Buche, Eiche und Birke sind zum trocknen eigentlich relativ unkompliziert.
Rissfrei trocknen geht am einfachsten natürlich, wenn das Herzbrett, also das Mittelstück mit dem Kern herausgetrennt wird.
Du kannst z.B.
Stamm mittig auftrennen und Enden stirnseitig mit Anchorseal, verdünnten Weißleim oder Paraffinwachs versiegeln.
Dann das ganze an einem schattigen und luftigen Ort mit Abstandshölzern lagern.
Oder du drechselst im nassen Zustand Schalenrohlinge, versiegelt die Stirnseiten wie oben und legst die Rohlinge ins Regal oder in trockene Drechselspäne (regelmäßig kontrollieren dass da nix schimmelt).
Der Rohling wird sich verziehen, also denk daran, den Zapfen fürs Drechselfutter groß genug zu machen. Dann kannst du ihn zum Wiederaufspannen überdrehen!
Anstatt Schalenrohlinge zu drechseln kannst du natürlich auch an der Bandsäge Rohlinge sägen. Markier' dir auf jeden Fall den Mittelpunkt, dann ist das spätere Aufspannen leichter.
Man kann natürlich auch ganze Rundstämme trocknen, dauert halt lang. Hier ist darauf zu achten, dass du die Stämme lang genug lässt, damit du die unvermeidlichen Trocknungsrisse großzügig wegschneiden kannst.
Gerade bei Eiche solltest du aber auf jeden Fall die Rinde entfernen (am besten inkl. Splintholz) damit du dir keine Tierchen ins Haus holst.
Kanteln trocknen ist natürlich am einfachsten: aufschneiden, enden versiegeln, mit Abstandshölzern aufstapeln.
Bzgl. Restfeuchte:
Viele Drechsler nutzen die Wiegemethode:
Das nasse Holz wird gewogen, das Gewicht auf der Wiegekarte mit Datum vermerkt. Alle paar Wochen wird nun nachgewogen und das neue Gewicht ebenso aufgeschrieben. Wenn sich das Gewicht nicht mehr ändert, ist das Holz trocken.
Mein Tipp:
Überleg dir im Vorfeld was du drechseln möchtest. Nur PenBlanks auf Lager zu haben ist genauso doof wie 10 Schalenrohlinge in der gleichen Größe.
Viel Spaß beim Holzlager anlegen. Man hat leider nie genug Platz dafür...