Das blaue Sortiment von Bosch soll in den Baumärkten weniger den Handwerker, als den ambitionierteren Heimwerker ansprechen, der die blaue Serie durch die Arbeit kennt. Die Baumärkte/Kunden wollen eine wertige Alternative zu Makita; und da eignet sich die blaue Boschreihe eben am Besten.
Wenn der Profi sich im Baumarkt statt im Fachhandel mit den Maschinen versorgt, weil er dort andere Preise bekommt, ist das für ihn legitim. Ich denke nicht, dass der Fachhandel nur deshalb stirbt. Durch die deutlich größere Auswahl und den anderen Service, den man im Fachhandel bekommt.
In meiner Firma ist es ähnlich. Wir betreiben Baumärkte und Baustoff-Fachhandel Seite an Seite. Natürlich haben wir viele identische Artikel, die es sowohl im Baumarkt als auch im Baustoffhandel gibt. Trotzdem gibt es im Profibereich wenig Überschneidungen. Der Handwerker sieht den Baumarkt eher als sortimentsergänzung für Sachen, die er im Fachhandel nicht bekommt. Der Privatkunde macht es umgekehrt und schaut sich im Fachhandel eher um, weil er im Baustoffhandel die größere Auswahl hat. Kaum ein Baumarkt wird sich 20-30 verschiedene Pflastersteine und/oder Mauerklinker von unterschiedlichen Lieferanten hinlegen. Auch bekommt man in den Baumärkten nur eine überschaubare Auswahl an Fliesen. Das sieht im Fachhandel schon deutlich anders aus, von der Qualität mal ganz zu schweigen.
Der Profi wird seine Maschinen i.d.R. weiter im Fachhandel kaufen. Heimwerker oder Kleinunternehmer kauf weiterhin im Baumarkt und freut sich darüber, neben Makita auch Bosch blau als hochwertiges Werkzeug kaufen zu können.
Das Sterben liegt eher an der Online-Konkurrenz, wie z.B. Amazon, die auch die Baumärkte ordentlich spüren. Online liegen die Bruttopreise oft unter den Netto-Einkaufspreisen des stationären Handels. Und die Käufer bedenken oft nicht, das der Stationärhandel auch die Mitarbeiter und den Betrieb der Gebäude zahlen muss. Die teilweise Dumpingpreise der Onlinewelt lassen Fachhandel und Baumärkte sterben.