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Pinselspuren vermeiden?

frhofer
Alter Hase
Wie kann ich Pinselspuren beim Lackieren von Holzoberflächen vermeiden? Bringt es was, die erste Schicht mit 320er Schleifpapier anzuschleifen und dann mit etwas wasserverdünntem Lack ein zweites Mal zu lackieren? Voraussetzung natürlich, dass der Lack wasserverdünnbar ist… Eine Rolle habe ich nicht zur Verfügung...
Gruss, frhofer
18 ANTWORTEN 18

ruesay
Goldmitglied
@MikeBaut:

Klar, bei dem von dir genannten Beispiel mag das auch sein und für deinen Kumpel tut mir das auch leid.

Allerdings sind das zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Die Aditive sind eh Bestandteil bei 95 Prozent der käuflichen Lacke und Farben. Da es sich aber um einen etwas teureren Bestandteil handelt, geizen die meisten Hersteller mittlerweile mit dem Zusetzen.

Aber nun gut, so hat jeder seine Erfahrungen gemacht. Und nun wieder zurück zum eigentlichen Thema.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ersteinmal möchte ich auf den Begriff "Thixotrop" eingehen.
Thixotrop bezeichnet nicht die Verlauffähigkeit eines Lackes.
Ein thixotroper Lack ist relativ dickflüssig in seiner Konsistenz.
Durch aufrühren und durch die Streichbewegung wird dieser Lack dünnflüssiger.
Sobald auf das Material aber keine mechanische Bewegung ausgeführt wird (Schub- und Scherspannung) nimmt der Lack wieder die zähere Konsistenz an, d.h. die Viskosität verändert sich wieder in den Urzustand.
Einziger Vorteil eines thixotropen Lackes ist, dass er keine "Nasen" bilden, für Pinselspuren ist er aber anfälliger.

Die Verlauffähigkeit eines Lackes erreicht man auf zweierlei Arten.
Entweder durch verdünnen, oder bei Alkydharzlacken auch durch leichtes erwärmen des Lackes.
Hat man für einen Alkydharzlack keinen oder zu wenig Verdünnung, kann man den Farbtopf in heisses Wasser stellen. Der Lack wird geschmeidig und lässt sich prima streichen.

Wasserbasierende Lacke verdünne ich mit destiliertem Wasser. Das hat den Vorteil, dass mir ein angebrochenes Gebinde nicht nach ein paar Wochen anfängt zu faulen.

Alkydharzlacke verdünne ich grundsätzlich nur noch mit Kunstharzverdünnung.
Der Verlauf ist viel besser und der Lack nicht zu ölig. Gleichzeitig vergilbt der Lack dadurch auch nicht so schnell.
Universalverdünnung benutze ich für Alkydharzlacke überhaupt nicht. Wenn dann nur für Nitrolacke...aber die werden ja kaum noch verarbeitet.

Zusätzlich zum vernünftigen Lack und seiner vernünftigen Verdünnung sollte man auch nicht am Werkzeug sparen um eine perfekte Oberfläche zu erzielen.
Zum vorlackieren empfehle ich einen Vorlack der sich sehr gut schleifen lässt.
Eine gute Vorarbeit ist die halbe Miete für ein spitzen Ergebnis.

Neue Ringpinsel vor der ersten Benutzung einige male über 80er Schleifpapier "pinseln".
Lose Borsten aus der Herstellung werden dadurch entfernt und die Börstenspitzen dadurch etwas aufgesplisst.
Bei Lackierpinseln ist es so, das nur gut eingearbeitete und abgenutzte Pinsel ein perfektes Ergebnis bringen. Neue Pinsel schaffen das eher weniger.

frhofer
Alter Hase
Scheine ich wenig falsch gemacht zu haben. Der Pinsel ist m.E. relativ hochwertig, die Fläche mit 320er abgeschliffen, danach Fläche grundiert, erneut abgeschliffen, gestrichen mit Acryllack, nochmal geschliffen und dann mit verdünntem Acryllack erneut gestrichen. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Lackierarbeiten sehr aufwändig und relativ glatt. Beim nächsten Mal muss ich aber noch mehr verdünnen beim letzten Mal...
Die Idee mit dem Schleifpapier über den neuen Pinsel merke ich mir!!

