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Dach: Dämmung bei Gelegenheit erneuern?

Paulemann236
Gute Seele
Guten Tag,

wir wollen im Herbst umbauen. Bei der Planung haben wir uns gefragt, ob es Sinn macht (Arbeit, Zeit, Geld) bei dieser Gelegenheit das Dach neu zu isolieren (Paneelen im 2OG kommen eh ab).

Derzeit ist der komplette Dachstuhl mit Glaswolle verkleidet. Diese löst sich teilweise schon ab, so dass die Dachpfannen von innen sichtbar sind.

Darüber hinaus ist das Tageslicht an verschiedensten Stellen sichtbar, dort wo beispielsweise die Kamine positioniert sind. Ein Luftzug ist an einigen Stellen spürbar.

Fragen:


  • spart eine neue Isolierung spürbar Heizkosten?
  • im 2 OG wird es im Sommer SEHR heiß, ein Aufenthalt ist im Sommer ist fast unerträglich. Wird es durch eine neue Isolierung besser?

Uns schwebt eine Zwischensparrendämmung + Untersparrendämmung + Dampfbremsfolie vor:


  • welche Materialien machen preisleistungstechnisch Sinn?

Sympathisch ist uns Mineralwolle (Formaldehydfrei):


  • was kostet so etwas pro m²

Abschließend:


  • wird das komplette Dach oder nur das reine Dachgeschoss isoliert (im 2OG sind ja auch schrägen)

Falls vollständig isoliert wird:


  • kommt man problemlos mit dem Dämmmaterial und der Folie am Fußboden (Dachboden) vorbei oder wie funktioniert das?

Ich hoffe, ich habe niemanden mit meinem ersten Beitrag erschlagen + viele Grüße
Paulemann
15 ANTWORTEN 15

Janinez
Diamantmitglied
egal wie, ich würde auf jeden Fall dämmen, auch im Hinblick auf die Gesetze die immer schärfer werden. Ich weiß ja nicht, ob Dein Dachgeschoss beheizbar ist, wenn nein, musst Du entweder das Dach oder die Geschosszwischendecke bis Ende 2015 gedämmt haben

Woody
Platinmitglied
Ich würde auch jetzt schon die Dachdämmung ausführen lassen. Zum einen im Hinblick auf die von Janinez erwähnte Gesetzeslage (zu der ich als Ösi nichts sagen kann), zum anderen hast es dann einfach hinter dir und erledigt. Aus Erfahrung weiß ich, dass man gerade solche Arbeiten vor sich herschiebt, weil einem andere Ausbauten wichtiger erscheinen. Dann hast alles unten fertig und der Dreck beginnt dann oben von neuem.

Punkto Wärmeisolierung im Sommer wirst sicher eine spürbare Abkühlung merken. Auch meine Dachgeschoßwohnung heizt sich im Sommer auf unerträgliche 30Grad plus auf und kühlt auch nachts nahezu nicht ab.

Fernton
Ehemaliges Mitglied
In seinem aktuellen Zustand ist das Dach doch gar nicht isoliert. Von daher ist es durchaus eine Möglichkeit das mal anzugehen.

Ich sehe gar keine Unterspannbahn. Die wäre aber wichtig, damit auf der Außenseite Luftzirkulation sicher gestellt ist. Manchmal kann man die Unterspannbahn nachträglich von Innen anbringen indem man sie Hilfsweise mit Dachlatten gegen Sparren klemmt. Um das zu beurteilen muss der alte Kram aber erst mal komplett raus.

Falls das Dach nicht beheizt werden soll, könnte es eine Alternative sein die oberste Geschossdecke zu dämmen. Vor allem wenn erst noch das Dach aufwändig saniert werden müsste.

Eine Isolierung mit solchen Löchern wie auf den Fotos ist keine Isolierung. Ordentlich ausgeführt, solltest du das hinterher auf jeden Fall merken. Ob sich der Aufwand in Relation zur Einsparung rechnet ist immer eine spannende Frage. Es wird sich sicher nicht in der ersten Heizperiode amortisieren.

