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Kaufberatung Einhandhobel Taschenhobel

Tscharlie
Bronzemitglied
Ich bin gerade am überlegen mir einen kleinen Hobel zuzulegen. Ich möchte damit Fasen an Stirn- und Längsseiten anbringen und auch die Flächen der Stirn- und Längsseiten von Brettern (Fichte und Eiche) bis ca. 22 mm bearbeiten.
Was würdet ihr empfehlen? Ist es überhaupt sinnvoll?
Taschenhobel?
Einhandhobel?
12° oder 20° ?
Welche Marke?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen.
37 ANTWORTEN 37

anmaro69
Goldmitglied
@Holzpaul
Ich habe in meiner Werkstatt noch vier Hobel aus dem Nachlass meines Onkels. Durch die Verfolgung dieses Threads würde mich nun interessieren, ob die irgendwelche Spezifikationen haben, evtl. genaue Bezeichnungen o.ä. Vielleicht weißt du ja etwas genaueres darüber emoticon.regular_smile.title

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Holzpaul
Goldmitglied
Hallo,
Nr.1 ist eine Rauhbank von Ulmia, diese benutz man normalerweise zum Abrichten eines Werkstücks

Nr.2 ist sehr wahrscheinlich ein Putzhobel von Steiner vorausgesetzt er ist nicht länger als 220mm und sein Bettungswinkel ist 49-50° und hat ein Doppeleisen (also mit Klappe),
ist er länger also 240mm kann es ein Doppelhobel (Doppeleisen) oder ein Schlichthobel mit Einfacheisen beide Hobel haben einen Bettungswinkel von 45° Ist vom Foto her nicht eindeutig erkennbar.

Nr.3 ist sehr wahrscheinlich ein Schlichthobel oder vielleicht ein Doppelhobel mit Pockholzsohle (Unterschied siehe Nr.2)

Nr.4 ist ein Simshobel "einfach" von Ulmia anscheinend mit Pockholzsohle

Alle vier Hobel sind hochwertig und wurden auch von Deinem Onkel benutzt.
LG Paul

anmaro69
Goldmitglied
@Holzpaul
Allerbesten Dank für diese Informationen von dir Total interessant emoticon.smilie_like.title Ich wusste gar nicht, dass es solche Schätze sind emoticon.regular_smile.title

Benutzt hatte mein Onkel die früher in seiner kleinen Ein-Mann-Tischlerei, di er jedoch Anfang 1980 nicht mehr gewerblich, sondern nur noch nebenbei für private Zwecke genutzt hatte und seit geschätzt 30 Jahren dann gar nicht mehr. Als er und meine Tante beide vor knapp vier Jahren kurz nacheinander gestorben sind, haben meine Cousins das Haus verkauft und ich durfte mir dort von den Sachen egtwas mitnehmen, was nicht vorher schon verkauft worden ist. Neben versch. großen und richtig guten Schraubzwingen, Scharniere und Möbelschrauben, die man heute so gar nicht mehr bekommt, waren auch diese Hobel dabei, die seit dem ungenutzt bei mir im Werkstattregal standen. Aber nun bin ich doch tatsächlich neugierig geworden und werde mich mit den Hobeln mal genauer beschäftigen und sie ausprobieren.

Aber noch einmal zu den Hobeln in sich:

  • Nr. 2 und Nr. 3 sind beide 24cm lang und haben beide einen Bettungswinkel von 45 Grad. Nr. 2 hat zwei Klingen in dem Schaft und Nr. 3 nur eins. Nach deinen Angaben müsste somit Nr. 2 ein Doppelhobel sein und Nr. 3 ein Schlichthobel mit Pockholzsohle, richtig? Wobei beide nicht länger als, sondern genau 240mm lang sind.
  • Bei Nr. 2, dem Doppelhobel ragt unten nur eine Klinge, die hintere heraus. Die zweite Klinge müsste aber sicherlich auch unten herausragen, die ich mittels der Schraube hinten verschieben kann, oder nicht?!?
  • Nr. 1 hat, soweit ich es erkennen kann, ebenfalls zwei Klingen, aber auch hier ragt unten nur eine Klinge heraus.

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Bis auf beim Hobel Nr. 4, dem Simshobel, sind bei den anderen drei Hobeln die Klingen angerostet (Flugrost?!?), wie man es auch auf den Fotos erkennen kann. Auch fühlen sie sich nicht ganz so scharf an, wie die vom Simshobel.

  • Kann ich den (Flug)Rost mit einem feinem Metallschleifpapier selber abschmirgeln oder soll ich selber besser die Hände davon lassen?
  • Wo kann ich die Klingen schärfen lassen. Ich habe zwar einen Schleifbock, nur fehlen mir für en so genaues Schleifen die Kenntnisse und würde das dann doch von Fachleuten machen lassen. Auf einer Klinge ist der Hersteller eingraviert, D.Schlieper, Remscheid. Wären das evtl. Ansprechpartner dafür?

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Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Annette,


  • Nr. 2 und Nr. 3 sind beide 24cm lang und haben beide einen Bettungswinkel von 45 Grad. Nr. 2 hat zwei Klingen in dem Schaft und Nr. 3 nur eins. Nach deinen Angaben müsste somit Nr. 2 ein Doppelhobel sein und Nr. 3 ein Schlichthobel mit Pockholzsohle, richtig? Wobei beide nicht länger als, sondern genau 240mm lang sind.

