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Holz tiefschwarz einfärben

saberlod
Platinmitglied
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei meine Werkstatt auf Vordermann zu bringen, dabei möchte ich gerne an meiner Tür eine Holzplatte mit dem Maß 180 x 80 cm anbringen auf die ich ein Bild mittels Einlegearbeit bringen will. Das Bild möchte ich mit der Deku-Säge ausschneiden und die Ausschnitte mit anderem Holz wieder einkleben. Da es sich um ein schwarz/weiß Bild handelt möchte ich dieses auch gerne so belassen.
Jetzt zu meiner Frage:
Hat jemand von euch Erfahrung mit einfärben von Holz? Ich möchte gerne die einzulegenden Stückchen tiefschwarz haben. Dabei ist es mir wichtig, das ich eine ordentliche Einfärbung erreiche. Da im Anschluss das ganze überschliffen werden soll und ich somit die Farbe nicht wegschleifen will. Die schwarzen Einlegearbeiten sollen somit auch schwarz bleiben. Ein durchfärben ist hier sicherlich nicht notwendig, jedoch sollte die Farbe knapp über einen Millimeter tief in das Holz einziehen, damit ich beim abschleifen keine Farbverluste habe. Ist so etwas möglich? Oder muss ich hier auf Ebenholz zurückgreifen, was ich eigentlich nicht möchte. Vielleicht hat der ein oder andere so etwas schon einmal gemacht, evtl. mit Beize oder irgend einem anderen Mittel???
Wäre super wenn das möglich wäre.
Vielen Dank für eure Antworten.
51 ANTWORTEN 51

arathorn76
Silbermitglied
Zum Thema Vakkuum (oder Unterdruck...)
Es gibt diese Vakuumbeutel für Klamotten und ähnliches, die lassen sich für den Anfang hervorragend Zweckentfremdem und kosten nicht die Welt.
Im Prinzip ein übergroßer Ziplock-Gefrierbeutel mit einem Ventil, wo der Staubsauger draufpasst.
Um Beize richtig tief ins Holz zu packen würde ich - ähnlich wie kjs schon geschrieben hat - das Holz in Beize eingelegt in so nen Beutel packen und dann auf Unterdruck setzen. Da kommen vermutlich viele Luftblasen aus dem Holz.
Dann wieder auf Normaldruck erhöhen und die flüssige Beize verschwindet im Holz.
Nachteil: extremer Beizeverbrauch.
Gegen das "Beize ansaugen" einfach ein gut entgratetes Stück Abflußrohr im Beutel unter das Ventil legen

kjs
Diamantmitglied
Nur einstreichen reicht nicht denn da geht mehr ins Holz rein als man denkt. Der Beutel sollte in Richtung Ventil einiges länger sein als das Werkstück und nach oben gebogen werden. Dann wird nichts angesaugt. Meine Vakuumpumpe kann echtes Hochvakuum da sie aus einer Waferfab ist wo man das braucht und auch die hat es noch nie geschafft auf die Art was mit anzusaugen. Zur Sicherheit habe ich aber auch immer einen etwa 3m langen Schlauch zur Pumpe.
Klar braucht man da einiges mehr an Beize oder in meinem Fall Epoxy aber so viel mehr ist es dann auch nicht und im Gegensatz zum Epoxy kann man Beize ja auch etwas aufbewahren. Wenn das Vakuum erreicht ist drückt man mit den Fingern die Flüssigkeit so herum daß sie ziemlich gleichmäßig rund herum ist. Dann etwas Luft rein lassen und immer schön verteilen. Dann saugt es sich gut rein.
Normalerweise und wenn ich den richtigen ganz langsamen Härter verwende baue ich dann noch mal Vakuum auf und mache das Ganze noch mal.
Dann aber schnell raus und sauber abwischen sonst wird die Pampe doch noch hart und dann heißt es schleifen, schleifen, schleifen. Nicht fragen warum ich das so genau weiß.......

arathorn76
Silbermitglied
Ersetze den Begriff Vakuum durch den Begriff Unterdruck und es funktioniert.
Die Tatsache, dass Flüssigkeiten inkompressibel sind und Gase kompressible Flüssigkeiten tut der Tatsache keinen Abbruch.
Durch den Unterdruck, der durch Luft im Beutel und Flüssigkeit im Beutel auch auf das Werkstück im Beutel einwirkt werden die Gase ("Luft") aus dem (porösen) Werkstück gezogen. Auch dort herscht dann Unterdruck.
Wird jetzt der Beutel wieder auf Normaldruck gebracht saugt der Unterdruck im Werkstück die das Werkstück umgebende Flüssigkeit in das Werkstück. Egal ob Beize oder Epoxy.

PS: Gase können auch kein Vakuum haben, da Vakuum die Abwesenheit von festen, flüssigen oder gasigen Stoffen ist.

Dog
Silbermitglied
Bis ihr eure Doktorarbeit in Physik beendet habt is das Zeug 3 mal gut gebeizt und durch gefärbt...... emoticon.rolleyes.title

arathorn76
Silbermitglied
stimmt, zur Doktorarbeit gehört ja auch die statistische Auswertung einer repräsentativen Versuchsreihe.emoticon.smilie_umarmung.title

Und für die Dissertation versuchen wir dann, Politiker im Vakuumverfahren mit Volksnähe zu beizen oder mit Demokratie zu laminieren emoticon.teeth_smile.title evil_smile:

Rainerle
Diamantmitglied
Ja, Dog emoticon.smilie_like.title Einfach Beize drauf und gut ist‘s.

arathorn Du irrst Dich dennoch. Hier zieht sich die Folie zusammen. Da ist dann kein Gas mehr bis zur Flüssigkeit. Und dann ist Schluss mit Unterdruck. Du schreibst zurecht, dass Flüssigkeiten nicht komprimiert, also auch nicht dekomprimiert werden können. Wo ist nun der Unterdruck hinter der Flüssigkeit? Die Flüssigkeit gibt den Unterdruck definitiv nicht weiter.

