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Hochbeet richtig lasieren

DanCrewger
Grünschnabel
Hallo liebe Heimwerker Community,

dank Corona habe ich jetzt auch etwas mehr Zeit und habe mich so an mein erstes "richtiges" DIY-Projekt gewagt - den Bau von 2 Hochbeeten aus Douglasien Terrassendielen. Das Aufbauen hat überraschend gut funktioniert, die Unsicherheiten kamen dann bei der Lasur.

Ich habe extra eine natürliche Lasur der Marke "Natural" gekauft und für den ersten Anstrich etwas mehr als vom Hersteller angegeben verbraucht (750ml sollten für 9m2 reichen, bei 7m2 Fläche habe ich noch ein ganz kleines bisschen übrig - den Mehrverbrauch kann ich mir durch die Rillen in den Dielen erklären, die die effektive Oberfläche ja vergrößern). Die Grundimprägnierung habe ich mir gespart (hat mir der Baumarktverkäufer so empfohlen). Nun stellen sich mir zwei Fragen, weil ich vermeiden möchte, jetzt etwas falsch zu machen:

  • Wie lange muss ich den ersten Anstrich einziehen lassen, bis ich den zweiten anbringen kann? Auf der Verpackung (siehe Bild) steht leider dazu nichts, es ist nur die gesamte Trocknungsphase mit 1-2 Wochen angegeben. Nach etwa 16 Stunden fühlt sich das Holz jetzt nur noch leicht klebrig an. Hier im Forum habe ich aber von Problemen bei zu frühem Überstreichen gelesen, deswegen möchte ich lieber vorsichtig sein.
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  • Mir gefällt die Farbe jetzt sehr gut, ein paar Stellen sind aber noch etwas heller (siehe Foto). Daher bin ich mir jetzt unsicher, wie ich mit der zweiten Schicht umgehen soll; (a) nochmal in Kastanie nachstreichen - würde die helleren Stellen beseitigen, aber ich habe Angst, dass dann das Holz insgesamt nochmal deutlich dunkler wird, was ich nicht möchte. (b) die helleren Stellen mit den Resten aus der noch vorhandenen Dose streichen und den. Rest mit derselben Lasur in durchsichtig (c) Statt einem zweiten Anstrich einfach zum auf der Verpackung angegebenen Natural Wetterschutz greifen. -> Was haltet ihr hier für die beste Option in Hinblick auf Optik & Haltbarkeit? Wie sehr dunkelt denn der zweite Anstrich nochmal ab?
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Danke schonmal für eure Hilfe! Ich möchte wirklich, dass das erste Projekt ein voller Erfolg wird - dann bekomme ich hoffentlich von meiner Freunndin auch die Zustimmung für weitere Projekte 😉

Liebe Grüße,
Dan
25 ANTWORTEN 25

Rainerle
Diamantmitglied
Zu Folie: Liegt diese am Holz an, bildet sich dort Schwitzwasser das nicht abtrocknen kann. In der Folge fault das Holz von innen heraus.

Besser: Noppenbahn - gibt es in jedem Baumarkt zur Abdichtung von Gebäuden im Erdreich. Alternativ diese Wellplatten aus Kunststoff mit denen man früher gerne Terassen regendicht gemacht hat. Die gibt es auch im Baumarkt. Diese senkrecht innen anbringen, dann kann überall die Luft zirkulieren. Habe ich an meinem Hochbeet rund 10 Jahre dran.

Musste nun leider die Douglasien-Eckpfosten ersetzen, die habe ich damals dummerweise in die Erde geklopft und sind dort angefault. Die neuen stehen nun jeweils auf einem dicken Kieselstein.

JoergC
Diamantmitglied
Stimmt. Noppenbahn ist die bessere Wahl.

Aber vorsicht, da gibt es auch Nepp-Angebote.
Wenn Ihr danach schaut, dann schaut bei den Baustoffen.
Es gibt manchmal auch Angebote im Gartenbereich bei den Hochbeeten. Die sind dann zwar angepasst auf die gängigen Hochbeetmaße, werden aber mit 50% mehr an Preis aufgerufen.

DanCrewger
Grünschnabel
Hallo zusammen und vielen Dank für die vielen hilfreichen Rückmeldungen. Ich habe mich an den Vorschlag gehalten und nochmal in kastanie drüber lasiert. Etwas dunkler ist es schon geworden, aber noch voll OK. Vor allem ist die Farbe jetzt gleichmäßiger und etwas rötlicher, was mir gut gefällt. Die Überstände haben wir diesmal gut abgewischt, beim ersten Mal leider nicht wirklich. Ganz leicht klebrig ist es jetzt, 48h nach dem zweiten Anstrich noch.

