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Plötzlich Probleme mit Beize

Arne47
Alter Hase
Hallo,

Kann mir jemand weiterhelfen?

Ich habe einen kleinen Shop und verkaufe Deko-Artikel.
71224.attach
Diese bestehen aus Fichtenholz - Bauholz. 3m x 14cm x 2cm


Der Workflow ist seit einem Jahr wie folgt:

Holz sägen.

Holz Schleifen: P240 - P600 - Holz befeuchten - P1000

Beize PALM Mahagoni dunkel auftragen; 2x für ein dunkleres Ergebnis.

Renovo Sprühlack auftragen, 3 Schichten.


Nun steht hier ein Stadtfest an, bei welchem ich einen Stand habe. Natürlich baue ich gerade wie ein Weltmeister, um Produkte anbieten zu können.

Nun die Katastrophe: ich beize das Fichtenholz und es wird.... rosa... Da ist überhaupt kein Mahagoni erkennbar. Ich habe die Beize nochmal gekauft... wieder rosa. Sehr sehr hell. Je mehr Schichten ich beize, desto dunkler wird es natürlich... Aber auch die Ränder, an denen das Holz zugeschnitten ist. Die sind schon fast schwarz. Die Ränder nehmen die Beize immer besser an, egal, wie fein ich schleife. Dafür habe ich bisher noch nie eine gute Lösung gefunden.

Ich habe ein Produkt lackiert. Auf dem Holz bildet die Beize... Kleine Punkte. Kann ich wegschmeißen. Als wenn die Beize nicht einzieht.

Um folgende Fehlerquellen habe ich mir Gedanken gemacht:

Zu feiner Schliff. - Seit einem Jahr klappt es immer nach P1000 und plötzlich nicht mehr?

Das Fichtenholz ist irgendwie anders. - ich habe mir extra eine neue Fichtenholz-Latte gekauft, somit ist es neues Holz. Ich hatte aber noch nie eine Fichtenholz-Latte, bei der die Beize so reagiert hat.

Ich benutze seit jeher immer die gleiche Beize und den gleichen Lack.


Ich bin ziemlich unter Zeitdruck. In einer Woche ist das Stadtfest und ich schaffe es mit lackieren jetzt nur noch gerade so.

Ich habe viele Produkte fertig, die auf das Beizen warten, traue mich aber gerade gar nicht, damit zu beginnen, weil ich Sorge habe, die auch noch zu "verunstalten".








72 ANTWORTEN 72

kaosqlco
Diamantmitglied
Rookie:
...

Für deine kleinen Bretter bietet sich da der Bosch Texoro (glaube so heißt er) an.


Ja, mit dem Texoro geht das prima.

mit
Silbermitglied
Das Problem ist, daß du viel zu fein vorschleifst. 180er fürs rohe Holz und wie oben bemerkt 240er nach dem Beizen vor dem Lackieren genügt vollkommen. Dann solltest du nach dem Lackieren eine einwandfreie Oberfläche bekommen.
Dass das Holz nach dem Beizen - auf der Fläche - rosa wirkt, hängt ebenfalls mit dem zu feinen Schleifkorn zusammen.
Für das Hirn mußt du die Beize wesentlich verdünnen, dann werden diese Partien auch nicht so dunkel. Dort liegen die Kapillaren des Holzes offen und nehmen ein vielfaches der Beize auf.

Du hast geschrieben, daß du einige Teile fertig zum Beizen hast und die Zeit drängt. Die fertigen Teile solltest du sorgfältig von Hand mit 180er anschleifen und dann beizen, und dann mit 240er von Hand egalisieren.

Ich muß jetzt zur Arbeit. Wenn ich morgen Zeit hab, schreib ich dir noch was dazu, aber so sollte es funktionieren. Das es mit der vorherigen Holzlieferung befriedigend funktioniert hat ( richtig gut kann es mit 1000er SChliff eigentlich nicht funktioniert haben ), liegt wahrscheinlich am Holz ( Harzgehalt, Wachstumsgeschwindigkeit ).

Wie gesagt, später mehr. Bis 06:00 Uhr bin ich erstmal anderweitig beschäftigt.

Arne47
Alter Hase
OK, erstmal vielen Dank für deine Ausführungen.

Also ganz praktisch: ich Schleife mit einem Exzenterschleifer (was anderes habe ich gerade nicht) mit P180 über das Holz. Auch über das Hirnholz an der Seite. So lange, bis es sich glatt anfühlt.

Dann mixe ich mir in einer Flasche - sagen wir 50/50 Beize-Wasser an. Mit der verdünnen Beize gehe ich mit einem extra Pinsel an den Rändern lang. Die unverdünnte Beize trage ich auf das restliche Holz auf.

Dann 2 Stunden warte, bis die Beize getrocknet ist. Dann mit P240 nochmal vorsichtig über das Holz, ich nehme an, mit wenig Druck.

Dann lackiere ich das Holz wie gewohnt.

