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Profilhobeln oder Profilschabhobel? Hat das schon mal jemand gemacht?

ferdi_007
Goldmitglied
71014.attach Ich hab mal wieder ein Anliegen, mit der Bitte um Tipps und Erfahrungen.

Bei einem aktuellen Projekt möchte ich ein einfaches Profil auf die Fronblende bringen.
Vorbild ist ein kleiner Kleiderschrank aus den 1920iger Jahren (siehe Foto). Es ist ein kleines recht einfache gebautes Möbelstück.

In der Spezial-Holzwerken Hobeln (Ausgabe 97; S.28ff) sind mehrere Wege vorgestellt um ein Profil hobeln zu können.

Einmal wird ein Kombinationshobel Stanley No. 50 mit Profilhobeleisen vorgestellt. Allerdings ist dieser eher für schmale Kanten geeignet.

Als zweites wird ein Profilschabhobel (No.66 Stanley) mit Reeding-, Beading- oder Fluting-Profileisen vorgestellt. Dieser läßt sich bauartbedingt besser auf einer planen Fläche führen.

Und jetzt kommt die entscheidende Frage:
Hat schon mal jemand einen solchen Hobel benutzt? Oder hat schon mal jemand selbst ein Profileisen hergestellt? Um Erfahrungen und Wissen wäre ich sehr dankbar!

​​​​​​​Grüße Ferdinand
30 ANTWORTEN 30

ichessblumen
Silbermitglied
Moin Moin, höre ich da meinen Namen in Verbindung mit dem Stanleys No.66 ? Ja, ich habe damit u.a. Verzierungen in meine Kindermöbel „gekratzt“.
Erstanden hatte ich das Teil bei ebay.uk für glaube ich 50 Euro vor ein paar Jahren.
Passende Eisen habe ich dazu bei feinewerkzeuge.de gekauft. Dort gibt es einen Profilschabhobel bzw. Kratzstock von Veritas, dessen Eisen passen in den No.66. Aber den hast Du ja oben schon gefunden.
Für geschwungene Werkstücke führt daran kein Weg vorbei. Ich wüsste nicht, wie man das sonst mit einer Oberfräse bewerkstelligen sollte.

Ein bisschen üben und dann ist das eigentlich ziemlich einfach, sofern keine Äste im Wege sind.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Ferdi, ich glaube nun hast du die Infos mit welchen Hobeln es möglich wäre. Allerdings solltest du. wie ichessblumen schon schrieb. vorher ein bisschen üben. Die hier genannten Stanley Hobel sind eigentlich nur auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen. Man sollte vorher unbedingt abklären welches Zubehör dabei ist. Oftmals wird versucht Anbauteile und Hobeleisen extra zu verkaufen. Der 66er wird sehr selten angeboten und ich glaube das ichessblumen mit 50 Euronen auch Glück hatte. Der 50er (100 -120€) ist eine abgespeckte Version vom Klassiker dem 45er (200-250€). Der 55er (450-550€) dürfte flexibelste aller Kombinationshobel sein. Bei meinen Einschätzungen gehe ich von "kompletten Hobeln" in einem guten bis sehr guten Zustand aus.
LG Paul

ferdi_007
Goldmitglied
Also Danke schonmal für die Rückmeldungen. Irgendwie war mir klar, daß du Holzpaul natürlich die richtigen Hobel inklusive dem passenden Zubehör zur Hand hast. Tatsächlich werde ich versuchen einen 66er oder ähnliches Derivat zu erstehen. Ich denke ohne ein bisschen Übung am Restholz wird es wahrscheinlich auch nicht gehen.

Diese Art von Zierelementen hat es mir angetan. Im modernen Möbelbau wird m. E. zu wenig verziert. Irgendwie geht das Bestreben meist Richtung „clean“ und glatte Oberflächen. Und dann muss oft der „Bauhaus-Stil“ als Vater des Designs herhalten. Doch selbst im Bauhaus-Stil gab es manchmal Verzierungen, die dem opulenten Jugendstil hinterher trauerten. Es muss nich immer die Form der Funktion folgen. Mit solchen schmalen Verzierungen kann man dem Möbel auch noch Akzente geben, die es schmaler oder größer wirken lassen.

