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Lötstation

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Habe mir mal einen ganz einfach Lötkolben zugelegt, doch heute eigentlich das erste mal zum löten verwendet. Eine kleine Bürste für die Spitze su säubern und Lötwasser habe ich auch.
Jetzt ist mir beim löten aufgefallen, dass der Kolben so heiß wird, dass das Lötzinn einfach davon abperlt. Da hilft kein reinigen, nix...!

Regelbare Lötstationen, gibt es ja schon ab 20 €. Ich bin mir mal wieder unschlüssig. Kann mir von euch jemand helfen, was eine mitelmäßige Lötstation mindestens haben muss?
24 ANTWORTEN 24

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
chief:
Für die äußerst seltenen Gelegenheiten, wo ich mal was löte, habe ich mir für nicht mal 10,00 die Lötstation von Lidl geholt. Die ist regelbar, hat Wechselspitzen und das man vorher verzinnen muss, stand in der Bedienungsanleitung.


Wie geht man denn bei dem verzinnen vor? Gibt es da so ne Art von Tauchbad oder wie muss ich mir das vorstellen?

RostigerRumpott
Alter Hase
Eine meißelförmige Spitze ist Pflichtprogramm, genauso wie bleihaltiges Lötzinn und ein Flussmittelstift. Zum Reinigen verwende ich in der Regel einen Schwamm, ab und zu auch Messingwolle. Lötspitzen sind für mich Verschleißteile.

Nach diversen 230V-Lötkolben und einer kleinen No-Name-Lötstation verwende ich derzeit eine Weller WHS-40 mitsamt verschiedenen Wechselspitzen. Für Elektronik reicht das, aber bei Masse-Blechen, dicken Kabeln und schon kleineren Kühlkörpern im R/C-Modellbau geht ihr mit 40 W die Puste aus.

Darum liebäugele ich mit einer Weller WS-81. Sabber.


Ansonsten hier noch ein Löt-Tutorial:

http://www.youtube.com/watch?v=J5Sb21qbpEQ

(3-teilig: Werkzeuge, Löten von konventionellen Komponenten, SMD-Löten)

kjs
Diamantmitglied
Alpenjodel:
Wie geht man denn bei dem verzinnen vor? Gibt es da so ne Art von Tauchbad oder wie muss ich mir das vorstellen?

Macht man mit dem normalen Lötdraht in dem ja auch Flußmittel drin ist. Einschalten und den Draht dran halten und sowie er anfängt "weich" zu werden um die Spitze rum fahren. Es gibt auch spezielle "Mischungen" aus Flußmittel und Zinn aber das muß nicht unbedingt sein.
Bleilot verwende ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. Wenn man das richtige Bleifreie nimmt (SN96Ag3,5Cu, ich mag das von Kester) lötet es sich genauso gut und ordentlich ohne daß man die Bleidämpfe einatmen muß. Die bleifreien Lote haben leider durch ziemlich schlechte Mischungen einen schlechten Ruf bekommen aber wenn man den Kolben auf 250-260° stellt und damit lötet werden die bei Anfängern oft besser als wenn sie das Bleilot verbrennen.

Bei Flußmittel und Flußmittelstiften muß man vorsichtig sein. Maches Zeug ist leider säurehaltig und dann frisst es einem mit der Zeit die Lotstellen und Bauteile auf. Besser ist es ein Rosin-Flux zu verwenden (flüssig). Speziell bei SMD ist das wesentlich besser. Ich löte immer noch sehr viel 0201 und 0402 SMD Bauelemente und immer unter Zugabe von etwas Flux.

RostigerRumpott
Alter Hase
Ich hole diesen Thread aus der Versenkung, da ich mich inzwischen von meiner Weller WHS-40 getrennt habe.

Stattdessen verwende ich nun eine Weller WS-81 (besteht aus Netzgerät PU 81 und Handteil WSP 80).
Die WS-81 habe ich gebraucht erworben. Der Preis war jetzt nicht gerade spektakulär günstig, aber preiswert genug für mich.

Dazu habe ich noch ein paar Lötspitzen besorgt: Meißelförmig in verschiedenen Breiten und eine hufförmige mit kleinem konkaven Reservoir für Lötzinn.
Ein Jahr lang habe ich nun damit an diversen Hobby-Elektronikprojekten gelötet.

Die Aufheizzeit ist rasant. Ich schalte das Netzgerät ein, und nach ca. 10 - 20 Sekunden auf 300 - 350 °C kanns losgehen. Ich verwende bleihaltiges Lötzinn mit geringem Kupferanteil von Stannol in Dicke 0.5 mm und Flussmittelanteil. Gerne trage ich mit einem Flussmittelstift noch extra Flussmittel auf die zu verlötenden Flächen und Leitungsadern auf. Zum Reinigen der Spitze nehme ich nur noch Messingwolle. In Pausen stelle ich den Drehregler der Station auf Minimum. Zum Reinigen der Platinen nach dem Löten verwende ich einen Flussmittelreiniger.
Zum Entlöten nehme ich inzwischen hauptsächlich Entlötlitze, seltener die Entlötpumpe zur Hilfe.

Das Handteil ist schlank und leicht, die Distanz zwischen Griff und Spitze ist kurz. Das Silikonkabel ist dünn, flexibel und hitzebeständig. Der Ständer fürs Handteil steht separat, ich kann ihn also auf meinem Schreibtisch dort hinstellen, wo ich ihn gerade brauche, ohne das schwere Netzgerät bewegen zu müssen.