Wie ich schrieb, man müsste das Vakuum im Holz erzeugen und dann Flüssigkeit durchs Holz ziehen lassen. Und das ist theoretisch machbar, aber mit Heimwerkermitteln praktisch nicht umzusetzen.


arathorn76
Silbermitglied
Rainerle: probiers mal aus. Es funktioniert tatsächlich, genau so, wie Jürgen und ich schon geschrieben haben.
Und wenn (inkompressible) Flüssigkeiten keinen (Über- oder Unter-) Druck transportieren könnten würde Hydraulik nicht funktionieren.
Beispiel für Unterdruck in der Hydraulik? Mit dem Schlauch Wasser über ein Hindernis aus einem Behälter saugen...

kjs
Diamantmitglied
Dann erkläre ich es mal etwas anders. Die gesamte Luft im Beutel wird heraus gepumpt und da ist auch die Luft dabei die im Holz ist.. Wenn Du jetzt das Vakuum nachläßt sind im Holz "Vakuumblasen" und da drum herum nur Flüssigkeit ist wird eben die eingesaugt.
Da brauche ich keine Doktorarbeit daraus machen................

Hazett
Silbermitglied
Plaudere hier mal was aus der alten Berufs-Schatulle... um diverse Unklarheiten über Vacuum zu beseitigen.... und hänge dazu....
nach alter Manier, eine Skizze eine !
Die einfachste Art, ein Vacuum zu erzeugen, das mehr Unterdruck erzeugt als ein Staubsauger, ist die sogenannte Ventury-Düse, auch als Ejektor
bezeichnet.... dabei wird durch die schnell-strömende Luft mittels dem Beipass ... der Anschluss, welcher zum Behälter geht... ein Sog erzeugt !
Dieser kann sehr gering sein, denn es gibt auch Airbruss-Lackiergeräte, welche nur mit dem Blasdruck unserer Lunge aus einem Farbentopf
Flüssigkeit ansaugen... geht nur bei Wasserfarben, denn die Luft aus unseren Lungen ist auch sehr feucht !

Wie hier in dem Beispiel angezeigt.. bei etwa 8 bar Luftdruck ( vom Kompressor ) kann man mit guten Ejektoren etwa - 0,8 bar Unterdruck erzeugen !
( solche Teile bekommt man auch bei Bosch-Rexroth oder Festo ! ) oder man hat eine Vacuum-Pumpe, welche etwa -0,95 bar schafft ( mehr geht auch ! )
Hier wird z.B. ( siehe Skizze ) die Luft oberhalb des Wasserspiegels auf gut -0,8 bar evacuiert ( abgesaugt )... und da der Behälter aus PC-Klar ist...
sieht man nun die Luftblasen aus dem Holz entweichen... solange, bis sehr tief im Holz ein Druckausgleich stattfindet, also auch -0,8 bar sind !
denn die Luft wird nicht abgesaugt... pysikalisch entweicht der Überdruck im Holz !... Das Objekt ( Holz ) wird hier mittels Distanz-Schrauben unter Wasser gehalten, um die Luftblasen entweichen zu sehen !
MERKSATZ... Vacuum kann keine Arbeit verrichten ( Vacuum ist ein NICHTS ! ) es ist immer die Umgebungsluft ( Luftdruck z.B. 1000 mbar ), welche den Job macht !
Nachtrag... zum Öffnen des Behälters wird einfach der Finger auf die Ejektordüse gehalten... dann steigt der Druck im Behälter .. und der Deckel kommt hoch ( der untere Deckel ist natürlich verschraubt , sonst gibt's nasse Füsse :-))
Sobald der Deckel geöffnet wird... steigt der Luftdruck auf das NORMAL... und die Farbe ( Beize z.B. ) wird in die Poren eine gedrückt... weil auch hier ein Druckausgleich stattfindet.. von zuvor abgesaugt bis - 0,8 bar auf 1 bar Umgebungsluft !
Gruss...
49798.attach

saberlod
Platinmitglied
@ Hazett,
das Wirkungsprinzip der Venturidüse ist ja das selbe wie bei einer Sandstrahlpistole (Lackierpistole mit Becher). Dort befindet sich ja das Behältnis nicht wie bei einer Becherpistole oben sondern unterhalb der Düse. Das Strahlgut wird hier ja auch mittels unterdruck angesaugt und ausgeblasen.
Es sollte doch ein leichtes sein anstatt des Behälters einen kleinen Schlauch daran anzuschließen und diesen in einen Luftdichten Behälter oder ähnliches führen. Dann einfach so lange auf dem Abzug der Luftpistole bleiben bis der Behälter evakuiert ist.
Aber mal ehrlich, ist der Aufwand wirklich notwendig für das einfärben von Holz? Ich möchte eigentlich nur nicht die Farbe beim nachträglichen einebnen bzw. nachschleifen wieder runterschleifen. Das sollten vielleicht ein paar Zehntel sein.
Ich werde vorerst nach Erhalt der Beize das ganze erst mal nur mit einstreichen versuchen. Wenn dieses misslingen sollte werde ich auf die wissenschaftliche Vakuumtechnik umsteigen. Der Aufwand ein Behältnis der richtigen Größe zu besorgen schreckt mich momentan ab.