Du hast es richtig verstanden.
Der Doppelhobel ist eine Art Universalhobel mit dem man dicke und feine Späne abnehmen kann. Zwar nicht ganz so fein wie bei einem Putzhobel und nicht ganz so dick wie bei einem Schlichthobel. Den nimmt man oftmals auf eine Baustelle mit.
Der Schlichthobel hat ein Hobeleisen ohne Klappe das etwas dicker ist. Das Hobelmaul ist i.d. R. auch etwas größer um einen dickeren Span durchzulassen.



  • Bei Nr. 2, dem Doppelhobel ragt unten nur eine Klinge, die hintere heraus. Die zweite Klinge müsste aber sicherlich auch unten herausragen, die ich mittels der Schraube hinten verschieben kann, oder nicht?!?
  • Nr. 1 hat, soweit ich es erkennen kann, ebenfalls zwei Klingen, aber auch hier ragt unten nur eine Klinge heraus.

Nein, ein Doppeleisen besteht aus einer Kllnge und einer Klappe. Die Klinge hat eine Fasenseite und eine Spiegelseite. Die Klappe wird auf die Spiegelseite aufgeschraubt, und zwar mit ca. einem Millimeter Abstand zur Schneidenkante. Schneiden soll nur die Klinge die Klappe hat eigentlich zwei Funktionen. Sie soll erstens den geschnittenen Span direkt hinter der Schneide brechen und zweitens die Klinge stabilisieren dass diese nicht anfängt zu rattern bzw. zu flattern



  • Kann ich den (Flug)Rost mit einem feinem Metallschleifpapier selber abschmirgeln oder soll ich selber besser die Hände davon lassen?
  • Wo kann ich die Klingen schärfen lassen. Ich habe zwar einen Schleifbock, nur fehlen mir für en so genaues Schleifen die Kenntnisse und würde das dann doch von Fachleuten machen lassen. Auf einer Klinge ist der Hersteller eingraviert, D.Schlieper, Remscheid. Wären das evtl. Ansprechpartner dafür?

Bei richtiger Anleitung würde ich es Dir schon zutrauen ein Hobeleisen zu entrosten und zu schärfen. Schärfdienste in Deiner Nähe stehen vielleicht im Branchenverzeichnis. Oftmals bieten Baumärkte auch einen Schärfservice an. Mit einem Schleifbock kann man auch sehr viel falschmachen, diese schnelldrehende Trockenschleifer überhitzen sehr schnell die Schneide und kann sie schlimmstenfalls unbrauchbar machen. Vielleicht kennst Du einen Drechsler, diese schärfen i.d.R. ihre Eisen selber.
LG Paul

Nachtuebernahme
Goldmitglied
@anmaro69 :
Schleifen mit Nassschleifer (Tormek, Record Power, Scheppach Tiger o.ä) oder mit Langsamläufer (einfach mal googeln). Edelkorund oder CBN ist hier erste Wahl, leider auch entsprechend teuer.
Alternativ von Hand, evtl mit Schleifhilfe (dazu hab ich mal nen Wissensartikel eingestellt). Ist wirklich kein Hexenwerk.
Schwierig ist es wirklich nur mit dem schnell drehenden Schleifbock, da man hier sehr schnell das Eisen ausgeht und damit unbrauchbar macht.

Hast du Stechbeitel? wie schärfst du die? Hobeleisen schärft man prinzipiell genauso.

Holzpaul
Goldmitglied
Hier ein kleines Video zum Thema "Hobel vom Onkel geerbt"




LG Paul

anmaro69
Goldmitglied
@Holzpaul @Nachtuebernahme

Ich werde die Messer von meinen Hobeln zu einem Schleifer geben. Bei mir in der Nähe gibt es eine Firma, die ausschließlich Sägeblätter u.ä. schleift. Ich war dort mal in der Produktion, Wahnsinn, was und wie viele unterschiedliche Schleifmaschinen dort standen und wie sauber es dort war, also nichts mit einer von Metallstaub und Öl verdreckten kleine Hinterhofwerkstatt. Ich war schon in Küchen von einigen Restaurants, die bei weitem nicht so sauber waren.

Das Selber-Schleifen am Schleifbock lasse ich, denn dafür fehlt mir die Übung und kann die Klingen auch nicht im richtigen Winkel an den Schleifstein anlegen, so dass ich die Klingen nur verhunzen werde. Ich habe zwar so ein "Ding", was ich noch mit meinem Doppel-Schleifbock von meinem verst. Mann habe, weiß aber nicht, wie das an den Schleifbock angebracht werden und wie ich damit umgehen muss, habe ich mich bislang auch noch nicht richtig mit beschäftigt. Vielleicht wisst ihr oder jemand anderes das ja?!?

Das Teil sieht so aus:

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Und das ist mein Doppel-Schleifbock, bei dem leider auch der Funkenschutz fehlt:

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Tscharlie
Bronzemitglied
Die Vorrichtung ist zum schleifen von Metallbohrern. Leider funktioniert das Ding nicht richtig, weil kein Hinterschliff erzeugt wird. Also besser per Hand schleifen.

Hier noch ein Link: https://www.youtube.com/watch?v=3guY-fWIakM