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Bau eines Frästisches - ein Projekt in mehreren Akten

Miles59
Ehemaliges Mitglied
Da ich mir den Frästisch aus den Ideen hiesiger Forenten baue, und das ganze sich über Wochen dahin zieht,will ich kein eigenes Projekt hier einstellen, sondern einzelne Schritte hier als eine Art Tagebuch einstellen und wenn ich Fragen habe, hier zu diskutieren. Ich habe auch einen eigenen Blog, der von unseren drei haarigen Mitbewohner handelt. Dort berichte ich auch über meine Tätigkeiten im Keller. Die entsprechenden Beiträge kopiere ich daher hier hinein. Ich hoffe, das ist okay so. Falls nicht: BItte Löschen des Beitrages. 😉

Da ich für die Erneuerung unserer Küchenfronten einen Frästisch für die Oberfräse brauche, entschloss ich mich, diesen als Erstes zu bauen. Denn über 100 Schlitze fräsen bzw. Eckverbindungen herstellen, ist mir mit der handgeführten Oberfräse zu heikel. Das Heimwerker-Forum, in dem ich seit dem Sommer Mitglied bin, ist ein Füllhorn mit guten Tipps und Ideen. Der Parallelanschlag für den Frästisch habe ich nun fertig gestellt. Mangels Erfahrung und fehlerhaftem Arbeiten ist er nicht so toll geworden, wie ich es mir gewünscht hätte. Allerdings stimmt die Winkelgenauigkeit zur Tischplatte. Aber die Funktion steht an erster Stelle und wenn er fertig ist, kann ich mit den neuen Küchenfronten beginnen.
So sieht der Anschlag nun aus:

Vorderseite mit Alu-Schiene für Featherboard
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Rückseite mit Saugeranschluss


Heute habe ich dann die Fräsanschlagschienen und die Führungsschiene für den Queranschlag eingebaut. Zunächst beklebte ich die Anreißzonen mit Malerkrepp, da man die Anrisslinien auf der Siebdruckplattenoberfläche kaum sehen kann. Diesmal dachte ich auch daran, nachdem ich die Anschlagbretter ausgerichtet und befestigt hatte, das Kreppband vor dem Fräsen abzuziehen. Beim letzten Mal gab es ja ein Debakel, weil ich es vergessen hatte…
Da sich der Parallelanschlag der Bosch als zu kurz erwies, spannte ich zwei gerade gesägte Multiplexreste als Fräsanschlag auf meinen Arbeitstisch. Sowohl ein Anschlag parallel zur zu fräsenden Nut, als auch ein Anschlag als Fräslängenbegrenzung. Ich sollte mal über diesen Führungsschinenadapter von Bosch nachdenken. Der kostet aber auch 60 Öcken.
Gestern Abend, als ich mir die Arbeitschritte durch den Kopf gehen ließ, wollte ich diese Schinen von einem Ende der Platte zum anderen Ende fräsen. Aber heute überlegte ich mir das, das die Führung auf der Fläche vor dem Fräser ja sinnfrei sind. Deshalb fräste ich nur 28cm kurze Sack-Nuten. Deren Ende bearbeitete ich mit einem Beitel und machte aus dem runden Ende ein Eckiges, so dass die Alu-Schinen gut hinein passten. Die Alu-Schienen klebte ich mit Pattex in die gefrästen Nuten ein und schlug sie mit dem Hammer und einem Steckschlüsel (der passte so eben noch in die Nut) ganz tief ein. Die Schienen sind 17x11mm. Ich nutzte einen 17mm Fräser und fräste, als die Nut nach drei Fräsvorgängen die richtige Tiefe hatte, die 2/10mm versetzt noch einmal nach, da die Alu-Schienen sonst nicht rein passen. Auch hatte ich eine Frästiefe von 11,3mm eingestellt, damit sie auf keinen Fall über die Tischplattenoberfläche heraus ragen.
Das Fräsen mit der Bosch GOF-1250 LCE erwies sich als nicht ganz einfach. Die Säulenführung klemmt oft, obwohl ich heute ein wenig Öl darauf gegeben habe. Das darf einfach nicht sein. Der Feststellmechanismus des Vertikalhubs ist auch ungünstig angebracht. Am Ende eines Fräsvorganges ist meine Nut daher immer etwas „versaut“, da der Fräserkopf nicht sofort herauf flutscht, sonder etwas hakt. Das blödeste an der Maschine ist aber, dass sie trotz Staubsaugeranschluss Dreck ohne Ende macht. Die Späne fliegen an der gegenüberliegenden Seite des Saugeranschlusses heraus. Vielleicht mache ich aber auch etwas falsch. Als Nächstes muss jetzt die Alu-Platte für die Oberfräsenbefestigung eingefräst werden. Aber die ist immer noch nicht da. Auch auf die Sterngriffe warte ich noch. 😦


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Die Oberfräse habe ich an das linke aufgespannte Brett gedrückt.



