Interessantes Thema, evtl. kannst Du noch eine Umfrage mit einbinden.
Von mir allerdings glaube ich, dass ich zu einer aussterbenden Spezies gehöre, obwohl ich erst Anfang 20 bin, kaufe ich 99% meiner Sachen (nicht nur Werkzeug) nicht online. Ich habe bisher einmal ein Werkzeug (kleiner Kombi-Winkel von Baco) bei Amazon bestellt und dies nur, da ich einen 20€ Gutschein hatte. Ich gehe gerne in Läden, habe den zwischenmenschlichen Kontakt und kaufe dort auch ein. Ist wohl auch eine Erziehungssache, denn meine Eltern handhaben es genauso. Bei Werkzeug wird wohl die Prozentzahl bei 80% liegen, da ich ein paar Kleinigkeiten über Katalog oder online bei Dictum bestelle. Hätte ich jedoch die Möglichkeit einen der beiden Shop's zu besuchen, dann würde ich dies vorziehen. Ich persönlich kaufe aus mehreren Gründen nicht online, die meisten sind eine Prinzipienfrage. Ich kann mich nicht darüber echauffieren, dass die Innenstädten immer leerer werden, Märkte schließen müssen, Menschen arbeitslos werden, wenn ich online einkaufe. Es ist ja wohl klar, dass oft Geschäfte nicht mit dem Online-Preis mithalten können, da diese viel höhere Ausgaben habe. Neben mehr Ausgaben für die Räumlichkeiten, Dekoration, Servicekräfte ist meines Erachtens ein wichtiger Punkt der, dass in Geschäften die Mitarbeiter nach dem geltenden Tarif des Einzelhandels bezahlt werden. Jedoch bezahlen die Onlineanbieter, Amazon ganz besonders, einen ganz anderen Tariflohn, nämlich den der in der Logistikbranche üblich ist. Hier möchte ich mich auf ein Zitat von George1959 beziehen.
George1959:
Ich habe überhaupt keine Probleme damit mir ein Artikel im Baumarkt anzusehen und anschließend Online zu kaufen. Ich biete allerdings dem Baumarkt an es dort zu kaufen wenn sie mit den Onlinepreis mithalten möchten.
Ist es verwunderlich? Wenn ich sehe, wie viele Auflagen ein Laden, nicht unbedingt ein Baumarkt, sondern ein kleines Werkzeugfachgeschäft, welches wir lange Zeit in unserer Stadt hatten, zu erfüllen hat oder wieviele Steuern es zahlen muss, dann stimmt etwas nicht. Ich erläutere es mal genauer. Ein Logistikunternehmen, dazu zähle ich jetzt mal Amazon, werden oft von den Kommunen bei ihrer Ansiedlung subventioniert, da immer noch dieser "welche Kommune unterbietet die Andere"- Wettstreit existiert. Dadurch sparen die Konzerne oft Gewerbesteuer auf Jahrzehnte und bekommen obendrein Grundstücke noch günstiger. Leider sitzen diese Konzerne meist auch noch im Ausland, sodass sie noch nicht einmal die anderen Steuern hier zahlen.
Meine Meinung zum " im Laden anschauen und wo anders/online kaufen" ist die, dass ich es persönlich nicht in Ordnung finde. Wenn ich online kaufen muss, jeder nach seiner Fasson, sollte ich mich auch nur online informieren. Wenn ich Verkäufer wäre, empfände ich es wie einen Schlag ins Gesicht, wenn einer sich bei mir informiert ich viel Zeit in eine Beratung investiere und er dann online einkauft. Ich habe das Gefühl, dass die Onlinehändler sich darauf verlassen, nach dem Motto: "Wir brauchen keine Beratung, es gibt ja die doofen Einzelhändler, die machen das schon." Somit sparen sie eine Menge Geld.
So genug von meiner persönlichen Meinung, als Abschluss würde ich nur noch sagen, dass jeder sich mal in die Lage der anderen hineinversetzen sollte, bevor er etwas macht und sich einfach mal Extreme anschauen. Wie fände ich es, wenn jeder online einkauft und mein Baumarkt oder meine Geschäft nebenan, sei es ein Bekleidung- oder Technikgeschäft, deswegen schließen muss? Natürlich sind auch Menschen bei Amazon beschäftigt, aber in welchem Verhältnis? Wie viele Arbeiter braucht Amazon um 10.000 Kunden zufrieden zu stellen und wie viele Arbeiter bräuchte der Einzelhandel in deiner Stadt, in deinem Dorf um 10.000 Kunden zufrieden zustellen?