Die Station hat, bei Wahl der richtigen Lötspitze, auch mit dem großen Masseblechen keine Probleme. Ebenso habe ich damit schon diverse kleine SMD-LEDs, SMD-Schalter und andere SMD-Teile verlötet.

Meine Lieblings-Lötspitze hält, und hält, und hält. Obwohl ich sie nicht schone und auf Pflegehinweise (z.B. neu verzinnen nach dem Reinigen) weitestgehend pfeife.



Da frage ich mich im Nachhinein, wie ich früher nur ohne dieses Schätzchen auskam. Achja, da war ja was.... der Preis, hehe.

Dirk81
Bronzemitglied
Ich hab seit glaub 15 Jahren die WS81, irgendwann mal bei ebay für sehr kleines Geld geschossen (wer lässt eine Auktion schon um 2Uhr nachts enden...) aber ich würde sie um nix in der Welt abgeben wollen, schon hunderte SMD teile gelötet aber auch "große Bleche" verlötet alles eine Frage der Spize (gab es im Duzend gleich dazu)

kjs
Diamantmitglied
Hat Weller inzwischen wieder brauchbare Lötstationen? Da bin ich vor über 20 Jahren davon weg und verwende nur noch Metcal und Hakko aber da ist man schnell mit über 500€ mit dabei. Allerdings löte ich überwiegend 0402 und kleiner aber die packen auch größere Abschirmbleche.

RostigerRumpott
Alter Hase
Meine Entscheidung fiel Anfang 2017. Ich wollte eine Lötstation mit 80 Watt Leistung, einer breiten Auswahl an Spitzen und eine namhafte Marke mit Vertrieb in Deutschland für eine sicherere Versorgung an Ersatzteilen.

Die in Japan und USA bei Hobbyisten beliebte (und in der 120V-Ausführung unschlagbar preisgünstige) Hakko FX-888(D) ist leider in Europa mangels vernünftigem Vertrieb der 230V-Gerätevariante für mich preislich uninteressant gewesen. Außerdem wollte ich explizit ein Netzgerät mit haptisch simplen Drehregler, anstatt LCD + fummeligen Druckknöpfen. Ein Anschluss für ESD-sicheres Arbeiten fehlt.

Ich hatte mich auch bei Ersa umgeschaut. Die preisgünstige RDS 80 fiel weg wegen des steifen Kabels des Handteils. Auch hier wieder Buttons + LCD. Die Analog 60 machte auf mich einen antiquitierten Eindruck. Blieben noch i-CON pico (kein ESD-sicheres Arbeiten) und die i-CON nano (ESD-sicher). Letztere war schon wieder so teuer, dass ich keinen Preisvorteil zur Weller WS-81 sah.

Da ich einstmals, vor 15 Jahren, in einem schulbegleitenden Praktikum ein Jahr lang in einer Werkstatt TV- und HiFi-Geräte repariert habe, waren mir Weller-Lötstationen gut bekannt. Könnte damals die WS-50 gewesen sein, die Handteile waren damals noch nicht ganz so schlank wie die heutigen.

Ich stand schließlich vor der Wahl, eine gebrauchte Weller WS-81 oder WSD-81 zu kaufen. Ich zog dann die WS-81 wegen des Drehreglers vor, da ich wie gesagt kein LCD und keine Buttons wollte. Die Auswahl an verfügbaren Lötspitzen ist für meine Ansprüche sehr gut. Einen Anschluss für ESD-sicheres Arbeiten hat die Station auch, allerdings nutze ich das noch nicht. Dennoch bestimmt gut, die Möglichkeit für die Zukunft zu haben.



Grüße,
Rumpott

kjs
Diamantmitglied
Das ist das Schöne an den Metcals! Funktionieren mit 90V bis 250V sogar ohne daß man was umschalten muß. Und in 2-3sec ist das Ding schon auf Temperatur. Einstellung der Temperatur brauche ich nicht denn ich löte immer mit dem gleichen bleifreien Lötzinn und deshalb ist eine Umstellung nicht nötig.
Meine Hakko war als 110V gekauft aber mit ein paar kleinen Umstellungen im Inneren läuft sie jetzt mit 230V.....

RostigerRumpott
Alter Hase
kjs, mit was für einer Station arbeitest du denn zur Zeit so? Gerne auch als ausführlicher Erfahrungsbericht, wenn du magst.

Nightdiver
Goldmitglied
Ich habe schon seit über 10 Jahren die WSD161 (also die 81 mit 2 Handstücken) und liebe die Station.
Ich arbeite übrigens auch noch mit bleihaltiger Lot. Liegt zum einen daran, dass ich noch sehr viel von der alten Lot liegen habe, zum anderen, weil die bleifreie Lote in den Anfangszeiten qualitativ schlecht waren und mein damaliger Arbeitgeber durch Whisker von bleifreier Lot massiv mit Kurzschlüssen zu kämpfen hatte. Die Lotqualität ist sicher besser geworden, aber ich arbeite lieber mit Bleilot.
Die Lötspitzen von Weller sind extrem robust. Messingwolle ist die beste Wahl, wir haben damals auch Edelstahlwolle und Kupferwolle verwendet. Die Spitzen halten trotzdem ewig.
Die digitale Station hat den Vorteil, dass sie sich nach einiger Zeit (10-15 Minuten) selbst in den „Energiesparmodus“ versetzt und die Temperatur auf 120 Grad senkt. Ein Tastendruck auf die Temperatureinstellung, und die Station heizt sofort wieder auf.