Hallo Gemeinde,
nachdem ich die Tage mal einen Thread gelesen hatte, in dem Forenteilnehmer von Werkzeug des Discounters Lidl schwärmten, dachte ich mir: Warum eigentlich nicht? Ich hab immer gerne Geld für vernünftiges Werkzeug ausgegeben, aber auch ich bin empfänglich für die Meinung der Massen und irgendwas günstig UND neu zu erwerben triggert ja jeden Handwerker - zumindest anfänglich.
40 Euro - oder um exakt zu sein, 39,99 Euro inklusiver zweier Sägeblätter, schien mir ein Preis zu sein, bei dem man entweder alles falsch macht oder auch nichts: denn was sind schon 40 Euro? (für ein Elektrowerkzeug!)
Da die besagte Säge letzte Woche im Ladenlokal zu erwerben war, fuhr ich kurzerhand hin und packte mir ein Exemplar in die Einkaufstüte.
Im folgenden möchte ich nun meinen ersten Eindruck schildern.
Was mir nach dem auspacken positiv auffiel, war das schicke Design und die Handlichkeit. Das Blatt hat seitlich kein Spiel, was ich auch ziemlich gut fand. Der Laser ist sicherlich nützlich, da hell genug um auch durch Sägestaub hindurch den Weg anzuzeigen. Und da fing das Dilemma an.
Die Lasereinheit sitz in einem Plastikgehäuse oben auf dem Gehäuse, oberhalb des Blattes. Das Plastikgehäuse ist mit 2 Schrauben im Alu-Druckguss befestigt, wobei die obere "relativ" fest sitzt, die untere aber 2!mm Spiel hatte - nach links und rechts. Der Laser zeigte damit zwar grob in die gleiche Himmelsrichtung wie das Blatt, die Genauigkeit des Schnitts liegt damit aber bestenfalls im Zentimeterbereich.
Aber Heimwerker ist ja Heimwerker, Gehäuse abgeschraubt, Lasermodul von der Verklebung gefönt (120°C), Epoxydharz in das Schraubloch und mit dem Winkeleisen ausgerichtet, festgeschraubt, Lasermodul neu verklebt, 15 Minuten weg, passt.
Alternativ wäre es möglich gewesen, ein neues Gewinde eine Nummer größer reinzuschneiden und eine dickere Schraube zu nehmen.
Wärend ich so gedankenverloren an dem Lasermodul arbeitete, fiel mir ein Spalt zwischen Motorgehäuse und Blattgehäuse auf. Und wir reden hier von einem Spalt, in den ich locker ein 2-Cent Stück hätte versenken können. Von Sägespänen mal ganz zu schweigen.
Nachdem das Epoxyd also halbwegs trocken war, nahm ich den Schraubendreher um alle! Schrauben nachzuziehen. Parkside hat überall die gleichen Schrauben verbaut, PH2 Antrieb aus dem weichsten Metall seit Entdeckung von Blei. Dennoch ist es mir gelungen, das Gehäuse richtig zu verschrauben. 2 Schrauben waren auch schon durch, da hätte ich den Rest des Gewindes aus dem Alu-Druckguss geleiert wenn ich weiter gemacht hätte.
Das war dann auch der Moment, an dem ich mich entschied, die Handykamera zu bemühen um einige Fotos zu machen.
Kommen wir zu dem Gehäuse. Die (angespritzte?) Gummierung ist nicht sauber entgratet, aber geschenkt - das hab ich bei teureren Modellen auch schon gehabt und lässt sich mittels Fingernagel und Kartonmesser schnell beheben. Weniger prächtig ist dann jedoch, das die Teile aus Alu-Druckguss augenscheinlich mit der Kartoffel gefräßt wurden. Scharfe Kanten allewo, unsaubere Ecken, rau. Das geht so weit, das der Parallelanschlag unbrauchbar ist, weil die Führung nicht ausgefräßt wurde - es ist schlicht nicht möglich, diese durchzustecken ohne vorher die Feile in die Hand zu nehmen. Siehe auch auf dem Foto: Das schwarze ist der Anschlag. Ich hab die Ecke rot markiert.
Als ich die Säge dann umdrehte, sah ich den Boden. Pickelig und rau, wer damit ein geschliffenes oder lackiertes Brett sägt, kann auch gleich die Oberfläche neu machen.
Anbei noch ein Bild von meiner alten Bosch, die zwar nominell nur die halbe Leistung hat in der Aufnahme, aber wer weiß schon, was von den 1350 Watt bei der Parkside auch am Holz ankommt?
Der Boden meiner Bosch ist zumindest noch glatt wie ein Babypopo, und das nach Jahren des Sägens.