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Bauworkshop 3D-Druck - Frage an die 3D-Drucker-Experten

anmaro69
Goldmitglied
Beim Stöbern durch das das neue VHS-Programmheft entdeckte ich gerade einen 3D-Druck-Bauworkshop als Wochenendseminar.
In der Beschreibung zu diesem Workshop steht folgendes:


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Zusammen mit meinem 16j. Sohn (11. Klasse Gymnasium - Fachrichtung Technik) seit längerem über die Anschaffung eines 3D-Druckers am überlegen, stellen sich nun für mich folgende Fragen:

  • Kann dieser Workshop hilfreich beim Start im Umgang mit 3D-Druckern sein?
  • Sind 3D-Drucker als Selbstbausatz vergleichbar gut mit "normalen" 3D-Druckern (Druckqualität, Anwendung, Programmierung ect.)?
  • Wenn Selbstbausatz, welcher bzw. von welchem Hersteller?
  • Worauf ist unbedingt bei einem Selbstbausatz zu achten? Welche Merkmale sind wichtig zu beachten?
  • Auf der Website Warentest.de habe ich einen Vergleich der (angeblich?!?) sieben besten 3D-Drucker 2019 gefunden. Kann man sich auf diese Vergleichsangaben verlassen, sprich: sind die wirklich objektiv und neutral?

Wer mich hier aus dem Forum mittlerweile etwas kennt, weiß, dass ich mich nicht ganz ungeschickt im Umgang mit neuen Technologien anstelle, mich relativ schnell selbständig darin einarbeiten kann und mir insofern schon zutraue, einen 3D-Drucker aus einem Selbstbausatz eigenständig zusammenzusetzen, sowie anschließend damit auch arbeiten/drucken zu können. Im Umgang mit zum 3D-drucken erforderlichen Grafikprogrammen, wie SketchUp und CorelDRAW bin ich sehr vertraut und stellen keine Probleme für mich da.

Wäre daher überhaupt die Teilnahme an diesem VHS-Seminar notwendig oder eher vertane Zeit, die ich besser darin investieren könnte, einen 3D-Drucker-Bausatz alleine zusammenzusetzen und mich in den Umgang selbständig einzuarbeiten?
Laut VHS-Angaben findet der Workshop an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden über Inges. vier Tage mit 26 Stunden statt > Teil 1 (Freitag) 18-22 Uhr - Teil 2 (Samstag) 9-18 Uhr - Teil 3+4 (Samstag) 9-15:30Uhr

Da es hier ja nun doch einige sehr fundierte 3D-Druckexperten gibt, die über viele selbstgemachten Erfahrungen verfügen und man sich auf deren Wissen und Informationen in diesem Bereich sehr gut verlassen kann, wäre ich - und natürlich auch mein Sohn - euch sehr dankbar, wenn ihr uns etwas zu den gestellten Fragen Antworten geben und darüber etwas schreiben könnt, wonach ich nicht gefragt habe, aber dennoch eurer Meinung nach wichtig zu wissen ist.
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Ich bin nun nicht 24/7 im Forum, deswegen seid bitte nicht irritiert oder verstimmt, wenn ich nicht immer direkt auf eure Kommentare reagiere, klicke mich aber definitiv mehrfach täglich oder auch des Nächtens in unregelmäßigen Abständen in diesen Thread hinein, um eure Informationen zu lesen, zu beantworten oder auch Fragen dazu zu stellen. emoticon.wink_smile.title
25 ANTWORTEN 25

Hoizbastla
Diamantmitglied
Ich würde sagen, mach den Kurs und mach dann eine kurze Berichterstattung, wenn er dem Prusa gleich sein dürfte. Denn der Preisunterschied von 400 Euro ist da schon heftig

Nightdiver
Goldmitglied
saberlod:


Haha, ich musste echt schmunzeln als ich das gelesen habe!
Wenn du CAD/CAM Erfahrung hast ist das sicherlich zutreffend. Ich selbst benutze ebenfalls für die Erstellung meiner Vorlagen für den 3D Druck Fusion 360.
Jedoch hat Fusion 360 überhaupt nichts mit Sketchup gemeinsam. Ich möchte mal behaupten, das die Eingewöhnungszeit bei Sketchup wesentlich schneller geht als mit Fusion 360.
Dazu ist das Programm einfach zu mächtig. Aber wenn du es erst mal drauf hast ist es ganz klar die bessere Wahl. Aber lass dich nicht täuschen, bei Fusion bewegst du dich ein einem komplett von der Orientierung abhängigen Raum. Hier muss alles durch Koordinaten klar vorgegeben werden, wo hingegen Sketchup total tolerant ist!
Des Weiteren empfehle ich dir, da Fusion ein vollwertiges CAD Programm ist, schaffe Dir dafür eine spacemouse an. Ansonsten wirst du nicht viel Spaß an dem Programm haben.
Es geht zwar auch mit der normalen mouse und Tastaturkürzel aber da du dich dort im 3D Raum bewegst ist eine spacemouse unabdingbar.


