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Balligkeit der Bandsägeräder

Gelöschter Benutzer
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44 ANTWORTEN 44

Gelöschter Benutzer
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Gelöschter Benutzer
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Sven
Bronzemitglied
Der deutsche Begriff sagte mir auch nichts. Aber als ich eben "crowning" las, konnte ich mich an ein Video von Matthias Wandel erinnern. Ja, da ist er wieder :wink:
Ich find das Thema dort gut erklärt.

[VIDEO="https://www.youtube.com/watch?v=6sM0Qjumyro"][/VIDEO]

Mehr kann ich zu dem Thema leider nicht beisteuern, bin aber auf das Resultat gespannt.

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Du möchtest meiner Meinung nach folgende Dinge erreichen:
- Das Band eiert nicht hin und her
- Das Band erreicht seine stabile Position selbständig
- Die Schränkung der Zähne wird nicht beeinträchtigt
- Die Bandauflage wird nicht von den Zähnen zerstört

Diese Ziele erreichst du tatsächlich mit balligen Laufrädern.

Ein Flachriemen (oder ein Sägeband) läuft dann besonders positionsstabil, wenn es auf einem balligen Laufrad läuft. Er läuft brav in der Mitte und haut nicht ab.

Gleichzeitig sorgt das ballige Laufrad dafür, dass die Zähne die mit ihrer Schränkung ja etwas dicker sind als das eigentliche Band geringfügig mehr Platz haben. So werden sie nicht auf der "Innenseite" platt gedrückt. Sonst hättest du am Ende nur noch Schränkung auf der "Außenseite" und das wäre nicht gut für die Schnittqualität.

Gleichzeitig schonst du dadurch die Auflagefläche des Laufrades denn genau wie das Rad auf die Zähne wirkt, wirken natürlich die Zähne auf das Laufrad.

Je schmaler das Band, desto näher rücken der Mittelpunkt des Ballens und die Zähne zusammen.

Du könntest nun die Balligkeit erhöhen oder die Schränkung verringern.

Verringerte Schränkung hat Auswirkungen auf den Abtrag und den Abtransport des Sägematerials.

Erhöhte Balligkeit verringert die Kontakltfläche zwischen Band und Rad. Das wirkt sich negativ auf die Kraftübertragung bei breiteren Bändern aus, die ja besonders gern auch zum auftrennen von stärkerem Material genutzt werden. Du bekommst das Drehmoment einfach nicht "auf die Straße" und das Band wird stehen bleiben obwohl die Räder weiter drehen. Floge: maximaler Verschleiß und minimale Qualität.

Eine höhere Balligkeit macht es auch etwas schwieriger das Band sauber mit der notwendigen Spannung auf zu ziehen. Ist der unterschied zwischen dem oberen und unteren Punkt zu groß kann es passieren, dass ein geringfügig schief aufgelegtes Band seine zentrale und stabile Position nicht selbständig erreichen kann weil es vielleicht schon zu stramm sitzt.

Ich denke die Laufräder der meisten Bandsägen sind ein Kompromiss den man eingehen muss um ein große Bandbreite unterschiedlichster Blätter benutzen zu können. Wenn du eine Säge für einen ganz bestimmten Zweck baust, kannst du natürlich die Balligkeit und auch die Breite der Räder genau auf diesen Zweck hin optimieren.

Beim Selbstbau der Räder würde ich übrigens das Auswuchten für ein nicht zu unterschätzendes Problem halten. Die Drehzahlen sind zwar vielleicht nicht die eines Zyklons aber auf Dauer kann das zu einer ordentlichen Belastung für die Maschine (Räder, Lager und Rahmen) werden.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
RockinHorse:
Ich kenn den physikalischen Effekt der balligen Laufflächen schon mal aus einer früheren beruflichen Sicht, im übrigen ist der Effekt schon seit dem Zeitpunkt bekannt, seit dem bei der einsetzenden Industrialisierung die Maschinen über Transmissionen angetrieben wurden - von daher also schon sehr lange üblich.

Danke, RockinHorse, ich habe so alte Installationen als Praktikant noch in Betrieb gesehen, rechnerisch nachweisen kann ich den Effekt nicht, aber im notfall zeichnerisch plausibel machen, was meine kleinen Sizzen oben nicht tun.

RockinHorse:
An der Balligkeit von Laufflächen, auf denen Stahlbänder gefördert werden sollen, kommt man also nicht vorbei. Die "Wissenschaft" dabei ist, wieviel kann das Band maximal vertragen (gehärteter oder weicher Stahl) und welches Minumum muss eingehalten werden.

Jo. Ich hab dabei noch nicht viel Erfahrung, weil ich erst seit einigen Monaten ne eigene, kleine, alte Bandsäge habe - kann da also in den Details nicht mitreden.

Fernton hat auch nochmal gut beschrieben, was für ballige Laufräder spricht. Scheint so, als wären die für unsere Verhältnisse (unter 20.000€ pro Maschine) die übliche und sinnvolle Ausführung.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
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Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
RockinHorse:
Hab' jetzt gerade ein informtives Video gefunden: Band Saw Clinic with Alex Snodgrass lohnt sich aber nur, wenn man dem amerikanischen Slang absolut folgen kann. Ich hab' für mich ein Bookmark gesetzt.

Den Typ verstehe ich sprachlich gut, besser als andere, aber bei mir wächst nur der Neid auf die schönen großen Bandsägen, die er im Video verwendet. Sicherheitstechnisch ist das Video nicht 'Jugendfrei' - nicht nachmachen, wie er das macht! Mit meiner kleinen Bandsäge - gebe ich zu - gehe ich manchmal auch so frei um, wenn niemand zuguckt.

Claro1963
Ehemaliges Mitglied
Danke Baldwin für die Zeichnung!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
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MopsHeim
Silbermitglied
wir haben unsere Bandsäge selber gebaut und haben keine balligen Räder verbaut. Die Antriebsscheibe ist gummiert. Man nutzt eher die Balligkeit um, dass es in der Mitte läuft. Da hatten wir keine Probleme . Da wir ja meisten Stahl und Alu schneiden, würde es sich schon bemerkbar machen, wenn es so nicht ging. Unsere Säge hat 6 Drehzahlen und einen Motor 380V mit 2800U/min und 1,5 KW, Auf unserer gekauften Metallbandsäge waagrecht sind auch keine balligen Räder eine leichte schräge und ein Bund.