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Holz Schimmelt

nolie93
Grünschnabel
Moin liebe Handwerker,
ich habe zum Geburtstag ein ziemlich geiles Geschenk bekommen undzwar eine Lampe gebaut aus einem riesigen Ast.
Ich freue mich jeden Tag über die Lampe, aber mittlerweile gibt es ein kleines Problem undzwar die Lampe fängt an zu schimmeln =/

Was kann ich dagegen tun? Muss ich was dagegen tun?
Der Ast wurde im Mai von einem Baum abgesägt welcher bereits tot war, seitdem befindet sich der Ast im Haus.

Grüße
58 ANTWORTEN 58

ascii4711
Alter Hase
Kupfersulfat wäre ein typisches Holzbehandlungsmittel. Wird, wie Wasserstoffperoxid, das Aussehen allerdings verändern.

Rainerle
Diamantmitglied
Dann eher das Wasserstoffperoxid. Gibt es in der Apotheke. Allerdings müssen sie prüfen, wozu Du es verwendest. Gib die Erklärung ab und Du solltest es bekommen.

Vorteil es zerfällt wirklich rückstandsfrei in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Ast wird zwar deutlich heller, aber Du kannst ihn hinterher problemlos wieder dunkel beizen.

Nachteil: Das Wasserstoffperoxid muss den Ast auch durchdringen und Du brauchst ein Bad. Also nur einpinseln bringt nichts, da es wohl nur zentimeterweit einzieht. Hängt vom Holz ab, aber scheut eher nach Laubbaum aus. Und dann ist es eher Hartholz, das nicht wirklich saugt. Also brauchst Du einige viele Liter. Sodann zerfällt das H2O3 recht schnell und die Wirkung geht verloren.

Meines Erachtens keine probate Lösung. Hitzekammer ja. Abdichten mit Klarlack ja. Bitte nicht Parkettlack und auf keinen Fall Bootslack (diese dampfen aus, Bootslack viele Jahre und ist für Innenräume gar nicht zugelassen). Hartöl funktioniert m.E. auch nicht, es nimmt normalerweise Wasser auf und bekommt weiße Flecken, Acrylklarlack ebenfalls, was darauf hindeutet, dass es/er nicht diffussionsabgeschlossen sein kann.

Kupfersulfat hat vermutlich das gleiche Problem wie Das Wasserstoffperoxid. Du bräuchtest eine große Badewanne zum Tränken.

Also bleibt für mich nur Hitze. Vielleicht hat jemand anderes aber auch noch einen Tipp.

Nachtuebernahme
Goldmitglied
Nachdem H2O2 die Platine (so vorhanden), LED und Lötstellen zerstört, bleibt für mich ebenso nur Hitze!

Leider ist der Sommer rum, sonst hättest du den Ast einfach in schwarze Teichfolie einwickeln können und übers Wochenende in die Sonne stellen können! Unter der Folie entstehen Temperaturen von teils über 80°C!

Sauna (KEIN AUFGUSS!!!) ist denke ich das einfachste (Haus-)Mittel.

ascii4711
Alter Hase
Rainerle:
Kupfersulfat hat vermutlich das gleiche Problem wie Das Wasserstoffperoxid.


Kupfersulfat bleibt im Holz als dauerhafter Schutz, es imprägniert.
Wasserstoffperoxid wirkt nur kurzzeitig. Falls es Wasserstoffperoxid wird: Dunkle Flasche, nicht gasdicht verschlossen.

Das Holz thermisch trocknen ist m.E. die beste Methode, vermutlich war das noch nicht sonderlich trocken bevor es zum Kunstwerk umfunktioniert wurde.

Ich stell mir das gerade irgendwie lustig vor, wenn man mit so einem Ast in eine Wellness-Oase marschiert...

Ottomar
Goldmitglied
Die einzige wasserdichte Versiegelung, die man in Innenräumen bedenkenlos anwenden kann, ist eine ordentliche Wachsschicht.

Rainerle
Diamantmitglied
Das denke ich auch, das eine oder andere Haröl sicher auch.

Aber der Pilz durchdringt diese Wachsschicht ganz einfach. Hilft also auch nicht.

Ich würde alle Elektrik und Elektronik herausnehmen und den Ast erhitzen.

Ottomar
Goldmitglied
Rainerle:


Aber der Pilz durchdringt diese Wachsschicht ganz einfach. Hilft also auch nicht.



Die Frage ist, wer schneller ist. Der Würgegriff des Sauerstoffmangels oder das Wachstum des Pilzes?

Die Problemstellung gibt es natürlich nicht nur bei Bastelarbeiten mit pilzbefallenem Holz wie bei der Lampe, sondern bei allen Arbeiten mit gestocktem Holz. Drechsler, Messerbauer u.a. sind ja sehr häufig mit diesem Material zugange.
Ich stelle mein gestocktes Holz selber her, allerdings säge ich es dann auf und stabilisiere es unter Vakuum mit Epoxi. Da stellt sich die Frage nach Sporen in Wohnräumen dann nicht mehr.
Das alles hilft aber bei einem solchen Trumm von Ast nicht weiter.

Daher scheint tatsächlich eine Wärmebehandlung in einer professionellen Kammer der einzig gangbare Weg zu sein, wenn man kein Gift in Wohnräume eintragen will.

Vermutlich wäre die Verwendung von feuchter Hitze, also länger einwirkender Wasserdampf, zur Bekämpfung von Pilzen auch widersinnig, aber da bin ich mir nicht sicher.
Sollte dies aber funktionieren, wüsste ich noch eine weitere Methode.

Was meint Ihr dazu grundsätzlich?


Rainerle
Diamantmitglied
Ich denke an das Prinzip Schnellkochtopf. Dampf und Druck befördert die Hitze rascher nach innen.

Jetzt wird es etwas verrückt, aber HT-Rohre, mit Decken isoliert, heißen Dampf reindrücken.
Mach man auch bei Kesseldruckimprägnierungen in der Art.

Ottomar
Goldmitglied
Für mich ist das gar nicht so verrückt, denn ich habe mir vor geraumer Zeit eine Kiste gebaut, in der ich mittels Dampf, den ein Reinigungsgerät aus dem Hause Kärcher liefert, Holz weich dämpfe zwecks Bogenbau.;)

Die Kiste hat allerdings nur die Maße 0,4 mal 0,4 mal 2 m, sodass der abgewinkelte Ast der Lampe nicht reinpassen würde, sonst hätte ich meine Hilfe gleich angeboten.

nolie93
Grünschnabel
Vielen Dank für zahlreichen Kommentare! Spontan fällt mir niemand ein mit einer Sauna.. Daher habe ich die überlegung den ast in richtig viel alu Folie einzuwickeln und dann ein kleines Lagerfeuer zu starten.. Was haltet ihr von der Idee?