Hallo zusammen,
ich wollte Euch hier mal meinen (für mich) optimalen Werkstattsauger vorstellen.
Da ich es als sehr störend empfand, daß sich bei noch nicht mal 1/4 vollem Behälter
der Filter schon so zu gesetzt hat, daß erst mal Filter ausblasen angesagt war,
mußte eine andere Lösung her. Filtertüten sind auf Dauer auch keine echte Option,
da sie doch recht teuer sind.
Nun gibt es zwar Sauger mit automatischer oder zumindest semiautomatischer
Filterreinigungsfunktion, aber die kosten dann gleich mal richtig viel Geld und
so ganz optimal funktionieren diese Systeme auch nicht. Ist ja auch klar,
wenn man den ganzen feinen Dreck nur vom Filter wieder in den Behälter bläst
(oder rüttelt, oder wie auch immer), wird er doch recht schnell wieder in den
Filter rein gesaugt.
Richtig Sinn macht eigentlich nur, den Dreck schon vorher vom Luftstrahl zu trennen,
also noch bevor er in den Sauger gelangt.
Und da kommt der Zyklonabscheider (oder richtiger Fliehkraftabscheider) ins Spiel!
Im Netz gibt es unzählige Anleitungen zum Bau dieser Teile, die dann auch mal
mehr und mal weniger gut funktionieren. Es kommt halt sehr darauf an, wie gut
und sauber man den tangentialen Lufteintritt hin bekommt und daß man die richtige
Länge des mittleren Rohres findet.
Da ich aber keine Lust auf tagelanges Gebastelt und Trail’n Error hatte, habe ich mich
für den Dust Deputy von Oneida-Air entschieden. Den gibt’s hier in DE bei Sorotec.
Zwar sind 80€ incl. Versand auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber umgerechnet
in Filtertüten, macht sich das Ding schnell bezahlt.
Als „Basis“ habe ich mich für den WD 7.700 P von Kärcher entschieden. Ich halte diesen
Sauger aus folgenden Gründen für besonders geeignet:
- Als Auslaufmodell günstig zu bekommen (habe für meinen 190€ bezahlt)
- Durch seine Bauart (lang und flach statt hoch und rund, große Hinterräder und nur 2 „Stuhlrollen“) sehr stabiler Stand
- Die Aufnahme für den Trolleybügel ist die optimale Aufnahme für den Zyklonaufbau
- Großer Luftdurchsatz (80l/s) und 230mbar Unterdruck
- Saugleistung regelbar (wichtig z.B. beim Absaugen an Flächenschleifgeräten mit feinem Papier)
- Einschaltautomatik mit Nachlauffunktion (hohe Anschlußleistung von max. 1800W)
- Wirklich leises, angenehmes Betriebsgeräusch
Als Auffangbehälter benutze ich den 30l-Kessel eines alten AEG 800 NT. Hätte ich den
nicht noch im Schuppen gefunden, hätte ich einen billigen 20l-Aschevorfilter aus dem
Baumarkt genommen. Gibt’s z.Zt. für 20€ bei Toom.
Wichtig ist, das der Behälter stabil (Blechkessel) und 100% dicht ist.
Mein erster Versuch mit einem 30l-Kunststoffaß ging in die Hose, Saugschlauch einmal
kurz zu gehalten und das Ding implodiert…
Das gesamte Teil ist ca. 130cm hoch und steht dennoch sehr stabil.
Das Kabel an der Seite dient zum Ableiten der statischen Aufladung über den Schutzleiter.
Sämtliche Anschlüsse bzw. Adapter sind mit HT-Rohr realisiert.
Der Trolley-Bügel wurde in neuen Halterungen montiert, in den ursprünglichen Löchern
stecken 22mm Stäbe aus Buche mit deren Hilfe die Halteplatte für den Kessel befestigt ist.
Nachdem gut 25 Liter in den Kessel gesaugt wurden, findet man im Kessel des Kärcher
nur ein paar Krümel und ein ganz leichte Staubschicht. Der Faltenfilter sieht noch aus wie neu.
Abgesaugt wurde an einer TKS und an einer Oberfräse, der normale Materialmix aus
Multiplex, Hart-/Weichholz, MDF und der Dreck vom Werkstattboden.
So, jetzt mal ein paar Bilder von meinem „Saugmonster“.
Gruß Frank