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Waschtisch aus Altholzbalken - Gratleisten einarbeiten ?

Globetrotter2104
Grünschnabel
Hallo,
ich stelle mich erstmal kurz vor, das ist mein erster Post hier... Ich heiße Uwe, bin 44, wohne in der Südpfalz, völlig "nicht-technisch sozialisiert...", arbeite erst seit Kurzem mit Holz und mit eigener Werkstatt. Kenntnisse also auf Grundniveau... Werkstattausstattung ist ok, das Wichtigste bzw. die Grundausstattung an Werkzeug (Kreissäge, Kappsäge, Bohrständer, Hobelbank usw.) ist vorhanden. Habe hier schon viele gute Tips gefunden, dafür schonmal großen Dank!
Aktuell bauen wir ein Naturstammhaus, also so ein Blockhaus in kanadischem Stil, und immer wieder auch einige Möbel etc dafür. Hieraus resultieren auch die vielen offenen Fragen...

Zu meinem aktuellen Projekt bzw. meiner Frage dazu:

Aktuell will ich einen Waschtisch bauen aus einigen Eiche Alholzbalken aus dem Dachstuhl eines sanierten Hauses. Die habe ich vom Schreiner abrichten lassen, so dass ich eine entsprechende grade Seite zum verleimen habe. Wie das am Ende aussehen soll habe ich als Bild mal angefügt. Meine ursprüngliche Idee war, einfach 3 Balken quer zu verleimen (der mittlere ist an beiden Längsseiten abgerichtet, der vordere und hinterste jeweils an der Stoßfuge). Auf der Unterseite wollte ich einen Schwerlast-90 Grad Winkel aus Stahl aufschrauben der die Balken zusammenhalten und auch damit an der Wand befestigen sollte. (Zusätzlich will ich noch auf der Oberseite eine Eisenkette links und rechts fixieren und dadurch ebenfalls an der Wand den Tisch fixieren, aber das ist mehr Optik und nicht Gegenstand meines Problems). Da die Balken unterschiedlich dick bzw. hoch sind, hätte ich die Balken entsprechend durch kleinere Multiplexreststücke unterfüttert um die Oberfläche auf in etwa gleiche Höhe zu bekommen. Da die Balken sowieso extrem ungerade, rustikal und rauf auf der Oberfläche sind spielt die exakte plane Fläche keine Rolle.
Nun bin ich hier zufällig auf einen Post gestoßen in dem jemand eine Tischplatte aus Eihe gebaut hatte und viele Infos zu den Gratleisten als Stabilisierung gegenüber Quellung und Schwindung genannt wurden. In dem Zug wurde mir das Thema erst bewußt, zumal die zwar trockenen Balken ja im Bad einer großen Schwankung der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Nun bin ich total verunsichert ob ich die Idee überhaupt so umsetzen kann, und wenn ja, wie. Muss ich denn in meine Balken ebenfalls Gratleisten einfügen? Der vordere Balken wird noch etwas ausgeklinkt damit er nicht so schwer ist, so dass er letztlich eine L Form hat und nur von vorne und von oben als Altholzbalken erkennbar ist. Ebenso dient das auch zur Anpassung der Höhe an die anderen Balken. Dennoch bleibt die Dicke schon recht ordentlich und dürfte sich bei um die 8 cm einpendeln. D.h. ich hätte 3 Balken / Latten mit etwa 8cm Dicke, die etwa 80cm bis 1m lang sind (die Breite des fertigen Waschtisches dann) und etwa jeweils 15cm tief sind, d.h. der gesamte Waschtisch wäre 3 mal 15, also 45cm tief. Wie gesagt als zusammenhaltende und verbindende Konstruktion dachte ich bislang lediglich an 2 bis 3 Schwerlastwinkel. Die Balken hätte ich ausschließlich verleimt, ggf. noch mit einigen Flachdübeln versehen, aber das kann ich mir wohl sparen.
Hier meine Fragen:
1.) Muss ich Gratleisten einfügen ? Klassisch als Holzleiste eingenutet ? Oder besser bzw. einfacher ein paar Stahl-4 Kantrohre mit Langlöcher? Oder kann ich mir das komplett sparen?
2.) Der Aufsatzwaschtisch soll oben etwa 1cm tief im Altholz eingelassen werden, dazu soll das etwas ausgeklinkt werden, vor allem um überhaupt eine eben Oberfläche um das Waschbecken draufstellen zu können herzustellen. Dazu wollte ich mit Oberfräse und Kreisschablone welche "schwebend" über den Balken angebracht ist (also auf einer entsprechenden unabhängigen Auflage aufliegt) eine etwa 1cm tiefe Aussparung im Durchmesser des Waschbeckens einfräsen. Da das wohl dicker als 15cm (die Tiefe der einzelnen Balken) ist, muss diese Aussparung über mindestens 2 Balken laufen, d.h. die Bewegung der Balken würde dann doch ggf. das Waschbecken zerdrücken, oder? Selbst wenn ich da eine dicke Dehnfuge mit Silikondichtung einlasse kann mir das doch passieren oder denke ich da falsch? Alternativ könnte ich die Oberfläche der Balken an der Stelle des Waschbeckens ja auch mit Harz, Spachtel oder sowas flach bekommen und das Waschbecken dann nicht einlassen sondern direkt oben drauf setzen, wäre das besser ? Wie kann ich denn das am Besten realisieren?

