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Messer aus altem Sägeblatt - warum erhitzen?

Heinz_vom_Haff
Ehemaliges Mitglied
vor einiger Zeit bin ich irgendwo im Internet über einen Freak gestolpert, der aus alten Sägeblättern Onduliermesser und andere kleine Messer gebastelt hat.
Das läßt mich nicht mehr los.

Ich denke, dass ich das auch irgendwie hinkriege.
Aber ich habe (als Nichtmetaller) einfach nicht verstanden, warum das Metall stark erhitzt und dann wieder abgekühlt wurde. Dieser ganze Prozess ist mir völlig schleierhaft - ich glaube, er hat die Prozedur sogar mehrfach durchgezogen.
Wäre schön, wenn mir jemand kurz erklärt, was es mit dem Erhitzen auf sich hat und welche Blätter (CV, HM, HSS) überhaupt geeignet sind.
TXS
22 ANTWORTEN 22

kay73bln
Gute Seele
Ja, das dient dem Härten des Messer. Beim bearbeiten des Metalls wird ja partziell Hitze erzeugt, wodurch das Messer dann an der Schneide etwa keine besondere Standzeit hätte.

Beim erhitzen und dann in Öl oder Wasser abschrecken wird wieder eine gute Härte erzielt, aber der Stahl auch spröder.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Zum Thema abkühlen in Öl oder Wasser:
Wenn du dein Werkstück in Öl abkühlst besteht keine Gefahr.
Beim Abkühlen wird das Öl zersetzt und an der Oberfläche setzt sich eine schwarze Kohlenstoffschicht ab, diese dient als leichter Korrosionsschutz.

Luzifer4m0k
Grünschnabel
Hauptsache_Bosch:
Zum Thema abkühlen in Öl oder Wasser:
Wenn du dein Werkstück in Öl abkühlst besteht keine Gefahr.
Beim Abkühlen wird das Öl zersetzt und an der Oberfläche setzt sich eine schwarze Kohlenstoffschicht ab, diese dient als leichter Korrosionsschutz.


Das ist aber nur ein netter Nebeneffekt, ist aber eigentlich eine Methode für Schmiedeeiserne Pfannen u. Töpfe, das sogenannte Schwarzfärben. https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnieren#:~:text=Schwarzf%C3%A4rben%5BBearbeiten%20%7C%20Quellte...
Aber es ist NICHT Brünieren, auch wenn es im Wiki-Artikel unter Brünieren aufgeführt wird.

Der eigentliche Grund warum man kirschrot glühenden Stahl besser in Öl satt in Wasser abschreckt, ist ein anderer.
Mit Wasser hätte man zwar nicht die Gefahr eines Ölbrandes, aber Wasser hat die höchste spezifische Wärmekapazität aller Flüssigkeiten.
D.h. es kann sehr schnell, sehr viel Energie aufnehmen. Beim "Abschrecken" von erhitztem Stahl geschieht dies aber zu schnell, sodass der Stahl danach zwar sau hart, aber auch enorm spröde ist und schnell brechen kann. Man sprich hier auch vom Verglasen von Stahl, wie von Bremsscheiben evtl. bekannt.
Das Abschrecken in Öl geht dabei sanfter von statten und der Stahl wird trotzdem gehärtet. (sofern es denn auch eine härtbare Stahlsorte ist)

Welches Öl man dafür nimmt, wird zwar in manchen Kreisen diskutiert und beratschlagt, aber es ist völlig egal.
Man sollte nur nicht unbedingt leicht entflammbare oder aber gar entzündbare Öle (Explosionsgefahr 💥) dazu nehmen, wie Pflanzen- und Speiseöle.
Am besten irgendwelche gebrauchten Motoröle nehmen, also die Gruppe der synthetisch hergestellte Öle.
Und auf jeden fall einen Feuerlöscher in wissentlicher Reichweite parat haben.

Ich nutze bsp. Mercedes Getriebeöl (so grünes Gelumpe), weil das noch irgendwie im Keller aufgetaucht war und ich keine bessere Verwendung mehr dafür hatte 😅