Projekt an. Beim
Bau der Betten hatte die vorherige Planung am Computer für mich ein paar Vorteile:
- Da ich einige Bauteile mit vorgegebener Größe hatte (Lattenroste, Matratzen), konnte ich mit dem Computer sauber drum herum konstruieren und durch die virtuelle Montage regelmäßig prüfen ob alles noch passt
- Die Zeichnung ist maßstabsgerecht. Ich erkenne also nicht nur die Idee, sondern auch die Proportionen
- Varianten in Höhe, Ausstattung, Farbe lassen sich relativ schnell erzeugen ohne alles neu Zeichnen zu müssen
- Ich kann mir das Resultat aus verschiedenen Perspektiven anschauen
- Ich kann das Konstrukt "zur Genehmigung" vorlegen ohne von einem Dritten verlangen zu müssen mit meinem Gekritzel klar zu kommen
- Ich erhalte als "Abfallprodukt" Schnittpläne und -listen mit denen ich die Ausnutzung der Rohstoffe beurteilen kann und ich kann den Plan so lange anpassen bis der Materialeinsatz passt
- Für alles was ich mir extern zuschneiden lassen muss, muss ich nur noch die Liste ausdrucken und hab keine Fehler durch unaufmerksames Abschreiben
- Formen die ich schleifen oder fräsen muss, kann ich 1:1 ausdrucken und aufkleben
Ob sich der Aufwand lohnt, hängt aber wirklich vom Projekt und den eigenen Fähigkeiten ab. Wer noch nie mit Konstruktionsprogrammen gearbeitet hat, verbringt am Anfang wirklich deutlich mehr Zeit mit zeichnen als mit bauen. Und der rechte Winkel entsteht schlussendlich nicht dadurch das man ihn zeichnet, sondern dadurch das man ihn baut.
Das tolle an der Projektplanung ist und bleibt aber, dass es jeder so machen kann wie es zum individuellen Arbeitsstil passt. Man muss nichts machen, bloss weil es ein anderer so macht.