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!Hilfe benötigt!: Renovierung alte Hoztreppe!

DanSte
Grünschnabel
Hallo zusammen, meine Name ist Daniel und ich bin seit einigen Minuten Mitglied denn ich brauche mal einen Rat. Ich habe mir ein Haus gekauft, Baujahr 1951.
Ich bin zwar kein Handwerker aber ich möchte gerne das eine oder andere selber renovieren:)
Unter anderem befindet sich in dem Haus eine alte Holztreppe (siehe Foto "Treppe_IST)). Neben dieser Treppe gibt es noch 10 Türen und entsprechende Zargen (auch auf dem Foto zu sehen) die allesamt aus dem gleichen Material sind und allesamt auch mit dem gleichen Material bepinselt wurden. Ich möchte sowohl Treppe (also komplett Stufen, Backen, Handlauf... das ganze Ding eben) als auch alle Türen und Zargen schleifen und streifen. Für das Wunschergebnis in puncto Farbe der Treppe habe ich ebenfalls ein Foto angehängt (siehe Foto "Treppe_SOLL).
Meine Fragen:

Könnt ihr erkennen womit das Holz von Treppe, Türen, Zarge, etc. behandelt wurde?
Muss ich das alles komplett runterschleifen oder reicht anrauen bzw. das übliche Prozedere erst 80er Körnung, dann 120, dann 240er usw....?
Welches Werkzeug nutze ich dafür am besten: Lackfräse (Türblätter und Stufen), Bandschleifer, Exzenterschleifer....
Wie bekomme ich dieses schöne weiß, wie es auf dem Foto mit der Wunschtreppe zu sehen ist, hin?

Ich danke euch vielmals im Vorfeld!!!! und freue mich schon auf eure Antworten!!!! 58000.attach58001.attach




23 ANTWORTEN 23

Wolfgang111
Goldmitglied
Hallo DanSte
Oszillationswerkzeuge sind: Exenterschleifer, Schwingschleifer, Multitool und Deltaschleifer. Man bezeichnet diese Geräte nach der Arbeitsweise. Sie schwingen halt nur in diverse Richtungen.
​​​​​​ Ob Du den Lack auf Auftritt und Handlauf komplett entfernen musst hängt davon ab wie bei beidem die Endbehandlung aussehen soll. Weil, unbehandelt kann das nicht bleiben da die Beanspruchung zu groß ist. Bei einem einfachem Klarlack (Matt, Seidenglanz) müsste lediglich aufgeraut werden und neu lackiert. Da ist es allerdings wichtig welche Art von Lack verwendet werden soll. Acryl und Kunststofflacke vertragen sich nicht gut. Und Hochglanzlack ist immer ein Kunststofflack. Bei Verwendung von Öl oder Wachs muss allerdings alles und ich meine wirklich alles herunter. Da würde ich ausnahmsweise sogar mal die Chemiekeule schwingen. Aber bitte aufpassen dabei, mit den entsprechender Schutzkleidung arbeiten und für eine gute Durchlüftung sorgen. Gesundheitsfördernd ist das Zeug nämlich nicht gerade.

arathorn76
Silbermitglied
Rainerle meint mit Oszillationswerkzeugen eben keinen Exzenter oder Schwingschleifer, sondern spezifisch die Multitools.

  • Und diese Multitools haben zum Schleifen meist eine Dreiecksplatte. Diese Platte ist in der Mitte fixiert und dreht sich immer nur ein kleines Stück hin und her.
    Die Spitzen des Dreiecks bewegen sich dabei entlang einer Kreisbahn mit Radius von ca. 5-7 cm um etwa 5mm hin und her. Dadurch ergibt sich ein Schleifbild von vielen kurzen geraden Strichen in unterschiedlichen Richtungen.
  • Bei einem Schwingschleifer dreht sich die Platte nicht, sondern wird entlang einer Kreisbahn vor-rechts-hinter-links-... geschoben.
    Dadurch ergibt sich ein Schleifbild von vielen kleinen überlappenden Kreisen (Durchmesser meist 2-5mm), was viel gleichmäßiger ist
  • Bei einem Exzenterschleifer wird die Platte entlang einer Kreisbahn vor-rechts-hinter-links-... geschoben und kann sich gleichzeitig noch um ihren Mittelpunkt drehen. Die Drehung ist dabei normalerweise ohne eigenen Antrieb und ergibt sich als Folge der Verschiebung.

ferdi_007
Goldmitglied
Also ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu. Mir geht es ähnlich wie dir: altes Haus gekauft, und jetzt sollte alles abgeschliffen werden bis sich die Balken biegen.
Bei mir waren es noch zusätzlich die Böden, welche fiesen Kleber drauf hatten. Deshalb kuck bitte erst mal was sich unter der grünen Verkleidung der Treppenstufen befindet.