Wie verhindert Ihr den Nasen an den Brettkanten? Gebrochen sind sie, dieses Mal waren es auch nur wenige Nasen, aber man lernt ja nie ganz aus?! Abkleben ist m.E. keine Option!
Gruss, frhofer

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
frhofer:
...
Wie verhindert Ihr den Nasen an den Brettkanten? Gebrochen sind sie, dieses Mal waren es auch nur wenige Nasen, aber man lernt ja nie ganz aus?! Abkleben ist m.E. keine Option!
Gruss, frhofer


An Brettkanten den Pinsel von innen nach aussen ziehen.
Wenn Du von aussen nach innen streichst ziehst Du den Pinsel über die Kante und streifst damit Lack aus dem Pinsel ab, der dann als Nase an der Kante herunterläuft.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Also ich würde auch immer jedem Raten, ein anständiger Pinsel muss sein. Nicht umsonnst sind die Preisunterschiede.

ruesay
Goldmitglied
@RedScorpion:

Vollkommen richtig, was du zu Thixotrop schreibst. Da hat mir mein Erinnerungsvermögen aus der Lehrzeit anscheinend nicht sehr gut weitergeholfen. Bevor ich noch mehr Blödsinn zu dem Thema schreibe, ziehe ich mich galant in den Hintergrund zurück und überlasse das Feld zukünftig den aktiven Experten.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
ruesay:
@RedScorpion:

Vollkommen richtig, was du zu Thixotrop schreibst. Da hat mir mein Erinnerungsvermögen aus der Lehrzeit anscheinend nicht sehr gut weitergeholfen. Bevor ich noch mehr Blödsinn zu dem Thema schreibe, ziehe ich mich galant in den Hintergrund zurück und überlasse das Feld zukünftig den aktiven Experten.


So war das aber nicht gemeint.
Das hat auch nichts mit Blödsinn schreiben zu tun. Ich kann mich auch nicht mehr an wirklich alles aus der Lehrzeit erinnern. emoticon.wink_smile.title

Janinez
Diamantmitglied
ist doch nicht so schlimm, wenn man sich mal falsch erinnert, wurde ja richtig gestellt und Du hattest es ja gut gemeint,,,,,,,,,,,,,,

ruesay
Goldmitglied
@RedScorpion:

Ich habe das auch nicht blöde aufgefasst, sondern mich ausschließlich über mich selber geärgert... Kohäsion, Adhäsion, Viskosität, Thixotrop... klar, da kann man mal durcheinander kommen. Sollte man aber nicht... emoticon.wink_smile.title

Trotzdem klasse, dass es Personen wie Dich gibt, die lesen und nicht stumpf wegklicken. Dafür vielen Dank!

@Janinez:

Kann passieren, sehe ich heute morgen auch so. Wie man an diesem Thema sieht, führen auch hier wieder einige Wege zum Ziel. Je nachdem, wer mit welchen Farben wie am liebsten arbeitet.

Zum Thema nochmal kurz, auch wenn der Themenersteller anscheinend sein Problem schon gelöst hat:
Ich bin seit Jahren kein Freund davon, Farben und Lacke mit Lösemittel oder Wasser zu verdünnen/ strecken, um die Verarbeitung zu verbessern, bzw. ein gewisses Oberflächenergebnis zu erzielen. Dann stimmt an der Farbe etwas generell nicht. Von den äußeren Umständen mal abgesehen. Aber, wer im Winter bei 6 Grad draußen lackiert, riskiert eh, dass der Anstrich nicht haltbar sein wird.

Ein im Fachhandel gekaufter Lack z.B. sollte so eingestellt sein, dass unabhängig von der Art der Beschichtungsauftrages (Rolle, Pinsel) ein eigenständig guter Verlauf möglich sein muss. Daher habe ich natürlich Favoriten an Lack, Vorlack, Haftprimer, Lasur und und und. Die finde ich aber nicht im Baumarkt. Und die kosten auch nicht 6,50 Euro für 750ml.

Dementsprechend, wer die Möglichkeit hat, fährt zum Fachhandel, lässt sich beraten und investiert in dem Bereich auch mal grob geschätzte 5 Euro mehr für die Farbe und das Werkzeug und freut sich'n Loch in den Bauch, mit weniger Aufwand ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können. :wink: