Es ist wieder soweit:
Das neuste auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaute Kreuzfahrtschiff,
die Norwegian Encore
wird am kommenden Montag, den 30. September über die Ems nach Eemshaven in Holland überführt. Vielleicht wollte der eine oder andere sich eine solche Schiffsüberführung der Meyer-Werft Kreuzfahrtschiffe ja immer schon mal anschauen und hat, wie der Zufall es will, dann noch in der kommenden Woche Urlaub. Aufgrund des Brückentages bei vielen sicherlich der Fall.
Derzeit geplanter Start der Überführung ist am Montag, dem 30. September 2019 um 18:30 Uhr, wenn es heißt: LEINEN LOS! und die Norwegian Encore im Hafenbecken vor die Dockschleuse gezogen wird, die erste sehr enge und immer wieder spannende Passage vor denen durch die Brücke bei Weener und dem Emssperrwerk bei Oldersum.
Der gesamte Zeitplan der Überführung gestaltet sich nach aktuellen Angaben wie folgt:
Montag, 30. September 2019ca. 18.30 Uhr: Warteposition im Hafenbecken (Papenburg)
ca. 22.00 Uhr: Passieren der Dockschleuse (Papenburg)
Dienstag, 1. Oktober 2019ca. 03.30 Uhr: Passieren der Friesenbrücke (Weener)
ca. 05.45 Uhr: Passieren der Jann-Berghaus-Brücke (Leer)
ca. 09.30 Uhr: Ankunft Emssperrwerk (Gandersum)
ca. 15.00 Uhr: Passieren des Emssperrwerks
ca. 16.30 Uhr: Passieren von Emden
Quelle: NDR von der Meyer Werft (Änderungen vorbehalten)Die Schiffsüberführungen sind selbst für mich, die ich seit meiner Kindheit schon unzählige davon miterlebt und begleitet habe, immer wieder ein unglaublicher Moment und ein aufregendes Ereignis. Man muss einfach mal dabeigesessen sein, um das Feeling zu begreifen zu können, welches neben vielen anderen tausend, vielfach aus ganz Deutschland angereisten Zuschauern auch mich jedesmal wieder mit einer enorm großen Begeisterung überfällt.
Alleine die Momente, in denen die Schlepper von der Ems durch die Dockschleuse in das Hafenbecken hineinfahren und sich dort unter lautem Schiffsgehupe und passender Musik wie bei einem Walzertanz im Hafenbecken drehen, bevor sie das Kreuzfahrtschiff in ihre Schlepptaue nehmen, das ist schon Gänsehaut pur.
Oder auch die von Spannung gefüllte Atmosphäre und die Stille der Zuschauer, während das Kreuzfahrtschiff im Schneckentempo durch die Dockschleuse gezogen wird und dem anschließenden von den lauten Schiffshupen begleiteten tosenden Jubeln der Zuschauer, das alleine sind Momente, die unbeschreibliche schöne Glücksgefühle in einem hochkommen lassen. Und wenn man, wie ich u.a. im letzten Jahr bei der Überführung der AidaNOVA eine solche Überführung von Papenburg bis nach Emden begleitet, ab wo für die Schiffe dann über den Dollart nach Eemshaven mit eigenständigem Antrieb weitergeht und man selber dem Schiff nicht weiter folgen kann, das Schiff langsam immer kleiner Richtung Horizont verschwindet, kann man u.U. schon etwas wehmütig werden - aber positiv wehmütig.
Von der Überführung der AidaNOVA im September letzten Jahres habe ich hier im Forum in einem
Thread darüber berichtet und neben vielen Fotos u.a. auch ein
Zusammenschnitt meiner Videoaufnahmen während der Überführung davon veröffentlicht. Vielleicht weckt das ja euer Interesse an der Überführung der Norwegian Encore dabeisein. Es gibt aber natürlich auch viele andere, sehr beeindruckende
Videos von der Meyer Werft selber, versch. Fernsehsender u.v.a. über die Überführungen der Meyer Werft Kreuzfahrtschiffe.
Dass die Überführung der Norwegian Encore erst am Abend beginnt und sich über die Nacht bis zum Nachmittag des nächsten Tages hinzieht hat auch seine Vorteile:
dann sind nämlich bei weitem nicht so viele Zuschauer vor Ort, als wenn die Überführung am frühen Morgen beginnt, allem voran beim dem Passieren durch die Dockschleuse in Papenburg und auch auf dem Deichen von Papenburg bis nach Emden muss man sich nicht durch Menschenmassen zwängen. Gerade für begeistere Hobbyfotografen die idealen Voraussetzungen.
Da das Schiff recht langsam durch die Ems gezogen wird, kann man problemlos auch mit dem Fahrrad nebenher fahren und für Fotografen stellen selbst Aufnahmen mit Langzeitbelichtung kaum ein Problem da.
Ich selber bin hier in Papenburg aufgewachsen und kenne daher nahezu alle Schleichwege um bis an die Wasserkante auf der anderen Deichseite möglichst dicht an das Schiff bei der Überführung ranzukommen, selbst da, wo die Straßen zum Deich hin für Autos abgesperrt werden, finde ich immer einen Weg. An manchen Stellen fährt das Schiff fast greifbar an einem vorbei. Blinkt man dann noch mit der Taschenlampe und sieht, wie man von Besatzungsmitgliedern zurückgesunken oder selber angeleuchtet wird, ich sage euch: Gänsehaut pur! Von den tollen Fotos die man dabei machen kann, mal ganz abgesehen.
Falls ich nun bei jemanden von euch das Interesse geweckt habe, bin ich sehr gerne bereit, mit denjenigen gemeinsam an der Schiffsüberführung teilzunehmen und sie auf meine Schleichwege möglichst oft und möglichst dicht an die Norwegian Encore ranzubringen. Natürlich werden das recht anstrengende 22 Stunden, in denen man sich aber auch zwischendurch für eine gewisse Zeit im Auto oder Wohnmobil hinlegen und neue Kraft tanken kann.
Wichtig ist es, sich entsprechend
- wetterfest und warm anzuziehen,
- Gummistiefel oder wasserabweisendes Schuhwerk,
- sowie Mütze, Schal und ggf. Regenschirm sind von Vorteil,
was auch dreckig werden darf (die Deiche sind teilweise nicht nur recht nass und schlammig, da weiden auch Schafe drauf, die ihre Geschäfte da halt hinterlassen. An machen Stellen muss/kann man auch über Stacheldrahtzäune klettern. Die sind nicht sehr hoch und oftmals sind da auch so Holzstege, auf die man steigen kann und einfach über die Zäune hinwegkommt. Kurz gesagt: nicht unbedingt in bester Sonntags-Ausgehkleidung und nicht mit hochhackigen Schuhen.
An den Deichen entlang gibt es zudem keine Imbissbuden o.ä.. Somit ist es sinnvoll, sich auch mit warmen Getränken und etwas zu essen einzudecken.
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Detailfotos von der Norwegian Encore
Auf dem Oberdeck gibt es neben einer Kartbahn auch zwei Wasserrutschen, wobei eine teilweise über die Schiffsreling verläuft.
Kartbahn links neben dem NCL-Schild Wasserrutschen