Das kann ich so nicht alles bestätigen. Ich habe versucht, mich in Sketchup einzuarbeiten, was ich schrecklich und sehr umständlich empfand. Danach habe ich noch ein paar andere freie CAD-Programme, wie auch TinkerCAD, ausprobiert und bin schließlich bei Fusion gelandet.
Ja, das Programm ist sehr mächtig und besitzt sehr viele Funktionen, aber ich habe mit Fusion schneller als mit allen anderen Programmen meine ersten Modelle erstellt, die auch druckbar waren. Und auf Youtube gibt es sehr viele, auch deutsche, Videos zu Fusion.
Eine Spacemouse habe ich bisher nicht vermisst. Sicher würde das eine oder andere vielleicht einfacher gehen, aber vermutlich nur, wenn man versucht, alle Möglichkeiten der Software auszuloten. Mit einer normalen Maus und Tastatur kommt man als Einsteiger sehr gut zurecht.
Ich persönlich arbeite schon sehr lange nur mit Trackballs, mit denen Positionierungen noch ein Stück schwerer sind; und auch damit funktioniert es sehr gut.

Sketchup und Fusion sind zwar beides CAD-Programme, aber für ganz unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert. Wer mit Sketchup zurechtkommt, sollte da auch gerne bleiben und ein Umstieg ist durch die sehr unterschiedliche Bedienung sicher nicht leicht. Aber Angst vor Fusion braucht niemand zu haben, der von null einsteigt.

kaosqlco
Diamantmitglied
Erstmal mein Senf bzgl. Fusion360 und SketchUp.
Ich gebe @saberlod in allem Recht. Ich arbeite mit freien Versionen von SketchUp schon viele Jahre und steige gerade auf Fusion360 um, auch weil mit SketchUp Make Vieles nicht geht oder ggf. umfangreiche Nacharbeiten notwendig sind, um ein druckfähiges Objekt zu bekommen und ich hier zunehmend an Grenzen stoße. SketchUp ist aber m.E. sehr leicht zu erlernen und beherrschen und einfache Objekte sind schnell konstruiert.
Wenn aber kompliziertere Objekte erstellt werden sollen (und darauf läuft es zumindest bei mir hinaus), ist F360 die richtige Wahl. Der Einstieg / Umstieg ist aber nicht leicht, da F360 ein sehr mächtiges Programm ist.

Noch kurz zum Drucker, den ich mir noch nicht näher angeschaut habe. Der Original Prusa wurde von Josef Prusa 'erfunden', der wohl vergessen hat, sich seinen Namen schützen zu lassen (oder das nicht wollte). Deshalb ist es auch möglich, dass andere Hersteller die Bezeichnung Prusa (für ähnlich gebaute Drucker) verwenden, auch wenn diese Drucker nichts mit dem Original Prusa zu tun haben. Ist m.E. verständlich, da Josef Prusa mit seinem Drucker bzw. den weiter entwickelten Nachfolgern Maßstäbe gesetzt hat und andere davon profitieren wollen.

HOPPEL321
Goldmitglied
Ich muss sagen,sehr Lehrreich dieser Thread.
Ein 3D drucker ist bei mir auch auf der Wunschliste,bisher hab ich mich da allerdings nicht rangetraut.

JoergC
Diamantmitglied
Mein 3D-Drucker ist schon auf dem Versandweg. Ich bin mal gespannt, ob das meine Materie ist.

Trixi
Goldmitglied
Ich habe seit kurzem einen Anet. Für mich war es sehr gut alles selbst zu machen, so ist es leichter alles zu erlernen. Ich glaube nicht, dass so ein Kurs etwas für mich wäre.

JoergC
Diamantmitglied
Zu mir ist gerade die Geeetech A10 unterwegs ... ich werde berichten !

anmaro69
Goldmitglied
Hoizbastla:
Ich würde sagen, mach den Kurs und mach dann eine kurze Berichterstattung, wenn er dem Prusa gleich sein dürfte. Denn der Preisunterschied von 400 Euro ist da schon heftig


@Hoizbastla
Wenn du auch kein 3D-Drucker-Experte bist emoticon.wink_smile.title emoticon.smilie_ironie02.title , habe ich dennoch deinen Rat befolgt und mich heute für den Workshop angemeldet emoticon.regular_smile.titleemoticon.smilie_like.title
Ich werde vorher noch die angebotene Sprechstunde in Anspruch nehmen, um schon ein gewisses Grundwissen zu dem Workshop und dem dort zusammenzubauenden 3D-Drucker zu bekommen. Das zusammen mit dem, was ich aus dem Workshop mitnehme, kann ich gerne in Form einer Berichterstattung hinterher hier weitergeben. Ob ich das allerdings in einer Kurzform hinbekomme, wie du vorgeschlagen hast emoticon.smilie_schild-fragezeichen.title Hm, schwierig - äußerst schwierig, wie soll ich denn dann meinen Ruf als "romantaugliche Kommentatorin" gerecht werden emoticon.whatchutalkingabout_smile.title wink_smile:emoticon.smilie_rofl.title emoticon.smilie_duckweg02.title

anmaro69
Goldmitglied
Trixi:
Ich habe seit kurzem einen Anet.


