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Holzwurmbefall im Treppenhaus

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Moin,

ja, da wäre ich schon wieder mit dem nächsten Thema. Das Haus ist immer noch nicht gekauft, nach dem abgeklärt ist was mit dem Kellertreppenaufgang zu machen ist, ist nun ein weitaus ärgerlicheres Problem hinzugekommen - der Holzwurm steckt im wunderschönen Treppenhaus.

Der Keller ist etwas feucht, das Sandsteinmauerwerk hat einen gemessenen Feutigkeitsgrad von ca. 1,8%, der alte Putz darauf ca. 2,5 % (gemessen mit nem günstigen Gerät aus dem Baumarkt). Das Treppenhaus ist nach unten hin offen, d.h. man kann alle stufen von unten sehen, den aufbau meine ich. Der Holzwurmbefall ist uns erst jetzt aufgefallen, den Befall einzelner Stufen hatte ich schon vorher gesehen, bei einer neurlichen Inspektion ist mir aber das ganze Ausmaß aufgefallen. Es sind eben nicht nur einzelne Stufen sondern auch die Tragende Konstruktion, ein dicker Balken z.B. (im Bild auch markiert), der wenn man mit einem stumpfen Gegenstand hineindrückt schon etwas federt und knirscht.

Tja, was tun ? Es würde uns das Herz brechen sollte das Treppenhaus raus müssen, vom finanziellen Aspekt ganz abgesehen. Es ist eines der Highlights des Hauses. Außerdem haben wir etwas bedenken das auch die Holzbalkendecke angegriffen sein könnte. Im Dachstuhl habe ich (bisher) keinen Befall entdecken können. Wie gesagt, das Haus ist immer noch nicht gekauft, wir hatten aber schon einige male die Möglichkeit Zeit im Haus zu verbringen und uns genau umzusehen.

Wer kann so etwas fachgerecht beurteilen ? Kann man selbst was machen ?
Zur Not würde ich auch böse Chemie Keulen schwingen, hauptsache der Wurm stirbt.
Habt ihr Tipps ?

Ach ja, falls ihr euch nun evtl. Fragt was für eine Ruine das ist - ist es eigentlich gar nicht. Ist ein schönes kleines Häußchen mit zwei Wohnungen und 1200qm Grund. Ende 50er Jahre erbaut, alles in Handarbeit vom Vorbesitzer. Stand nun fast 6 Jahre leer, wurde nicht beheizt usw... das sind halt einige Sachen nun angefallen. Elektrik und Leitungen sind aber ok. Kosten soll das ganze (noch) 58.000 Euronen. Mit dem Holzwurm bin ich aber Gedanklich inzwischen bei ca. 50.000 Euro...


gruß mario
34 ANTWORTEN 34

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Papa_von_Linus:
Ich habe mal einen alten Schreibtisch für meine Schwester aufgearbeitet.
Der große Vorteil beim Schreibtisch ist im Vergleich zu den Balken die deutlich geringere Materialstärke. Da ist es wesentlich leichter die notwendige Eindringtiefe der Mittel zu erreichen wenn man von mehreren Seiten arbeiten kann. Beim Balken wird es schwer an die Rückseite zu kommen. Genauso wäre es mir bei einem Schreibtisch relativ egal wenn er durch den Befall nur noch 90kg tragen könnte. Bei einer Treppe sieht das schon anders aus.

ourforce wird nicht drum herum kommen sich die Sache mal mit dem Zimmermann zusammen anzuschauen. Bei einer Treppe muss die Statik einfach gewährleistet sein.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
wir leben in mittelhessen, in der nähe von marburg. richtung kassel oder auch borken (nähe ehemaliger grenze) gibt es teilweise spotbillige häuser. das problem ist nur das man ja auch irgendwo arbeiten muss... aber ohne arbeit ist auch das günstigste haus noch zu teuer. hier gibt es ortschaften die regelrecht aussterben. häuser in marburg oder gar frankfurt sind aber schon fast unbezahlbar (zumindest für mich)...

aber jetz wirds offtopic...

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Papa_von_Linus:
Ich habe mal einen alten Schreibtisch für meine Schwester aufgearbeitet. Da war der Befall wesentlich schlimmer, teilweise echt Loch neben Loch. Ich habe mich im Maler Fachhandel beraten lassen und mit einer 2 Liter Dose den Tisch zweimal gestrichen. Er steht nun schon seit über einem Jahr und es knabbert keiner mehr drinne rum, hat sehr gut funktioniert. Ich denke das aktuelle Problem ließe sich in den Griff bekommen.