Ist das so richtig? Dann würde ich das so morgen früh an einem Testholz versuchen.

Nachtrag: für die Kanten benutze ich eine kantenfräse. Nun habe ich da immer das Problem, dass die Wellen im Hirnholz durch Wasser oder beize immer noch welliger werden. Ich versuche sie immer mit P1000 wieder glatt zu Schleifen.

71233.attach

mit
Silbermitglied
Ja, so würde ich es mal versuchen, außer, die Wellen nach dem Beizen mit 1000er zu schleifen. Hier würde ich nach dem Beizen auch mit 240er leicht drübergehen.
Sollte das Hirn trotz der Verdünnung etwas dunkler geworden sein, kannst du das mit dem Schliff etwas korrigieren.

Rookie
Silbermitglied
@Arne47 nach dem schleifen bitte wässern. Wässern bedeutet, dass Du einen nassen bis feuchten Schwamm oder ein Tuch nimmst, und damit in Faserrichtung über das Holz gehst.

Der Schwamm oder das Tuch darf natürlich nicht zu nass sein. Also es sollten sich nicht unbedingt Pfützen auf dem Holz bilden. Es geht nur darum, die Oberfläche so anzufeuchten, dass sich die Fasern aufstellen.

Dann wartest Du eine Weile und nimmst die aufgestellten Fasern mit einem frischen 180er Korn (also einem neuen Blatt Schleifpapier) ab. Danach erst beizen. Dann das 240er nehmen und Lack drauf.

Arne47
Alter Hase
OK, aber dann nach dem beizen nochmal anschleifen, wie ich gerade gelernt habe.

mit
Silbermitglied
Richtig. Zum ursprünglichen Problem:
Wenn du extrem fein vorschleifst, zerteilst du die Fasern des Holzes oberflächlich so fein, dass es zu einer Trennung der Pigmente in den Beizen kommt. Mahagoni ist ein rötlicher Holzton und die roten Anteile der Farbe können fein genug sein, den " Spliss" der feinstzerteilten Fasern zu passieren, während die übrigen Pigmente evtl. an der Oberfläche verbleiben, weil sie etwas grober sind.

Das würde erklären, warum die gebeizte Oberfläche rosa erscheint. Nach Abwischen der überschüssigen Beize verbleiben die schwarzen, gelben und sonstigen Partikel an der Oberfläche und werden weggewischt, während die rötlichen durch das " Feinsieb " der zerteilten Fasern eindringen und im Holz bleiben.

Die Korngrößenverteilung der Pigmente in Beizen reicht von <1µm bis wenige µm. Das ist ein Bereich, indem durch 1000er Schleifpapier zerteilte Fasern eine Trennung wie o. g. verursachen können.

Deshalb ist die Verwendung des 180er bzw. 240er Schleifpapiers eine gute Empfehlung.

Was das unterschiedliche Saugverhalten durch den hohen Harzanteil des Nadelholzes angeht, kannst du das durch Vorbereitung des Holzes umgehen:

Du solltest das rohe Holz mit NaOH ( 10% ) oder Ammoniak techn. ( ca. 25%) ablaugen und anschließend sehr gründlich mit warmem Wasser abwaschen.

So entfernst du das Harz in der oberflächlichen Schicht des Holzes und die Beize kann gleichmäßiger eindringen.

Hattest du nach dem Anschleifen mit 180er Körnung eigentlich bessere Ergebnisse, was die Aufnahme der Beize angeht? Wie war der Farbton des Holzes nach dem Abwischen?



Arne47
Alter Hase
71246.attach71247.attach71248.attach OK, alles im Ars.... Sorry.

Beize habe ich beim ersten Bild ganz vorsichtig etwas abgeschleift. Sofort war die Beize weg - helle Flecken.

Das mittlere Bild ist das Holz, wie es normalerweise reagiert.

Das untere ist das Holz, bzw. Das neue Fichtenholz, wie es reagiert.

Das geht so nicht. Ich habe nichts an der Machart verändert. Das Holz kommt vom gleichen Laden, einem Holzspezialisten vor Ort. Beides Fichte.

Arne47
Alter Hase
Eiche ebenso. Bisher immer fast golden, wunderschön. Jetzt gelb mit dunklen Flecken. 71249.attach71250.attach

Rookie
Silbermitglied
Das sieht ziemlich bescheiden aus. Aber Holz ist ein Naturprodukt und wie @mit bereits erwähnt hat, wächst nicht jeder Baum gleich und da kann es durchaus zu komplett anderen Ergebnissen kommen.

Meine Idee wäre jetzt, es mit einer anderen Beize zu probieren. Clou deckt z.B. sehr gut.

Du hast noch immer nicht erwähnt, ob Du die Beize neu gekauft oder eine bereits angebrochene Flasche verwendet hast.

PS: Wenn die Beize nach einen vorsichtigen Schliff per Hand direkt wieder runter ist, zieht sie nicht mehr richtig ins Holz.