Da dürfte ja eigentlich gar kein anderer Drucker für mich in Frage kommen, wenn dessen Name schon fast mit meinem identisch ist emoticon.wink_smile.title emoticon.smilie_ironie02.title

kaosqlco
Diamantmitglied
Ich habe mir mal ein paar Videos zum Drucker, auch bei YT angeschaut. Rein aus Interesse, auch weil der Drucker mit dem Prusa I3 vergleichbar sein soll, den ich selber habe und großartig finde. Der aber auch etwas teurer ist.

Vom Design ist der P3Steel dem Prusa sehr ähnlich und auch ähnlich stabil, was schonmal wichtig ist, um gute Druckergebnisse zu erreichen. Er bietet aber bei vielen Funktionen nicht den Komfort des Prusa. z.B. habe ich gesehen, dass als Druckplatte eine angeklipste Glasplatte oder Carbonplatte verwendet wird, um die Haftung der Druckobjekte beim Druck zu erhöhen. Das ist an sich kein Nachteil; viele User helfen sich so, wenn herstellerseitig keine Dauerdruckplatte angeboten wird. - Mit meinem ehemaligen CR-10 habe ich diesbzgl. viel ausprobiert und habe lange rumprobiert, ehe ich mit einer nachgekauften Dauerdruckplatte von Anycubic die passende Lösung fand. Auf unbehandeltem Glas hält mMn. der Druck nicht. Hier hatte ich z.B. mit aufgeklebtem Tape oder einer Holzleim-Wasser-Mischung getestet. War alles nicht optimal. - Mein Prusa nutzt als Druckplatte eine dünne beschichtete Stahlplatte, die magnetisch gehalten wird und einfach abnehmbar ist. Die Drucke halten hier beim Druck bombenfest und lassen sich wegen der Biegsamkeit der Platte aber auch kinderleicht lösen.
In einem Video habe ich auch gesehen, dass der Abstand zwischen Düse und Druckbett mit einem Blatt Papier und Justierung über eine Schraube seitlich an der Konstruktion und einem Endschalter vorgenommen wurde. Bei meinem CR-10 mußte ich das vor jedem Druck durchführen, nachdem das Druckbett auf Temperatur war. Ob das beim P3Steel vor jedem Druck oder nur einmalig notwendig ist, weiß ich nicht und hoffe es auch nicht, denn das war eine sehr nervige Angelegenheit und auch Fehlerquelle. Denn wenn der Abstand nicht optimal war, war es zumindest die erste Druckschicht auch nicht. - Der Prusa hat dafür einen Sensor und nivelliert das Druckbett selbstständig vor jedem Druck.
Weiter oben hat @Nightdiver geschrieben, dass Marlin (die Firmware, die der P3Steel lt. Produktbildern auch verwendet) Unebenheiten bzgl. des Druckbetts softwareseitig ausgleichen kann. Ich hoffe (für Dich), dass das beim P3Steel auch möglich ist, denn ansonsten hat man viel Frust.
Beim CR-10 hätte ich mir dieses Feature gewünscht, denn die mitgelieferte Glasplatte hatte in der Mitte einen Buckel von 0,1mm. Das klingt nicht viel; ist es aber bei 0,15mm Schichthöhe.
Und ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass etliche Teile verwendet werden, die aussehen, wie im Baumarkt gekauft. Das betrifft vor allem Muttern, Schrauben und Gewindestangen. Das ist per se auch nicht schlecht, mit Spezialteilen würde das Ganze mMn. aber präziser. So wird der Drucker in der Grundversion mit M5 Gewindestangen verkauft; bessere Trapezspindeln, die ich eigentlich bei einem 3D-Drucker dieser Preisklasse (siehe Normalpreis) erwarte, kann man als Upgrade im Shop nachkaufen.

Der Drucker ist sicher nicht schlecht, mit einem Original Prusa I3 würde ich ihn aber nicht vergleichen; oder nur, wenn man auch einen Vergleich von einem Traktor mit einem Ferrari zuläßt (überspitzt). Für den Einstieg ist er sicher geeignet und die Drucke werden auch gut aussehen. Und welche Feinheiten es zu beachten gilt, wird den Schülern ja offensichtlich im Kurs beigebracht.