Bei Möbeln ist das leichter in Griff zu bekommen. Wichtig ist sich zu vergewissern ob der Holzwurm noch aktiv ist, oder ob es sich um alte Löcher handelt, die nicht mehr behandelt werden müssen.
Ich habe schon einige Möbel mit aktivem Befall gehabt. Meist reicht es sie einmal fachgerecht zu behandeln, sicherzustellen, dass das Holz richtig trocknet und erst dann wie gewünscht in der Oberfläche zu behandeln. Holzwürmer lieben keine Lacke und Öle, aber sie müssen erst mal komplett entfernt sein.
Ich bevorzuge bei parziellem Befall auch nur diesen zu behandeln in dem ich das Mittel (my favorid= Holz 2000 von Borma)mit einer Spritze in die aktiven und umliegenden Löcher einimpfe. Immerhin handelt es sich um Gifte die auch ausdünsten, da muß ich kein ganzes Möbel mit tränken.

Nur für den vorliegenden Fall ist das nicht der ulimative Weg. Der tragende Balken muß ausgetauscht werden. Die Impfmethode bietet sich eventuell bei Einzelbefall an Treppenstufen oder Geländer an. Wichtig wäre das Holz nach der Sanierung gut zu behandeln (Lasur wegen feucht-kaltem Keller, kein Lack) und regelmäßig aufzufrischen wie man es auch im Außenbereich machen würde.

pflymli
Ehemaliges Mitglied
kochzeit:
Das sieht übel aus. Der ist noch richtig aktiv. Ganz wichtig ist, dass du es trocken bekommst. Holzwürmer lieben feuchtes Holz und niedrige Temperaturen.


also, bei mir arbeiten diese Insekten immer lieber, wenn es warm ist...

pflymli
Ehemaliges Mitglied
MoritzLange:
50 Kilo für 1200qm Grund mit bewohnbarem Haus drauf? Ist ja der Wahnsinn! Bei uns bekommst Du für 50 TEUR gerade mal 120qm Baugrund, ohne Haus, oder ein kernsanierungsbedürftiges Einzimmerappartement. Ich leb echt in der falschen Ecke von Deutschland...

Zu Deiner Treppe: Sehr schönes Stück. Ich hoffe, es geht für Euch gut aus!


selbst bei 58k€ liest sich das immer noch wie ein Schnapper! Solche "Problemfälle" machen doch ein solches Haus erst persönlich! Stelle sich mal einer vor, Du ziehst in ein Haus und brauchst nixx machen, das wär ja gruselig.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
kochzeit:
Bei Möbeln ist das leichter in Griff zu bekommen. Wichtig ist sich zu vergewissern ob der Holzwurm noch aktiv ist, oder ob es sich um alte Löcher handelt, die nicht mehr behandelt werden müssen.
Ich habe schon einige Möbel mit aktivem Befall gehabt. Meist reicht es sie einmal fachgerecht zu behandeln, sicherzustellen, dass das Holz richtig trocknet und erst dann wie gewünscht in der Oberfläche zu behandeln. Holzwürmer lieben keine Lacke und Öle, aber sie müssen erst mal komplett entfernt sein.
Ich bevorzuge bei parziellem Befall auch nur diesen zu behandeln in dem ich das Mittel (my favorid= Holz 2000 von Borma)mit einer Spritze in die aktiven und umliegenden Löcher einimpfe. Immerhin handelt es sich um Gifte die auch ausdünsten, da muß ich kein ganzes Möbel mit tränken.

Nur für den vorliegenden Fall ist das nicht der ulimative Weg. Der tragende Balken muß ausgetauscht werden. Die Impfmethode bietet sich eventuell bei Einzelbefall an Treppenstufen oder Geländer an. Wichtig wäre das Holz nach der Sanierung gut zu behandeln (Lasur wegen feucht-kaltem Keller, kein Lack) und regelmäßig aufzufrischen wie man es auch im Außenbereich machen würde.


@Kochzeit
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben..aaaaber...Muss dir leider sagen, es ist auch bei einem starken Befall von Möbeln nicht leicht diese in den Griff zu bekommen...Oftmals gelingt es nur mit der Chemie-Keule oder in Wärmekammer...
Ich bin Restaurator und kann deine Aussage leider nicht bestätigen, wenn ja dann wäre es für jeden Super leicht das zu machen und es wäre ein Kinderspiel...Bezug auf starken Befall bei Möbeln...

