Und da ich derjenige war, der den Satz "tatsächlich getestet" geschrieben hat. Korrekt ist, dass ich noch keinen Testbericht verfasst habe. Würde vielleicht ein Desater werden, wer weiß das? Bisher war nichts dabei, was ich testen wollte. Entweder besitze ich das Gerät schon oder es hat aus guten Gründen nicht gepasst, z.B. dass ich kein passendes Projekt habe. Ich bin keiner, der aufgrund von "haben-wollen" irgendeinen Quark hier hinlegt.
Was ich aber weiß, ist das einige Testberichte genau so anmuten. Haben wollen. Dann wird auf die Schnelle was zusammengebastelt und im Nachgang fällt entsprechend auch der Testbericht aus. Ich bilde mir ein, dass ich das rauslesen kann.
Einfache Fragen (nämlich die der Produktmanager) werden nicht beantwortet, das Produkt von oben bis unten fotografiert (wenn überhaupt), weder die Stärken noch die Schwächen aufgeführt (und dazu gehört nicht, ob ein Koffer vorhanden ist. Das ist vielleicht ein Bonbon obendrauf, aber kein ausschlaggebendes Kaufkriterium).
Beim Tacker fällt mir spontan ein:
- welche Klammerngrößen kann er verarbeiten?
- wie sieht da die Versorgung mit Klammern als Zubehör aus? Baumarkt? Nur Internet? Durchschnittliche Kosten? Hohe oder eher niedrige Folgekosten?
- kann man Klammern anderer Hersteller nutzen?
- gehen auch Nägel?
- welche maximale Länge der Nägel?
- wie ist die Qualität der mitgelieferten Klammern?
- in welchen Holzarten ist ein Klammern/ Nageln mit welcher Einstellung am Tacker möglich (Stichwort Standardhölzer Fichte/ Tanne - Kiefer - Buche - vielleicht Eiche - Rauhspund - Konstruktionsholz)?
- ab wann streikt das Gerät und schaftt die Klammern nicht korrekt ins Holz?
- ist der richtige Anpressdruck eine Fehlerquelle? Gefühlssache oder Babyeinfach? Muskelkater vorprogrammiert? Und ja, auch die Frage danach, ob eine Frau (mit, man verzeihe mir, weniger Muskelkraft) den Tacker ohne Probleme bedienen kann?
und, und, und...
Und ganz ehrlich, mahoni1401, das vermisse ich einfach als Beantwortung. Ob Bosch das vermisst, weiß ich nicht. Vielleicht legen die Produktmanager keinen gesteigerten Wert auf die Beantwortung Ihrer Testfragen. Wenn ich aber die Testberichte aufmache (und ja, ich darf das auch als Nichttester) und lese dann durchweg Zustandbeschreibungen (... dann habe ich dies, dann habe ich das, als nächstes habe ich das und zum Schluß habe ich das gemacht), dann entspricht das nicht unbedingt einem Test, sondern einer verschachtelten Arbeitsbeschreibung.
Keiner erwartet Pulitzer-Preis-verdächtige Redaktionsaufsätze. Aber das ausgiebig getestet worden ist, darf man bei einer Testzeit von knapp vier (?) Wochen erwarten.
So, und das war jetzt mein letztes Statement zu diesem Thema. Ich werde ab sofort keine Testberichte mehr kommentieren.