EINEN Lieblingsquadratmeter habe ich in meiner Werkstatt nicht.
Vor ein paar Jahren hatte ich einen Burn-Out: Außerhalb meines Bürojobs war ich noch jedes dritte Wochenende als DJ und Veranstaltungstechniker unterwegs. Zu allem Übel sind in dieser Zeit leider einige gute Freunde verstorben, mein Vater hatte seinen Schlaganfall, Umzug weg von den Freunden usw… In dieser Zeit habe ich dringend einen Ausgleich gebraucht, einen Rückzugsort wenn man so will. Kurzerhand habe ich mir im Dachgeschoß unseres neuen Zuhauses eine kleine Werkstatt eingerichtet: ein alter Schreibtisch diente als Werkbank, ein altes IKEA-Regal für das vorhandene Werkzeug, und ein Schränkchen für Farben, Leim usw. Damit habe ich angefangen.
Das Planen, Bauen, Basteln, auch das Schimpfen und fluchen, und letztendlich trotz aller Widrigkeiten etwas (Er-)Schaffen hat mir mehr gegeben und geholfen als alle Therapiestunden beim Psycho-Doc!
Nach und nach kamen natürlich jede Menge Maschinen hinzu: KZS, HKS, TKS, Dekupiersäge, Werkstattsauger, verschiedene Akku-Schrauber (inzwischen sind es glaube ich vier Stück), Bandsäge, Bandschleifer, Doppelschleifer, Standbohrmaschine usw.
Um die Staubentfaltung etwas einzudämmen habe ich mir aus Dachlatten und Folie einen Teil des Daches abgetrennt (extra nicht durchsichtig, damit meine Frau die jeweiligen Projekte nicht sieht. Meist sind es ja Geschenke für sie). Mein Kaminkehrer hat gelacht und sich bedankt, als er die „Schornsteinfeger-Serviceklappe“ das erste Mal gesehen hat!
Ich glaube nicht, dass ich meine Werkstatt irgendwann fertig eingerichtet habe: Derzeit harren auf Fertigstellung: Absauganlage mit Zyklonabscheider und Verrohrung, MFT, Rollschränke für Handwerkzeuge und Maschinen, Schubladenschränke für Schrauben und Kleinteile.
Was mir tatsächlich noch fehlt ist eine kleine Drechselbank! Leider war bisher hierfür einfach kein Geld übrig.
Was ich von meinem Opa (und vom Meister Eder) gelernt habe: Bevor du die Werkstatt verlässt, räum‘ auf & kehr zusammen! Wenigstens grob.