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Zum Kobalt - schade, da habe ich mich anscheinend zu sehr vom Markennamen blenden lassen. Wobei die sehr geringe Menge wirklich eher nach Absicherung klingt.

Folie kommt noch rein. Noppenfolie haben wir schon rumstehen. Der Tipp, diese nicht in der Gartenabteilung zu kaufen, kam leider knapp zu spät 😉 Was ich mich nur frage - die Folie soll man ja mit den Noppen Richtung Holz montieren. Dadurch entsteht aber doch ein Zwischenraum, in den Regen perfekt eindringen kann, wo er dann schön zwischen Folie und Holz gespeichert wird, oder sehe ich das falsch?

Danke und LG,
Daniel

arathorn76
Silbermitglied
DanCrewger:
Was ich mich nur frage - die Folie soll man ja mit den Noppen Richtung Holz montieren. Dadurch entsteht aber doch ein Zwischenraum, in den Regen perfekt eindringen kann, wo er dann schön zwischen Folie und Holz gespeichert wird, oder sehe ich das falsch?


Ja, Du siehst das falsch.
Dadurch entsteht nämlich ein Zwischenraum, in dem Wasser perfekt ablaufen kann und wo dann sogar die Feuchtigkeit durch Durchlüftung schnell wieder abnimmt.
Und bis deine Lasur nicht mehr klebt mach doch mal den Versuch mit einem Reststück Holz und zwei Abschnittchen Noppenbahn. Du machst das Holz nass und nagelst (ist ja ein Probestückchen) ein Stück Noppenbahn mit den Noppen auf die eine Seite und das andere Stück mit den Noppen wegstehend auf die andere Seite. Nach einem Tag machst Du die Folie weg und schaust wo noch nass ist.

MrDitschy
Alter Hase
Dass die Noppen Richtung Holz müssen passt, hilft der Durchlüftung/Trocknung (sonst könntest auch Teichfolie nehmen). Problem ist eher, dass von oben der recht schnell mit Erde verstopfen kann, also beim umsetzen usw - würde daher oben ein Querbrett im Versatz nach innen anbringen (Spalt nur Noppenbahn beachten).

Rainerle
Diamantmitglied
Mach Dir wegen den Noppen keine Gedanken, was feucht wird, kann trocknen und wenn mal etwas an Erde reinfällt, trocknet das auch.

So ein Holzbeet ist eh nicht für die Ewigkeit gebaut. In Jahren musst Du da wieder dran. Ist einfach so. Oben etwas aufzubauen ist auch geschickt. Da kann man sich auch mal dransetzen.

sunzi00
Alter Hase
Kobalt:
Unbedenklich ist Kobalt in Farben/Lacken (wozu auch die Lasuren zählen) nicht, aber es ist nicht mir "richtigem" Kobalt zu vergleichen.
Kobalt kommt als sogenanntes Kobaltsikkativ zum Einsatz (meist "nur" ein Kobalt-Salz).
Ohne dieses trocknen Lacke nicht, wird versehentlich das Sikkativ vergessen, kann schon vorkommen, bleibt jeder Lack ewig klebrig.
Er wird auch nach Wochen und Monaten immer schmierig bleiben.
Schön wenn man ihn wegschleifen möchte, keine Chance (naja mit zig Blättern Schleifpapier vielleicht).

Kobalt-Sikkativ kommt erst sein (bin nimmer ganz sicher +-1 bis 2 Jahre) seit 2014 zum Einsatz.
Vorher war ein anderes SIkkativ in den Lacken das dann zu einer Kennzeichnung "Krebserregend" geführt hätte.
Das wollte natürlich jeder Hersteller vermeiden.

Die Hersteller sind massiv daran ohne Kobalt-Sikkative zu entwickeln.
Aber es finden sich kaum realistische Alternativen (zu teuer, nicht verfügbar, verändert Eigenschaften...).
Einige, wenig gibt es, aber die sind eben nicht überall möglich.