Die Isolierung reduziert den Wärmetransport in beide Richtungen. Wenn es aber wochenlang 35 Grad hat, wird es innen auch irgendwann 35 Grad. Dazu kommt, dass im Haus die Wärme nach oben steigt und such auch alles aus dem EG und dem 1. Stock im 2. Stock sammelt. Im Sommer gehört also auch ein Lüftungskonzept dazu um den Wärmestau unter dem Dach zu verhindern.

Falls auch das 2. OG schon Dachschrägen hat, müssen diese ebenfalls isoliert werden. Damit das funktioniert musst du im 2. OG Zugang zu den Sparren haben. Sonst kannst du weder Unterspannbahn noch Dämmung noch Dampfbremse sinnvoll verarbeiten.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Argh.
So der zweite Versuch.

Moin.

Zu den Begriffen:
Der Elektriker isoliert, gegen Wärem/Kälte wird gedämmt!

In der Regel empfehle ich jedem sein Dach nachräglich zu dämmen.
Wie Fernton schon erkannt hat gehört zu einer vernünftigen modernen Dämmung eine Unterspannbahn, ohne diese wird dämmen witzlos.
Diese fehlt bei vielen Altbauten, so auch bei dir.

Von der Alternative mit dem nachträglichen Einbau einer Unterspannung würde ich aus Erfahrung die Finger lassen.
Diese kann man nicht so sauber ausführen wie es die Regeln verlangen, eine winddichte Ebene lässt sich so sicher nicht herstellen.

Der nächste Haken,
du müsstest deine Sparren aufdoppeln. Eine 180er Dämmung solte mindestens Platz finden.
Durch die Aufdopplung nach innen verlierst du aber auch wieder Wohnraum.

Mein Vorschlag:
Statte der örtlichen Zimmerei/Dachdeckerei einen Besuch ab und informiere dich bei denen zu Umdeckern.
Bei diesen wird von außen aufgedoppelt, so verlierst du keinen Wohnraum, hast aber eine Dämmung nach modernen Standards.
Deine Eindeckung (vermutlich: Braas Frankfurte Pfanne), wird auch in den nächsten Jahren die Hufen hochreißen.

Deshalb würde ich alles komplett machen lassen, jetzt oder wenn das Geld da ist.
Dann hast du definitiv für die nächsten 30 Jahre deine Ruhe.

holwerker
Alter Hase
Ich würde eindeutig den Vorschlag von Tackleberry in Betracht ziehen (Aussen aufdoppeln). So rein übers Auge gepeil wäre diese Variante wahrscheinlich fast an billigsten, da der Aufwand vergelcihsweise gering, bei 100% Effizienz ist, hier mal eine Übersicht:

Variante A
-Dach abdecken (kann man auch selber machen)
-140mm Holzfaserplatte draufschrauben (Hat ein Zimmerman innert 1 Tag gemacht)
-Unterdachfolie
-neue Konter -und Ziegellattung
-wieder eindecken mit den alten Ziegeln (evtl. selbst)

Diese Variante ist sehr zeitsparend, da man fast nichts anpassen muss. Es braucht nur gerade schnitte. Die Fläche ist zu 100% durchgehend isoliert, das mühsame genaue zuschneiden der Isolation zwischen die Sparren entfällt. Die Holzfaserplatten sin je nachdem so 1x2m gross (hoher Artbeitsfortschritt), haben Nut und Namm und können wie Verlegeplatten angebracht werden.


Variante B

-Alte Isolation entfernen (GRÄSSLICH emoticon.tounge_smile.title )
-mühsam neue Isolation einpassen
-Querlattung schiften
-Querlattung ausisolieren
-Dampfbremse anbringen
-Abkleben
-verkleiden

Diese Variante ist mit sehr viel Aufwand und Zeit verbunden, verlangt viel anpassungsarbeit (Extrem zeitaufwändig), und ausserdem ist es nie so sauber wie Varianta A. Länger dauern tuts auch noch, der Vorteil: Das Dach kann draufbleiben. Mehr Vorteile hats definitiv nicht.