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So passt die Alu-Schiene gut hinein



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Auf die Sterngriffmuttern warte ich noch





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Nuten gefräst und Schienen eingeklebt

182 ANTWORTEN 182

Miles59
Ehemaliges Mitglied
Die Schienen sind letztlich 11,5mm tief geworden:

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Ich will übrigens noch meine Schleifhülsenvorrichtung in den Tisch vorne einbauen:
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Dann habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 😉

Wolfgang111
Goldmitglied
Mach mal schön weiter, wir lesen gerne mit und wenn nötig helfen wir gerne.

kjs
Diamantmitglied
Sieht vielversprechend aus! Sternknöpfe mache ich nur noch selbst denn die kosten mich eine Schlosschraube oder eine Einschlagmutter und ein paar Minuten Arbeitszeit. Der Rest ist Material das sonst im Müll gelandet wäre. Immer wenn ich kleine Reste habe bohre ich da gleich die Rohlinge.

Wenn die Schienen nicht genau bündig mit der Oberfläche sind und Du ziehst was kräftig an dann biegen sie sich gerne nach oben. Ich fräse meine zwar auch eine Spur zu tief aber die werden auch mit eingedicktem Epoxy montiert. Oben wird an beiden Enden eine Platte "aufgeschraubt" und dann wird das Ganze ins Epoxy gedrückt.

3radfahrer
Diamantmitglied
Bin schon auf deinen nächsten Auftritt gespannt.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
kaosqlco:
Warum Du nicht durchgefräst hast und die Schienen über den ganzen Tisch verlegt hast, leuchtet mir nicht ein. Klar brauchst Du sie aktuell nicht, aber wenn es mal soweit sein sollte, hast Du sie nicht.


Da muss ich widersprechen! Ich hab meine Schienen auch durchgehend bis zur Querschiene gezogen, würde ich heute aber auch nicht mehr machen. Anfangs hab ich gedacht es wäre sinnvoll, falls ich den Fräsanschlag mal rumdrehen müsste. War bis jetzt aber noch nie der Fall.

Miles59
Ehemaliges Mitglied
So, heute nun der nächste Akt. 😉
Heute wieder im Keller gewerkelt und die Rundschleifvorrichtung in den Frästisch integriert. So spare ich mir eine zusätzliche Platte, die ständig im Keller im Weg steht. Der Frästisch bekommt ja noch einen fahrbaren Unterbau, damit ich ihn dann von einem Werkraum in den anderen rollen kann. Rampa-Muttern einschrauben – gewusst wie.


Ich drehte die Frästischplatte auf den Kopf und zeichnete den Sitz der Befestigungsschrauben des mobilen Bohrständers an. Mit einem Dorn körnte ich die Löcher an. Dann nahm ich ein passendes Abstandsstück und stellte die Bohrtiefe ein. Die Rampa-Muttern waren 10mm lang und so stellte ich 12mm Bohrtiefe ein. Dann senkte ich die Sacklöcher etwas. Nach der ersten eingedrehten Rampa-Mutter war mir aber klar, dass das zu wenig war, und so vergößerte ich die Senkung, damit mir nicht noch ein Loch aussplittert.
Dann nahm ich eine M5 Inbusschraube und schraubte sie mit einer Mutter und Unterlegscheibe in die Rampa-Mutter ein. In die Bohrmaschine spannte ich einen der Schraube entsprechenden Sechskantstift ein. Den fand ich in einem Schrauber-Bit-Kasten. Hätte ich keinen gehabt, so hätte ich einen alten Inbusschlüssel abgesägt. Mit dem mobilen Bohrständer gelang es mir dann, die vier Rampa-Muttern lotrecht in die Bohrungen zu schrauben.
Dann kam das große 45mm Loch für die Schleifhülse dran. Wieder benutzte ich den mobilen Bohrständer mit der alten Bohrmaschine, in die ich eine 45mm Lochsäge einspannte. Den Bohrständer spannte ich mit zwei Schnellspannzwingen fest. Zunächst sägte ich nur etwa 10mm tief, dann drehte ich die Tischplatte und sägte von der Vorderseite dann durch. Ist schön sauber geworden, das große Loch.
Zum Schluss dann die Hochzeit des mobilen Bohrständers mit der Bohrmaschine und der Tischplatte mittels vier M5 Inbusschrauben und passender Unterlegscheibe. Fertig ist die Laube.

