Hoizbastla:
Liebe Moderation!
Dies ist ein Heimwerkerforum, wo es zwar meistens sachlich zugeht, aber eben fallweise auch etwas gröber; es fallen beim Heimwerken nicht nur Staub sondern auch Hobelspäne ab. Jeder, der sich mal mit dem Hammer auf den Finger geklopft hat, weiß, wie weh das tut. Heimwerken hat nichts zu tun, mit Honig ums Maul schmieren.
Ich habe den ersten Satz jetzt ein paar Stunden erst einmal sacken lassen, bevor ich nun doch meine Meinung dazu äußere, denn je länger mir er Satz durch den Kopf geht, desto mehr regt er mich auf. Warum soll man in diesem Forum gröber mit anderen umgehen dürfen, als in anderen? Weil hier "NUR HEIMWERKER" aktiv sind? Was ist das für eine Aussage?
Zum einem wird damit das Handwerk in sich auf ein ganz niedriges Niveau herabgesetzt und somit auch das der User in diesem Forum. "Wir sind Hobby-Handwerker, dann dürfen wir uns auch (anderen gegenüber) benehmen und um uns herumdrehten, wie wir wollen. Wenn es dann zu viel wird, können die Mods/CoMods den Schaden ja wieder beheben!" UNFASSBAR eine solche Sichtweise und das noch in der heutigen Zeit.
Ich selber bin in einem Handwerksbetrieb groß geworden Das war auch noch die Zeit, wo gerade in Handwerksbetrieben ein sehr rauher Umgangston herrschte, ob vom Chef, Vorarbeiter, Meister oder Geselle. Der gröbere Umgangston untereinander gehörte verstärkt im Handwerk "einfach dazu", selbst, wenn, wie noch zu meines Vaters Lehrzeit, die Hand gegen die Lehrlinge erhoben worden ist. Das bedeutet aber zwangsläufig nicht, dass auch schon zu der Zeit die Mitarbeiter darunter nicht gelitten haben. Es wurde nur nicht darüber gesprochen und viele haben stillschweigend darunter gelitten - auch Männer. Wie viele von denen hätten sich auch damals einen angemesseneren und freundlicheren Umgangston untereinander gewünscht und nicht einfach ungefiltert etwas vor den Kopf geworfen zu bekommen, selbst wenn nach fünf Minuten alles wieder gut erscheint. Dauerhaft trägt die Seele die Folgen daraus mit sich. Mein Vater hat früher oftmals von den rauen Sitten während seiner Lehrzeit erzählt und das mit "So war das damals einfach" abgetan. Viel später kurz vor seinem Tod hat er mir dann aber mal erzählt, wie sehr er doch in Wirklichkeit darunter gelitten hat. Nach über 60 Jahren hat ihn das noch wieder eingeholt bzw. gar nicht losgelassen. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", "Eine Ohrfeige hat noch niemanden geschadet" oder "Dann hat er/hast du das auch wohl verdient gehabt" sind Sprüche, die viele kennen und bei denen sich bei mir die Nackenhaare aufstellen und eine gewisse Form der Abneigung ggb. den Personen hochkommt, die das womöglich noch aus voller Überzeugung von sich geben. Selbst, wenn das heute nicht mehr so extrem ist, wie noch bis vor 20/30 Jahren, ist das immer noch u.a. eine Folge, warum das Handwerk unter einen immer größeren Auszubildendenmangel leidet. "Ist der Ruf erst ruiniert ..." Eine weitere Folge ist, dass dadurch das Klischee, Handwerker sind die "eher einfacher gestrickten" Menschen, noch bei ziemlich vielen in den Köpfen verankert ist ("Naja, der ist ja auch nur Handwerker. Dafür hast es zumindest noch gereicht.")
Zurück auf den ersten Satz bezogen, sagte der nahezu genau das alles aus. Ob wir hier nun Hobby-Handwerker oder ausgebildete Handwerker sind, werden wir dadurch auf das genannte Klischee heruntergebrochen. Warum soll man sich nicht an einen angemessenen Umgangston halten, nur weil man sich im handwerklichen Bereich aufhält, während man sich umgekehrt z.B. ggb. einem Arzt so etwas nie erlauben würde? Ist jemand aus dem handwerklichen Bereich weniger wert, als andere bzw. hat der weniger Anrecht auf einen angemessenen Umgangston? Abgesehen davon hat doch nun wirklich jeder Mensch eine andere Schmerzgrenze bzw. eine höhere oder niedrigere Empfindung, gesagtes oder geschriebenes annehmen und verarbeiten zu können. So reagiert z.B. jemand, der während seiner Kindheit dauerhaft den verbalen Aussetzer seiner Eltern ausgeliefert war, wesentlich intensiver auf einen rauen Umgangston, las es andere tun. Woher will man das nun aber wissen, um dann den rauen Umgangston zu vermeiden? Kann man nicht. Was man kann und sollte, ist, einfach von vornherein einen angemessenen Umgangston einhalten, um solche (unbeabsichtigten) Verletzungen zu vermeiden.