Würde mich sehr über alle Infos zu meinen Fragen freuen, einige Bilder wie es fertig aussehen soll und zu den Balken hab ich mal beigefügt. Danke schonmal, Uwe
13 ANTWORTEN 13

arathorn76
Silbermitglied
@Wolfgang111 Drainagenotwendigkeit ergibt sich für mich aus dem Plan, das Waschbecken in eine Mulde des Tisches zu stellen. Uwe schreibt ja, er möchte eine kreisförmige Vertiefung mit planem Boden erstellen, in die das Waschbecken eingesetzt wird.
Wenn da also jemals Feuchtigkeit hinkommt (was wir scheinbar beide für gegeben halten) dann braucht diese Feuchtigkeit auch eine Möglichkeit, möglichst schnell wieder wegzukönnen. Ich denke mir die Drainagelöcher (vielleicht ein nicht perfekter Begriff im Kontext von Feuchtigkeit, aber sicher passend, wenn da mal richtig Wasser reinlaufen sollte) in Bezug auf Feuchtigkeit ähnlich wie die Hinterlüftung einer Vorsatzwand bzw. einer nachträglichen Dämmung.

Wolfgang111
Goldmitglied
Ok, da habe ich was überlesen sorry. Wenn die Schüssel in eine Silikonschicht eingebettet wird erübrigt das trotzdem. Würde ich jedenfalls machen. Die Frage ist für mich erst mal Schüssel mit Ablauf oder ohne, soll heissen Schüssel auskippen oder ist ein Ablaufrohr vorhanden?

Globetrotter2104
Grünschnabel
Hallo nochmals,

ja die Drainage scheint mir auch sinnvoll und keine große Sache das herzustellen. Die Verbindung mit Flachdübeln geht nur an der abgerichteten Unterseite, da die Oberseite ja so uneben ist, da krieg ich die Flachdübel niemals auf gleicher Höhe eingefräst. Ich würd das demnach nur auf der Unterseite die plan ist machen, und ansonsten hab ich die Idee aufgegriffen 4 jeweils 40cm lange Dübel bzw. Riffelstäbe (hab welche aus Eiche bestellt wegen der Wasseranfälligkeit von Buche) von jeweils 20mm durchmesser da von hinten einzutreiben. Meint ihr die krieg ich da rein auf die Länge? Mit einem 20mm Schlangenbohrer von hinten durch alle 3 Balken durchgebohrt? Wär ja dann auch fast wie eine Gratleiste...
Ansonsten wird die Oberfläche natürlich auf gar keinen Fall irgendwie abgeschliffen, die werd ich nur etwas anflammen, Kokel mir Drahtbürste runter und dann was am Besten drauf? Bienenwachs? Leinölfirnis? Oder was wär gut wasserabstoßend ohne die Struktur zu zerstören? Feuchtigkeit und Wasser kommt da ja auf jeden Fall hin...
Und @Wolfgang111: Das ist ein normales Waschbecken, also mit 1 1/4" Abflussrohr, allerdings ohne Überlauf. Zudem kommt dann ja auch noch der Wasserhahn da irgendwie drauf, also 2 mal durchgebohrte Löcher. In Silikonbett eingelassen. Die gesamte Oberfläche ist und bleibt aber eher so uneben wie eine Achterbahn, von glatte Fläche keine Spur, aber das ist ja Programm...
danke für die Hilfen, frohes Feiern

arathorn76
Silbermitglied
Oberflächenbehandlung
Bei einer Kraterlandschaft aus Holz, die ein Feuchtgebiet bildet.
Ohne die Struktur zu zerstören.

Spontan denke ich an Leinöl und eine Pumpsprayflasche (aka Blumenspritze). Und dann Einziehen lassen und nach ner halben Stunde Überstände abtupfen.
Evtl. die erst Lage noch verdünnt als Halböl für tieferes Eindringen.
Leinölfirnis ginge auch, wie es da mit Verdünnen aussieht weiß ich aber nicht.