In der englischen Fachzeitschrift »science picture today«, Ausgabe von heute, habe ich folgenden Artikel gefunden, den ich hier übersetze:
Osnabruck/Germany: Licht ins Dunkel der Varusschlacht.
Dem Archeologenteam um Prof. Dr. H. A. Grintzen von der Fakultät Archeologie der Osnabrücker Universität ist ein aufsehenerregender Fund beschert worden: Nunmehr scheint klar zu werden, warum im Jahre 9 n. Chr. der Cheruskerfürst Arminius dem römischen Feldherrn Varus immer eine Nasenlänge voraus war. So unglaublich es klingt: Die Cherusker verständigten sich über Funk! Auf einer Anhöhe, die das Tal bei Kalkriese in Bild 2 rechts begrenzt, ist in einem Bergeinschnitt (Bild 3) ein primitives Funkgerät gefunden worden (Rekonstruktion mit Originalteilen Bild 4). Es bestand aus einem Schaft aus Kupfer, an den mit einer silbernen Manschette ein Bernstein angebracht war. Der Schaft war offensichtlich (mikroskopische Untersuchungen und Feinanalysen lassen keinen Zweifel aufkommen) mit einem Draht umwickelt, der als Sendeantenne diente. Mit einem Marderfell wurde der Bernstein elektrisch aufgeladen und gab über die Antenne ein Signal ab. Untersuchungen mit einer Nachbildung an der Physikalisch-technischen Bundesanstalt bei Braunschweig bestätigten diese Funktion. Unterstützt wird diese Theorie durch noch anhaftende Fellhaare, die, wie eine DNA-Analyse zeigte, mit der des mumifizierten Fellrestes eines damals in dieser Gegend häufig vorkommenden Marders exakt übereinstimmen. Nunmehr wird auch klar, warum man in dieser damals stark bewaldeten Gegend so viele Apfelreste fand: Wie sich mancher an den Physikunterricht erinnern wird, kann man mit einem Nagel, etwas Draht und einem Apfel einen Detektor-Empfänger basteln. Man vermutet nun, daß durch verabredete Morse-ähnliche Zeichen Befehle übermittelt wurden. Prof. Dr. H. A. Grintzen: Wir sind sicher, daß wir in nächster Zeit auch auf Überreste eines solchen Empfängers stoßen werden.