Laß dir gesagt sein, es ist eine unglaubliche Arbeit, man neigt sehr schnell dazu sich selbst zu über- und den Aufwand zu unterschätzen. Deshalb würde ich dir empfehlen, tatsächlich nur die Teile bis aufs Holz runter zu schleifen wo es tatsächlich von Nöten ist. Die Teile die gut im Lack stehen und jetzt nicht super grausam aussehen, lassen, bzw dort wo es weiß sein soll nur anschleifen. Bei den Lacken bitte gute Profilacke nehmen.
Desweiteren bitte gute FFP2-Masken und Staubsauger mit entsprechender Klassifizierung nehmen. Wenn es sich bspw. um Eiche oder Buchenholzstaub handelt, dann steht z.B. in der Bedienungsanleitung von Bosch AdvancedVac.... dafür nicht geeignet...
Ansonsten wünsche gutes Durchhalten!

Den Besten Eindruck beim Schleifen von Flächen, hat neben geliehenen Profigeräten für die Dielen, die GEX gemacht: Gut zu Steuern, viel Power und sehr gutes Schleifbild und selbst ohne Absaugung und nur mit Staubdose hinten dran keine absolutes Staubchaos.

@Rainerle : Warum erzählt mir jetzt erst einer, das es Lackfräsen gibt? Hat jemand Erfahrung damit? Is ja höchstinteressant!

ascii4711
Alter Hase
Eine Lackfräse ist natürlich eine feine Sache für Flächen. Allerdings versaut man sich damit auch schnell das Holz. Und wenn der alte Lack bei Erwärmung zähweichklebrig wird, versaut es komplett den Messerkopf. Ein versteckter Nagel (vor allem in den Zargen) zerlegt die Wendeschneidplatten.

Dort wo es weiß werden soll, würde ich den Untergrund nur anschleifen und einen ordentlichen 3-Mehrschichtaufbau mit guter Grundierung und PU-Lack machen. Achja, Flächen ggf. mehrfach spachteln und schleifen. Eine einfarbige Fläche betont jede Sünde.
Dort wo hinterher wieder das Holz in neuem Glanz erscheinen soll, heißt es eh: Solange schleifen bis wirklich rohes Holz erscheint. Alles andere wird fleckig.

PS: Flächen habe ich auch schon mit dem Elektrohobel von Farbe befreit.

Ottomar
Goldmitglied
Hier ein paar Infos aus der blauen Nachbarcommunity zum Thema Lackfräse:

https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/wer-hat-erfahrungen-mit-lackfraese/17056...

Es gibt mittlerweile auch Angebote aus dem Reich der Mitte, die wesentlich günstiger sind als die tannengrüne Urvariante.

Kartoffelheld
Silbermitglied
Wow, die Treppe kannst du definitiv schön machen! Gratulation erstmal dazu. Ansonsten wurde schon vieles gesagt. Die Lackfräse hatte ich vor ein paar Jahren auch überlegt, da unsere Holztreppe vom Vorbesitzer mit ca 10 Schichten Weißem Lack angestrichen wurde... Aber irgendwie hab ich den Aufwand dann doch gescheut, es sind immerhin 3 Treppen die dann behandelt werden müssten. Da es bei mir eine offene Treppe ist, müsste ich dann auch von unten ran und da ist es dann doch ein erheblicher Aufwand. Aber dafür ist sie eben auch gedacht - Dicke Schichten lösen und so wieder das ursprüngliche Holz freilegen.

Ob und wie hell das Holz ist, hängt grundlegend vom Holz an sich ab. Da ist doch Teppich auf den Stufen? Vielleicht ist ja auch nur eine Klebeschicht drauf und du siehst schon was für Holz es ist wenn du den Teppich entfernst? Oder kannst du von unten (ist doch ein Kellerabgang, oder?) sehen was für ein Holz es ist?

