Hallo Cib,
Unser Haus - Baujahr 1937 - hatte genau dasselbe Problem.
Ich hatte Treppenhausfenster und Eingangstüre gemacht. Kunststoff mit Dichtungen. Nur das. Im ersten Winter kam der Schimmel. Im Obergeschoss kam sogar die Rauhfaser von der Decke - die Feuchtigkeit hat den Kleister gelöst. Besonders schlimm waren die Ringgurte aus Beton - auf das Ziegelmauerwerk sind auf jeder Geschossebene Betongurte gelegt, auf der die Holzbalkendecken aufliegen. Im Treppenbereich liegen die bauartbedingt offen,nhier ergaben sich Schimmelbänder - Wärmebrücken, Kondensat an der kältesten Stelle, Taupunkt. Lüften und ein Heizkörper haben da auch nichts mehr genutzt. Auf den Scheiben fand sich stetig Wasse, das sogar in Tropfen herunterlief! Zuvor etwa 15 Jahre die wir dort schon gewohnt haben, keinerlei Probleme. Das war vollkommen neu für uns.
Da der aktuelle Winter weder richtig feucht nich wirklich kalt war, hast Du vermutlich sogar Glück gehabt, dass es nicht noch schlimmer ist.
Ich habe natürlich die Tapeten entfernt und der Architekt hat uns lediglich zu einem geraten: Vollwärmeschutz. Genau das haben wir gemacht. Außendämmung mit Styropur und Putz. Sodann Sparrendämmung, Deckendämmung im Bühnenbereich.
Seither: keinerlei Wiederholung. Das ungeheizte Treppenhaus hat keinerlei Anzeichen von Feuchtigkeit. Der Heizkörper steht auf Frostschutz und wird maximal bei sehr tiefen Temperaturen mal angedreht - aber lediglich wegen Komfort, damit es uns nicht zu kalt wird.
Sofortmaßnahme ist Tapeten entfernen, damit die Wand leichter abtrocknen kann. Den Putz würde ich nur entfernen, wenn dieser verschimmelt ist. Evtl. oberflächlich etwas abtragen. Auf Schimmelfarbe würe ich eher verzichten, das Zeug ist glaube ich auch nicht gerade gesund. Da kenne ich mich nicht aus.
Mittelfristig wirst Du entweder Zugluft schaffen müssen - also Lüftung von unten nach oben. Vielleicht Mauerdurchbruch mit Hülden für Dunstabzugshauben, so dass beständig die Luft durch das Treppenhaus ziehen kann.
Langfristig musst Du dafür sorgen, dass die Wände wärmer sind. Entweder richtig heizen - Wohnraumtemperatur und gute Luftbewegung durch thermische Luftbewegung (Warmluft steigt, kommt als Kaltluft wieder herunter und wird wieder erwärmt. Und häufiges Stoßlüften. Ich befürchte, dass dies nicht wirklich hilft. Du braucht groß genug dimensionierte Heizkörper damit die Luft nicht zu kalt zum Heizkörper zurück kommt. Und der Heizkörper sollte an der Außenwand sein, was in Treppenhäusern eher nicht möglich ist. Die Wände kühlen vermutlich zu stark ab und es bildet sich trotz heizen das Kondenswasser, was dem Schimmel die Nahrung bietet. Denn die Warmluft steigt an der Innenwand auf, nimmt die Feuhte auf und läuft in kühlerem Zustand an der Außenwand herunter und gibt Feuchte genau dort ab. In den Innenräumen ist das gerade andersherum, denn der Heizkörper steht meist an der kältesten Stelle - dem Fenster.
Ich befürchte ohne Außendämmung wird nichts gehen. Innendämmung sperrt die Wand innen ab und die Wand kann im Winter nach Außen keine Feuchtigkeit abgeben. Das "eine Wand muss atmen" halte ich für Unsinn, was die Außenseite angeht. Wenn von Außen keine Feuchtigkeit eindringt, braucht sie dort micht atmen. Umgekeht aber sehr wohl. Von Innen kommt selten Feuchte. Dir Luftfeuchte ist in einem normalen Raum selten über 60 Prozent. Aber Außen häufig weit darüber.
Ich weiß, mein Vorschlag ist teuer. Aber bei uns war das Problem sofort gelöst.
Gruß Rainerle