Gerade dann, wenn jemand von sich selber weiß, dass er dazu neigt, schneller mal die Beherrschung zu verlieren und dadurch andere in dem Moment sehr verletzende Worte entgegenwirft, dass dann damit abtut, mit "ich bin nun mal so und ich will mich auch nicht ändern" ist m.M. nach ein sehr trauriges Verhalten und eine Missachtung ggb. all denen, die sich immer wieder um ein gutes Miteinander bemühen und das umsetzen.
Wichtige Anmerkung: das ist nicht personenbezogen, sondern ganz allgemein dargestellt bzw. anhand von dem Verhalten von Personen erklärt, die ich selber in meinem eigenen realen Umfeld außerhalb von 1-2-do so kennengelernt und erlebt habe! Jemand mit einer geistigen Behinderung kann man das nicht vorhalten, von jemanden mit voller geistiger Zurechnungsfähigkeit und einer gewissen Intelligenz ist es auch im fortgeschrittenen Alter sehr wohl zuzumuten, an seinem Verhalten zu arbeiten, sofern er sich diesem Verhalten bewusst ist und ihm weiterhin die negativen Folgen auf die betreffenden Personen daraus bewusst ist. Die Gefahr, ein solches Verhalten auszuüben, ist zudem im Internet viel größer, als im realen Leben, wo man den Personen direkt gegenübersteht und sich nicht hinter der Anonymität des WWW verstecken kann. Ganz überzogen dargestellt oder verglichen: Ich weiß, wenn ich jemanden ein Messer ins Herz steche, komme ich dafür ins Gefängnis, also tue ich das nicht. Im Internet aber kann ich verbale Messerstiche verteilen, so wie und so oft es mir in den Sinn kommt, obwohl mir die Folgen daraus bekannt sind und ich mich über mein schädigendes Verhalten sehr bewusst bin (Stichwort Cybermobbing), weil ich da ja nicht erkannt werde, mich unter einen Fakeaccount angemeldet habe oder mich mich frühzeitig auslogge. Möglichkeiten, die wahre Identität zu verdecken, gibt es ja leider genug im WWW. Folglich sollte man sich auch im Internet ggb. den anderen so verhalten, wie man es im direkten Gegenüber tun würde.
Hoizbastla:
Ein Heimwerkerforum ist ein Heimwerkerforum, und wenn's mal rauer wird, dann sollte die Moderation eingreifen und lenken...
Das klingt für mich, als wären somit die Moderatoren die Lakaien der User, die dazu da sind, den ganzen Mist wieder geradezubiegen haben, den andere User bei vollem Bewusstsein gegen Regelverstöße verursacht haben. "Ich mach nun einfach mal etwas kaputt und lass die anderen das wieder heile machen". Das kann es doch nun wirklich nicht mehr sein. Wir sind erwachsene und gebildete Menschen die in erster Linie für sich und das, was sie tun und schreiben, selber verantwortlich sind und die Folgen daraus i.d.R. vorher abzuschätzen wissen. Und wenn wir etwas falsch gemacht haben, wovon sich niemand ausschließen kann, ist man selber dafür verantwortlich, das aus der Welt zu schaffen. Sollte man dabei den Rat, die Hilfe oder Unterstützung anderer brauchen, ist das eine Sache, es aber einfach und absolut selbstverständlich von sich auf ander zu verlagern, ist ein No-Go.
Hoizbastla:
Das Fewa-Wolle-Forum ist den Gang entlang die dritte Türe links.
Erinnert mich spontan an die Serie "Sons of Anarchy", die ich aktuell auf Netflix gucke und in der einfach alle Menschen, die den SONS, One-Ninern, Mayans usw. nicht passen oder nicht die gleichen "harten Biker" sind, stumpf erschossen werden.