Also entweder Kobalt-Sikkativ oder Symbol "Krebserregend", kannst dir aussuchen was dir lieber wäre.
"Krebserregend" ist halt plakativer.
Als absolut unbedenklich ist es sicher nicht zu bewerten. Aber in jeder Fassadenfarbe, Innenfarbe (fast jede)
sind Stoffe die ähnlich bedenklich sind. Blumenerde ist meist auch nicht gerade ganz frei von allen Schadstoffen.
Gips, selbst Bastelgips, war bis vor einigen Jahren oft leicht radioaktiv. Je nach Qualität deiner Setzlinge kann es sein
das an diesen mehr Pflanzenschutzmittel zu finden ist als das Kobalt-Sikkativ am Lack.


Holzhugo:
Will ja nicht unken aber eine Lasur die Kobalt enthält ist nicht das gelbe vom Ei für ein Hochbeet. Wenn schon Holzschutz für einen sensiblen Bereich dann hätte ich zu Leinöl geraten. Sollte Schönheit aber wichtiger wie Gesundheit sein bitte meinen Einwand überlesen.

Wenn es "echtes" Leinöl ist hast du absolut recht. Nur dies trocknet auch nie zu 100%.
Holzöle, aus dem Farbenbereich, sind ebenfalls mit Trocknungsadditiven versehen, eben meist auch ein Kobalt-Sikkativ.
Also nichts gewonnen.
Aber in Ölen gibt es schon Möglichkeiten mit anderen Trocknungsmitteln, was auch einige Hersteller nutzen.
Aber warum soll ein Hersteller in der Produktion mehrere Additive haben? Nur Umstand, also wird, meist, auch hier Kobalt eingesetzt.


Zum Farbton:
Beim ersten Anstrich kann es immer zu einer erhöhten Fleckbildung kommen.
Holz saugt ja auch nicht gleichmäßig, das kann schon die Optik beeinflussen.
Das ist auch einer der Gründe (neben dem technischen Schutz) das man mind. 2x streichen sollte.
Nur einen Anstrich würde ich (außer bei Ölen ggf.) mit einer Lasur nie ausführen.
Jede Art der Beschichtung (außer im Innenraum) ist auch eine Art technischer Schutz.
Je dicker die Schicht desto Wiederstandsfähiger (natürlich reden wir hier nicht von 1-2 mm Lack 😉 ). Aber Lasuren werden bewittert, waschen sich ab (übertrieben gesagt),
daher würde ich immer 2x beschichten, es sei dem du streichst gerne jedes Jahr 😉

Rainerle:
Wirklich dunkler wird es beim Zweitanstrich eher nicht. Die in der Lasur enthaltenen Pigmente haben diese Farbe. Und mehr Pigmente gleichen eher aus als dass sie dunkler werden. Braun ist braun und nicht schwarz.

Ein klein wenig schon, es werden ja mehr Pigmente, aber stimmt absolut was du sagst es wird hauptsächlich gleichmäßiger.
Speziell nach der Trocknung sieht man es gut, nass ist es meist erschreckend dunkler.


Zum Produkt:
Schlecht mache ich es nicht, kenne es auch gar nicht! Das meine ich ernst!
Aber zwei Sachen machen mich stutzig.

Auf der Dose steht "Holzöl - Holzlasur", ja was nun einer Lasur oder ein Öl.
Sind ein wenig anders zu behandeln/andere Sachen zu beachten.
Eine Lasur ist eine Lasur und ein Öl ein Öl.
Natürlich kann ein Öl lasierend wirken, aber dann ist es immer noch ein Öl und keine Lasur!

Das "nachwischen" von übrigem Material macht man bei Lasuren eigentlich nicht.
Daher denke ich es ist eher ein Öl.

​​​​​​​Klebt es immer noch?

Rainerle
Diamantmitglied
Gute Ausführungen sunzi - hab nen Daumen dagelassen.

Holzhugo
Alter Hase
Rainerle:
Gute Ausführungen sunzi - hab nen Daumen dagelassen.


Dem schließe ich mich an. So wie Sunzi es erklärt nachvollziehbar und ein wertvoller Beitrag. emoticon.smilie_like.title

Rainerle
Diamantmitglied
Was die Ölhersteller reinmischen findet man eh nicht heraus. Keiner sagt gerne, welches Öl und welche Sikkative er verwendet. Dann würde man rasch feststellen, dass die Basis so gut wie nichts kostet. Irgendein günstiges pflanzliches Öl, paar Zusätze aus dem Chemiebaukasten und paar Pigmente aus dem Künstlerbedarf. Und schon hätte man das selbst billigst hergestellt.