Auszug aus Bekämpfung von Holzschädlingen:

Vor- und Nachteile der Methoden
Bekämpfungsmnethoden können gefährlich sein oder aufgrund gesundheitlicher Gefahren eine geringe Akzeptanz haben. Eine Begasung tötet zwar sicher, ist aber aufwendig, teuer, gefährlich und zudem nur für Kunst- und Kukturgüter und nicht für Holzbaukonstruktionen vorgesehen. Der Einsatz toxischen Gase ist umweltgefährdend.

Die Anwendung von chemischen Holzschutzmitteln hat in der Vergangenheit zu großen gesundheitlichen Schäden bei Menschen und zu viel Leid geführt. Der daraus resultierende Holzschtzmittelprozess war der größte Zivielprozess in der deutschen Rechtsgeschichte nach 1945. Heute ist die Beseitigung der bis vor nicht allzulanger Zeit massenhaft eingesetzen Holzschutzgifte PCP und Lindan eine teuer Sache. Vorher viellecht in Vietnam als Entlaubungsmittel eingesetzt, kamen sie nach Kriegsende als "zivile" Holzschutzmittel zum Einsatz.

Die thermischen Bekämpfungsverfahren sind da sicherer und die Heißluftbehandlung ist heute in der DIN Regelverfahren. Daneben sind lokal z.B. das Mikrowellenverfahren und andere Verfahren bei Sonderfällen im Einsatz. Auch das gergelte Warmluftverfahren gehört dazu, erfordert jedoch einen größeren technischen Aufwand und eine Hülle.
Im Zuge der thermischen Bekämpfungsverfahren kommt die Frage auf, ob ein Neubefall möglich ist und deshalb eine vorbeugender Holzschutz nötig wird. An diesem Punkt dienen sich die chemischen Holzschutzmittel wieder still und leise an. Der fehlende vorbeugende Holzschutz ist jedoch nicht unbedingt nachteilig zu bewerten. In den meisten Fällen kann darauf verzichtet werden (vgl. hierzu DIN 68800-4 9.3.1, 9.3.9 (2012)). Im Normalfall liegt nach der thermischen Bekämpfung die Gebrauchsklasse GK 0 vor, wenn die Holzbauteile kontrollierbar sind oder anschließend dicht bekleidet sind. In der Gebrauchsklasse GK 0 besteht keine Gefahr eines Bauschadens durch Insektenbefall. Ein vorbeugender chemischer Holzschuztz ist hier unzulässig. Gleiches gälte auch für das Begasungsverfahren. Nur an thermisch nicht erreichbaren Holzbauteilen würde man das Holzbauteil je nach Schaden austauschen müssen oder zu einem Holzschutzmittel greifen, das dann auch gleichzeitig vorbeugend wirkt.
Dass ein Befall durch holzzerstörende Insekten sehr komplex bedingt ist und am Gebäude kein Normalzustand ist, wird am wenigsten bedacht. Der Befall muß eine bstimmte Ursache haben, die man feststellen könnte. Auch die Befallsentwicklung wird selten richtig eingeschätzt, sodass Panik und Aktionismus bis hin zur Nötigung der Bauherren zu irgendwelchen sofortigen Maßnahmen an der Tagesordnung sind.
Der Suche nach den auslösenden Ursachen für einen Befall, die Gründe seiner Entwicklung und den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten werden wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Gerade daraus ließe sich ganzheitlich eine auf die spezielle Situation zugeschnittene vielfältigere Bekämpfung ableiten.
In jeden Fall besteht bei einem Insektenbefall "alle Zeit der Welt", um alles in äußerster Ruhe zu bedenken.und zu entscheiden.

Bei diesem Projekt, würde ich Grundsätzlich Fachpersonal zuziehen, kein Eigen oder Selbstprojekt daraus machen....
Wie gesagt ich arbeite als Restaurator, in diesem Beruf versuche ich sowenig wie Möglich Chemische Keulen einzusetzen, was leider oftmals sich aber nicht vermeiden lässt....
Wäre froh wenn es so leicht wäre ein stark befallenes Möbelstück wieder Holzwurmfrei zu bekommen, dann könnte man sich den Aufwand sparen:))).

Das Projekt der Befall der Treppe und mit Sicherheit anderer Holzteile, ist ziemlich gross...finde es schön und super das hier die verschiedenen Meinungen gesagt weden...aaaaber wie oben geschrieben, wollte ich mich da selbst mit Ratschlag heraushalten, trotz das ich Restaurator bin...denn...dies ist eine Hausnummer wo gute Ratschläge, oder etwa Hilfen nicht mehr ausreichen..sondern wirklich vor Ort es fachmännisch geprüft werden muss..