Danke für die qualifizierten Antworten in solch einer Hobelniesche.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Ferdi, wenn deine Zierelemente sich auf gerade Beadings beschränken könnte man einen alten Hobel umfunktionieren, indem man das Hobeleisen dementsprechend zurechtfeilt. Man führt dann den Hobel an einer Leiste entlang und stellt ihn bei Bedarf immer tiefer. Man könnte sich auch fast jeden erdenklichen Hobel selbst bauen. Dieses würde allerdings den Rahmen hier etwas sprengen.
LG Paul

ferdi_007
Goldmitglied
Ja. Tatsächlich ist ein Universalhobel vom 55er Ausmaß ein wirklich erstrebenswertes Ziel. Dann sich die passenden Eisen zurecht machen, ist dann schon die Grenze zur Kunst. Ich habe mir schon überlegt, ob ich einen alten Schrupphobel umfunktionieren könnte. Der hat ja von Natur aus einen steileren Winkel.

Holzpaul
Goldmitglied
Angefixt durch diesen Thread habe ich mich auf die Suche nach einem Stanley No.66 gemacht. Ich wurde fündig in England für 40 Pfund. Hinzu kamen noch Versand und Dank Brexit Einfuhrabgaben. Insgesamt habe ich letztendlich € 78,29 bezahlt. Beim Hobel ist der "Fence" für geradlinige Arbeiten und ein Hobeleisen dabei.

71130.attach
LG Paul

gustkraft
Silbermitglied
Ist eindeutig eine Aufgabe für Fräse oder Oberfräse. Könnte auch mit spezieller Ziehklinge (runde Ohren) machbar sein. Für ca. 180 Euronen kantenfräse.

Holzpaul
Goldmitglied
gustkraft:
Ist eindeutig eine Aufgabe für Fräse oder Oberfräse. Könnte auch mit spezieller Ziehklinge (runde Ohren) machbar sein. Für ca. 180 Euronen kantenfräse.


Hallo Gustav,
könntest Du mal einen Fräser für die OF verlinken? Da ich auch eine Fräse mit 30er Spindel besitze, würde ich mich auch für den Messersatz interessieren und bitte ebenfalls um einen Link.


Ich gehe davon aus dass die von Ferdi gezeigte Verzierung mit solchen Hobeleisen mit einem Stanley gemacht werden können. hier z.B. für einen Stanley oder Lie Nielsen No 66 Dieser hat den Vorteil das man mit ihm nicht auf gerade Verzierungen beschränkt ist, sondern auch runde und kurvige sind möglich. Allerdings benötigt man hierfür auch einen speziellen "Fence" für Rundungen.

71201.attach

Man könnte sich auch eine Ziehklinge dementsprechend zurechtfeilen. Allerdings müsste man zwecks gerader und runder Führung diese in einer Vorrichtung (Schablone, Hobel etc.) führen.
LG Paul

Holzpaul
Goldmitglied
Wer sich für dieses Thema Profilieren interessiert, sollte sich einmal dieses Video von Greef reinziehen.




LG Holzpaul, der mit dem Holz tanzt

Holzpaul
Goldmitglied
Für besagtes Anliegen, also Herstellung von Beadings, vorrausgesetzt sie sollen gerade sein, ist immo der Stanley No 45 erste Wahl. Da er ein richtiger Kombihobel ist und auch viel öfter auf dem Gebrauchtmarkt angeboten wird. Ich hatte mir mal einen in Ebay für einen Hunderter erstanden. Sein Zustand war restaurationsbedürftig. Ich habe ihn wieder zu einem weiteren Leben verholfen. Doch seht selbst: https://www.1-2-do.com/forum/heimwerken/technik/3649952-stanley-kombihobel-no-45-ein-echter-klassike...
LG Holzpaul, der mit dem Holz tanzt