Rainerle
Diamantmitglied
@arathorn76 Danke für die Erklärung zu Oszillationswerkzeugen!

@DanSte Ich glaube, die Frage zur Farbe ist noch nicht beantwortet. Wenn Du bis aufs Holz schleifst, hat das Holz eine andere Farbe. Kommt aber wieder Lack darauf, wird sich die Farbe wieder verändern und spätestens nach einem Jahr wieder die jetzige Farbe haben. Holz dunkelt auch mit Lack nach.

Du könntest das Holz bleichen oder Pigmentlack verwenden. Aber das Ergebnis könnte nicht unbedingt absehbar sein,

Da da sich die Farbe des Hokzes - dunkles Braun - sich nicht wirklich ändern lässt, würde ich es einfach so lassen und bei Notwendigkeit ausbessern, polieren oder überlackieren mit einem klaren Treppenlack. Und die senkrechten Teile weiß.

Vom Vorschlag Hartöl halte ich nicht viel, Du schleifst bis ins Holz ab, so dass auf jeden Fal jede Holzpore die noch Lack enthält weggeschliffen wurde. Ein immenser Aufwand. Dann das richtige Hartöl zweimal Auftragen und alle Jahre wieder wenn Kratzer da sind wieder anschleifen und erneutes Ölen. Das wäre mir zu viel Aufwand.?dann besser Laminat auf die Stufen legen. In der Farbe die Euch gefällt. Aber da hast Du dann metallene Kanten die Du vermutlich auch nicht magst.

@ferdy_007 Die Lackfräse hatte ich nicht angesprochen. Ich habe keine, noch nie damit gearbeitet. Aber ich vermute an Treppenstufen ist das ziemlich schwierig und bei Ecken und Kanten glaube ich nicht an gute Ergebnisse. Vielleicht ist es aber auch perfekt dafür. Keine Ahnung. Für Deinen Dielenboden wäre so etwas vielleicht gut gewesen, aber das Bitumen könnte das Blatt verschmutzen und dann geht auch nichts mehr. Ich glaube Deine Schinderei war leider der richtige Weg.

mit
Silbermitglied
Ich habe die LF 714S von Metabo seit langem in Gebrauch und halte sie für das ideale Werkzeug, um Lack bis aufs rohe Holz abzutragen. Damit zu arbeiten, ist allerdings Erfahrungssache, denn durch die hohen Drehzahlen hat man eine Oberfläche auch schnell " verhunzt " und hat dann ein vielfaches an Schleifarbeit, um die Riefen bzw. Brandspuren wegzubekommen. Zudem hat die Treppe eine Menge Ecken, die mit der Lackfräse nicht behandelt werden können, z. B. den Handlauf und die Rundungen der Staketen des Geländers. Im vorliegenden Fall würde ich die Flächen, die als Holzton bleiben sollen, gut anschleifen und anschließend mit einem Treppenlack behandeln. Bootslack ist das gleiche. Es geht hier um die Abriebfestigkeit. Die Stellbretter und die Staketen des Geländers wären anzuschleifen und dann wie gewünscht weiß zu lackieren. Hier wäre ein KH - Lack oder 1K - PU - Lack erste Wahl. Akryllack ( wasser - oder lösemittelverdünnbar ) ist vom Verlauf her problematischer und verlangt mehr Nacharbeit für eine gute Oberfläche. Nitrocelluloselack ist ebenfalls eine gute Alternative. Es gibt alle Lacke in allen Glanzgraden, wobei zu bedenken ist, dass mit dem Glanzgrad auch die Rutschgefahr steigt.

AndiNeu
Alter Hase
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Hallo zusammen,

ich bin kein Profi, aber bei uns sah es ähnlich aus. Wir haben die Treppe lediglich angeschliffen (möglichst gleichmäßig) und dann neu lackiert. Dazu haben wir uns im Fachgeschäft beraten lassen. Wir haben ein Fotobuch unserer Sanierung gemacht und da gibt es ein ganz ähnliches Bild von IST und SOLL...

mit
Silbermitglied
Das habt ihr mal richtig gut gemacht. Gefällt mir. Zudem wäre die Anschaffung einer Lackfräse allein für diese Baustelle ein teurer Spaß und wenn man keine Übung damit hat, kann man eine Menge aufwendiger Nacharbeiten verursachen.