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Nach einigen Umdrehungen, warf sich das Holz auf. Grrr. Habe dann die Sacklöcher stärker gesenkt, und das Einschrauben ging ohne Fehler vonstatten.


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Mit dieser Einschraubhilfe klappte das Eindrehen der Rampa-Muttern gut.

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Schön festgespannt konnte ich mich auf das gefühlvolle Eintauchen konzentrieren.


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Den Pfropfen heraus gesägt.

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Die Schleifhülsenvorrichtung ist nun in dem Frästisch integriert.

Mehr als 5 Fotos kann ich hier pro Beitrag nicht einstellen. Mehr Bilder in meinem Blog.

Warte immer noch auf die Alu-Platte. Demnächst geht`s weiter hier im Tagebuch.

Miles59
Ehemaliges Mitglied
Der nächste Akt: der Queranschlag.
Trotz Orkanwarnung habe ich im Keller an dem Queranschlag gebastelt. Die Oberfräse kotzt mich immer mehr an und ich werde sie wohl zum Kundendienst bringen müssen. Sie fährt nicht sauber runter und überhaupt nicht mehr von alleine hoch. Das ist für eine Profimaschine einfach nur kacke. So habe ich nur die Führungsnut für die Winkeleinstellung mit einem Fräszirkel damit gefräst und die äußere Rundung dann mit der Stichsäge ausgesägt.
Da ist aber dann das Sägeblatt total verlaufen, so dass ich an der Tellerschleifmaschine dann alles korrigieren musste. Die Anschlagbacken habe ich mittels Rampa-Muttern am Anschlag befestigt, so dass ich sie jederzeit austauschen kann. Wieder ist alles nicht 100%ig genau geworden, was mir echt auf den Senkel geht. Einen Millimeter Versatz hier, ’n Millimeter Versatz dort. Aber die Funktion ist da und alles ist im rechten Winkel.
Morgen kommen die Sternmuttern. Habe noch PE Kunststoff bestellt, damit ich mir lange T-Nutschienen-Einsätze anfertigen kann, damit der Anschlag eine vernünftige Führung hat. Und dann mache ich mich an die Alu-Platte heran. Wie ich das große Loch bohre, weiß ich noch nicht. Die Lochsägen sind eigentlich für Holz gedacht. Bei Alu werden sie wohl stumpf werden. Habe aber 3 Sätze, und so kann ich eine 45er Lochsäge ja mal vergurken. Die Alternative wäre, Loch an Loch zu bohren, die Stege mit der Laubsäge zu durchtrennen und das Ganze dann mit der Feile zu bearbeiten. Mal sehen, wie das klappt. Hier die Fotos von der Arbeit:
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Das Einspannen des Werkstückes hat mich eine Stunde gekostet.

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Die 8 mm Nut musste ich wegen des zu kurzen Fräsern von zwei Seiten fräsen.

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Das Stichsägeblatt ist total verlaufen (grüne Bosch Stichsäge)

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Rampa-Muttern für die Anschlagbacken

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Anschlag mit passender Anschlagbacke.

Mehr Fotos wie immer im Blog.

kjs
Diamantmitglied
Toller Fortschritt! Hast Du keine BiMetall Lochsägen? Für die wäre Alu ein Klacks.

Miles59
Ehemaliges Mitglied
Hatte vor einigen Monaten mal einen Satz bei Lidl oder Aldi mitgenommen. Bezeichung: DURO. Auf der Verpackung steht, dass sie auch für Alu geeignet sind.
Mal sehen. Aber ich bin ziemlich angefressen über die Bosch GOF 1250LCE. Das Arbeiten damit iast eine Qual. Bin am Überlegen, ob ich die nicht wieder verkaufe und mir eine kaufe, die für einen Frästisch prädistiniert ist, von wegen Höhenverstellung von oben durch die Platte. Habe sie ja nur bisher nur 4x benutzt und müsste daher noch einen guten Preis erzielen. Garantie hat sie auch noch.

kjs
Diamantmitglied
Oder Du schickst sie mal auf Kur zum Service. So was würde ich nicht mal bei einem Chinaböller akzeptieren.

DURO klingt nach Aldi. Alu läßt sich eigentlich auch problemlos mit Sachen bearbeiten die für Holz gebaut wurden.