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Variante B Schritt 1 ist auf jeden Fall fällig. Das alte Zeugs und die verstreuten Reste sind ein Fall für die Entsorgung. Auch die Anschlüsse im 2. OG könnten leichter gehen wenn das Dach abgedeckt ist. Bei A könnte ich mir aber vorstellen, dass dabei das Haus eingerüstet werden muss - samt Absturzsicherung.

regengott
Alter Hase
Also nach meinen bisherigen Erfahrungen würde ich einen Fachmann (Energieberater) zu Rate ziehen und mit ihm schauen, welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind.
Wenn die Renovierungsarbeiten im Gange sind, lässt sich die Dämmung zumindest reparieren, was sich bei den vorhanden Fehlstellen positiv auswirkt. Sollte dann in einigen Jahren die Außenhaut des Daches Fällig sein, kann man immer noch eine lückenlose Aufdachdämmung nachgerüstet werden.
Man muss über den Kosten-Nutzen-Faktor nachdenken, viel rechnen und dann entscheiden.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
holwerker:


Variante A
-Dach abdecken (kann man auch selber machen)
-140mm Holzfaserplatte draufschrauben (Hat ein Zimmerman innert 1 Tag gemacht)
-Unterdachfolie
-neue Konter -und Ziegellattung
-wieder eindecken mit den alten Ziegeln (evtl. selbst)


Die Unterspannung kann man sich bei DWD-Platten sparen!
Eine Dampfbremse muss jedoch trotzdem eingebracht werden.

Das mit den alten Pfannen ist bei den Frankfurtern auch hinfällig.
Da wartet man lieber ein Jahr mehr und lässt sich eine vernünftige Tonpfanne decken.

Ich glaube du stellst dir das ganze sehr einfach vor.
Blenden, Unterschläge, Rinnen müssen auch neu gemacht werden. Möglicherweise sind auch noch Gauben o.ä im Dach, das wird dann noch mehr arbeitet.
Desweiteren muss das Haus eingerüstet werden.



holwerker:

Variante B

-Alte Isolation entfernen (GRÄSSLICH emoticon.tounge_smile.title )
-mühsam neue Isolation einpassen
-Querlattung schiften
-Querlattung ausisolieren
-Dampfbremse anbringen
-Abkleben
-verkleiden


Punkt 1 ist auch bei Variante A fällig.
Und wie willst du die UK schiften? Ich glaube du verwechselst da ein paar Begriffe.

Paulemann236
Gute Seele
Hallo,
die Entscheidung ist dank eurer Unterstützung gefallen: das Haus wird ordentlich gedämmt - später!

Hintergrund:
Wenn wir die Dämmung angehen, möchte ich es gerne vernünftig machen. Wie ich den Texten entnehmen konnte, ist das Dämmen von außen ungleich glücklicher.
Da der eigentliche Umbau im Herbst ansteht, wird das Dach vorerst zurückgestellt (mir ging es eher um die Gelegenheit, da die Paneelen im 2ten OG ab sollen. Die bestehende Dämmung werde ich nach besten wissen und gewissen aufbessern.

Was ich noch nicht so ganz verstanden habe: heißt "Aufdoppeln", dass dann zwei Schichten Dämmung drin sind, also eine neue von außen und die bestehende die dann ersetzt wird, oder hat man dann auch zwischen den Sparren sichtbaren Platz?

Was die Eigenarbeit anbelangt, so können wir leider nur von innen agieren. Das Haus ist direkt an einer viel-befahrenen Hauptstraße. Was kostet ein gutes, gedämmtes Dach (siehe Beitrag von Holwerker, Variante A)? Nur so ganz ungefähr?

Viele Grüße und nochmals Danke
Paul