Nicht böse gemeint, aber weiss wovon ich rede..

Gruß Jürgen

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Freunde von uns haben einen mit Holzwurm befallenen Schrank einen Tag in die Sauna gestellt, Problem erledigt.
Geht mit Treppe leider nicht!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
@Ottifan12
Auch eine Möglichkeit:)... Allerdings muss man die Luftfeuchte beachten.. Wenn man Sauna hat sicher gute Lösung.

Rainerle
Diamantmitglied
Ich würde mich da auch auf keine Experimente einlassen. Jürgen/Holzkunst hat sehr ausführlich beschrieben, dass da ein Fachmann ran muss. Danke Jürgen! Und ohne Baubiologen würde ich definitiv keine chemischen Mittel einsetzen! Auch wenn der Fachmann als bedenkenlos einstuft.

Wir hatten vom Vorbesitzer eine Hokzdecke im Kinderzimmer. Neugeborene Tochter bekam Kruppanfälle, ich selbst massivste Beschwerden. Nach langen Wegen endlich von einem Arzt Blutttest, mit Ergebnis massivste PCB-Werte im Blut, dann Baubiologe und Holzdecke entfernt. Hat Jahre gebraucht, bis Körper entgiftet waren! Der Baubiologe hat uns damals vor vielen Dingen gewarnt. Formaldehyd in alten Schränken, Parkettlacke und auch vor Holzwurmmitteln. Letztere sind dampfende Nervengifte, die in den Gängen die Würmer schädigen sollen, aber jahrelang ausgasen und auch Menschen schädigen. Jeden Tag atmet man das Gift ein. Bei paar Wurmlöchern mag das vielleicht an einem antiquarischen Möbel keine große Gefährdung darstellen, aber Du musst das auf großer Fläche aufbringen. Das wäre mir viel zu gewagt! Es soll wohl Möglichkeiten geben, das Holz absolut dicht mit Platikfolie und Klebeband einzupacken und das Mittel darin auf Lappen oder anderem Trägerholz verdampfen zu lassen, und nach Tagen alles komplett entfernen. Aber Holzwurmgifte sollten nach Möglichkeit nicht auf das Holz gestrichen werden. Denn dann solltest Du dieses hinterher auch mit entsorgen. Aber da bin ich kein Fachmann. Ich will nur zur absoluten Vorsicht raten. Und ein verseuchtes Haus ist keine 50 000 Euro wert.

Mein Rat: Nur auf Spezialisten hören und einen vom Fachmann unabhängigen Baubiologen zur Methodik befragen (mit exakter Angabe der chemischen Bestandteile des angeratenen Mittels). Dass der Verkäufer Druck macht ist klar, er will Schadensbegrenzung, aber letztlich wollt Ihr lange in bester Gesundheit in diesem Haus leben. Und da ist Sogfalt oberste Pflicht!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Z. Zt. wollen alle Leute in die großen Zentren. Ein Grundstück in einer nicht so sehr begehrten Lage ist auch heute schwer verkäuflich. Wenn das Haus nicht gerade ein Liebhaberstück ist, richtet sich der Preis nach dem Wert des Grundstückes. Davon werden noch die Entsorgungskosten für das Haus (ca. 25000 Euro) und ggfs. für eine Asbestentsorgung (Eternit) abgezogen (Anfrage bei Entsorgungsunternehmen unbedingt erforderlich). Je nach Größe der zulässigen Bebauung ist auch ein Teil als Gartengrundstück zu rechnen. In der zuständigen Gemeinde oder Stadt kann man die Richtwerte für die entsprechende Lage erfragen. Das Finanzamt setzt immer die Höchstwerte ein. Wer davon runter will, muß einen Gutachter einschalten. Was ich alles in einem Haus in Oldenburg bezüglich Feuchte gefunden habe, ist unter http://tinyurl.com/d62mhy2 oder
https://docs.google.com/document/d/168Zip6awcfaz8VBjjyGgj_GvaoEN3ON8pQVBKwTrfjo
nachzulesen. Das ist eine gute Checkliste. Mehr kann man wohl kaum falsch machen. Falls doch noch etwas nicht enthalten ist, wäre ich für eine Meldung unter meyer1932@web.de dankbar. Die Fehler wurden alle von Fachleuten unter den Schützenkameraden des Mieters gemacht, die dort 40 Jahre ohne Aufsicht gewerkelt haben.