Meine Gartenhütte hatte immer schon ein Schloss, zu dem auch 2 Schlüsseln existierten. Irgendwann in den letzten Jahren verschwanden diese spurlos, wahrscheinlich hab ich sie gemeinsam mit gefühlten 1000 anderen Schlüsseln voriges Jahr dem Schrotthändler vererbt.
Wie auch immer, heute dachte ich mir, es ist Sonntag, Krach darfst oder besser, solltest lieber nicht machen, was also sinnvolles tun? Bis Mittags hab ich Zeit, weil dann muss ich Formel 1 gucken und dabei meinen Nachmittagsschlaf halten.
Aufräumen? Keine Lust.
Im Garten was tun? Zu nass.
Wäsche waschen? Macht die Maschine eh von allein.
Küche mal aufräumen? Mach ich, wenn ich dann koche und warte, dass das Essen fertig wird.
Büroarbeit? Schon gar keinen Bock.
hier im Forum Unsinn senfen? gerne, bloß wo dazu?
Also dachte ich mir, wechselst schnell mal das Schloss ohne Schlüssel gegen ein Versperrbares aus. Schnell ist halt relativ. Sage und schreibe 3 Stunden hab ich verbraten.
Das erste Problem war, wie krieg ich den Zylinder überhaupt raus, wenn kein Schlüssel da ist? Und natürlich auch kein einziger der vorhandenen nur ansatzweise passt? Naiv wie ich bin und natürlich keine Ahnung, wie so ein Zylinder innen aussieht, stocherte ich einbrechermäßig mit Nagel, Draht und sonstigem kleinen Zeugs drin rum. Dauerndes hin- und Hergerenne zwischen Werkstatt und Hütte ermüdeten mich auch schnell. Es wird nicht verwundern, dass ich natürlich keinen mm weiter in meinem Vorhaben kam.
Ich hatte schon zigmal Zylinderschlösser ausgewechselt, das Prozedere war mir durchaus geläufig. Doch immer hatte ich ja noch wenigstens einen Schlüssel zur Verfügung, der dieses Dings da innen in die richtige Position dreht, damit man den ganzen Zylinder rausziehen kann. Im Vorfeld hatte ich natürlich schon alles abmontiert, Griffe, Abdeckblech und Zierdingsbums.
Also bissi im Netz gesucht, da stand irgendwo was von aufbohren bzw. mit einer Rohrzange abbrechen. Das mit der Rohrzange ließ ich dann schnell bleiben, nachdem ich einen Teil des Holzes abrasierte und ich sowieso nicht die Kraft hatte, da irgendwas zu erreichen.
Ok, das Schloss war sowieso reif für den Müll, also bohr ma halt. Die Späne flogen mir um die Ohren und die Bohrmaschine fast aus der Hand, weil der Bohrer verkantete. Schon ziemlich wütend und ungeduldig hämmerte ich auf dem armen Zylinder rum, er bewegte sich 3mm. Mehr aber auch nicht. Irgendwann dann, mittlerweile fing es an zu regnen, der Zylinder bestand eh nur mehr aus wenigen Teilen, konnte ich mit einem Flachschraubenzieher drin herumdrehen und endlich endlich rutschte das blöde Ding raus.
Nun flugs ein neues altes Zylinderschloss (ich heb ja alles auf) reingesteckt, verschraubt, Tür probehalber zugemacht, zusperren. Was soll ich sagen, irgendwie klemmte das am Schließblechloch des Rahmens (also das Gegenüber vom Schloß am Türblatt). Die Tür war ein bisschen schief (Senkung des Fundaments vor Jahren infolge unsachgemäßer Bauarbeiten am Nachbargrundstück). Und ließ sich natürlich nicht justieren.
Also nun das Blech am Rahmen abgeschraubt, das Zuviel an Holz abgestemmt, das Zuviel am Blech abgeschliffen, wieder eingesetzt. Falsche Seite vom Blech abgeschliffen. Also wieder in die Werkstatt, diesmal richtiges Loch vergrößert und erneuter Passversuch.
Nach 3 Stunden alles zusammengebaut und nun sind meine kostbaren Blumentöpfe vom Sperrmüll und paar alte Schaufeln aus dem vorigen Jahrhundert und sonstiges Gartenzeugs endlich hinter Schloss und Riegel 🙂
Ich wollte ja nur die Gartenhütte versperrbar machen........