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Frage zu Fernwärme: vorzuhaltende Wärmeleistung (Anschlussleistung)

kaosqlco
Diamantmitglied

Ein Nachbar hat mir neulich erzählt, dass er an seiner Fernwärmeübergabestation die 'vorzuhaltende Wärmeleistung' hat ändern lassen, weil das letztendlich Kosten spart.

Interessiert daran, was das eigentlich ist bzw. ob ich so auch an der Kostenschraube drehen kann, habe ich mich mal damit befasst.
Unser Jahresverbrauch ist ca. 10.000 kWh, die Anschlussleistung 15 kW.

Wie effizient eine Fernwärmeübergabestation arbeitet, kann man über die Formel zur Berechnung der Vollbenutzungsstunden herausfinden.

Jahresverbrauch in kWh : Anschlussleistung in kW = Vollbenutzungsstunden

Bei mir

10.000 kWh : 15 kW = 602 h

Anmerkungen dazu

  • Je höher die Vollbenutzungsstunden sind, desto effizienter ist die Auslastung Ihrer Fernwärme-Übergabestation.
  • Ein Nutzungsgrad über 1.500 lässt eine effiziente Auslastung erkennen. Ein Nutzungsgrad unter 1.000 spricht hingegen für eine Optimierung der Anschlussleistung.

Heisst für mich: Ich bin weit von einer effizienten Auslastung entfernt! Und da die Grundkosten über die Anschlussleistung berechnet werden, zahle ich wahrscheinlich auch zuviel. 😐

Um hier auf eine effiziente Auslastung zu kommen, sollte ich entweder

  • 22500 kWh im Jahr verbrauchen (22500 / 15 = 1500)
    oder
  • die Anschlussleistung auf 6,6 kW ändern (10000 / 6,6 = 1500).

Die Berechnung der Anschlussleistung mag beim Neubau richtig gewesen sein. - Wir wohnen aber nur zu zweit in einem Haus, in dem auch 5 Leute wohnen könnten und unser Heizverhalten ist eher sparsam.

Fragen: Kann man die Anschlussleistung einfach pauschal ändern lassen? Gibt es da irgendwelche Faustformeln zur Orientierung? - Die 50-seitige Broschüre zu den technischen Anschlußbedingungen ist leider zu hoch für mich.

5 ANTWORTEN 5

George1959
Silbermitglied

Auf Seite 7 wird aufgezeigt, dass die Übergabestation Eigentum des Betreibers ist.

Ob und inwieweit eine Veränderung der Vorhaltetemperartur möglich ist, wird letztlich auf Seite 16 dargestellt. Hier wird beschrieben, welche maximalen Temperaturen möglich sind. Sofern deine Anlage innerhalb diese Grenzen arbeitet, wäre eine Veränderung denkbar aber, es wäre sicherlich das einfachste beim Betreiber anzurufen und zu erfragen, ob eine Einsparung durch eine Änderung möglich wäre und, ob es durchgeführt werden kann.

kaosqlco
Diamantmitglied

@George1959 

Danke. Ich habe natürlich nicht vor, selber an der Anlage rumzufummeln oder Jemanden damit zu beauftragen. Wenn da was möglich ist, soll das bitte der Energieversorger (dem die Anlage gehört) machen.

Ich will auch nicht die Vorhaltetemperatur ändern, sondern die Anschlussleistung. Die wird auch neuerdings als Heizwasservolumendurchfluss (HWD, in l/h) angegeben. Das ist nach meinem Verständnis die Menge an Fernwärme, die bei uns durch die Anlage fließt und zur Heizung / Warmwassererwärmung genutzt werden kann / könnte.

Und zwei Drittel davon werden wahrscheinlich nicht genutzt, denn sonst wäre der Wert der Vollbenutzungsstunden (siehe oben) nicht so schlecht.

Letztendlich werde ich natürlich beim Betreiber anrufen. Ich hätte nur vorher gerne etwas 'Plan' von der Materie, um im Gespräch nicht nur Bahnhof zu verstehen und um auch zu wissen, was ich will bzw. was gehen könnte.

kaosqlco
Diamantmitglied

Ich habe inzwischen diesen Artikel gefunden.

Danach hat "hat jeder Fernwärmekunde das Recht, eine Anpassung der Leistung durchzusetzen", einmal im Jahr.

Letzteres steht dann hier.

Um auf eine optimalen Einstellung zu kommen, müsste bei uns der Wert auf 1/3 bzw. 5kW gesenkt werden. Das ist aber lt. der Verordnung nicht möglich. Also werde ich zunächst bzgl. einer Senkung auf 7,5kW tätig. Das sollte dann im nächsten Jahr bei uns die Grundkosten halbieren.

 

kaosqlco
Diamantmitglied

Zur Info:

Wir haben die Halbierung des HWD per Mail veranlasst.

Damit wird ab der nächsten Abrechnung auch das verbrauchsunabhängige Entgelt reduziert, sprich halbiert. 😁

Da das bisher die Hälfte der Kosten ausgemacht hat, sparen wir 1/4 der Heizkosten!

Nachtrag:

Heute kam die Heizkostenabrechnung für 2022/2023. - Wir haben zunächst ca. 1/4 weniger verbraucht als im Vorjahreszeitraum. - Nicht immer und alles zu heizen und dafür einen Pullover mehr anzuziehen, hat also geholfen. - Macht sich nur leider nicht so massiv in der Abrechnung bemerkbar, da die Preise gestiegen sind.

Allerdings machen die Grundkosten nun ca. 3/5 der Kosten aus, da die ja pauschal berechnet werden und nicht durch weniger Abnahme weniger wurden. D.h. wenn wir weiter so diszipliniert heizen, zahlen wir nächstes Jahr ca. 30% weniger als dieses Jahr. - Schon deshalb hat sich das alles gelohnt.