Ich hatte einmal einen filigranen Blumenständer für draußen, mit aufgesetzten Kupfer-Rosetten und Messingkugeln. Die Buntmetalle habe ich abmontiert und es zum Sandstrahlen gegeben. Sah hinterher aus, wie neu. Habe das Ding mit schwarzem Mattlack gestrichen, Buntmetalle geputzt und zaponiert. Eine Freude für die Augen!
Zum Beizen (mit Säure): In Stahlwerken wird meist mit Schwefelsäure gebeizt, um den Walzzunder zu entfernen. Danach wird mit Wasser gespült. In (wenigen) Fällen gelangt auch Salzsäure zum Einsatz, die aber hochgekohlte Werkstoffe (Material mit hohem C-Gehalt) noch stärker verspröden läßt.
Da Guß Kohlenstoffgehalte >2,5% hat, ist hier die Wasserstoffversprödung noch stärker, als bei Stahl, der bis max. 2,1% C enthält. Es kann also passieren, daß ein filigranes Stück bei leichter Berührung abbricht, nachdem es mit Säure behandelt wurde.
Außerdem, wie oben richtig gesagt, ist Guß viel grobporiger, als Stahl; in die Poren setzt sich die Säure fest und durch Abspülen erreicht man nur, daß die Säurekonzentration geringer wird, aber nicht neutral. Eine Laugenbehandlung (z. B. nach Salzsäure Natronlauge) wandelt in Wasser und Natriumchlorid um. Dann sind also keine Säurereste (im optimalen Fall) mehr in den Poren, sondern Salzkristalle. Luftfeuchtigkeit führt dann wieder zur Oxidation (Rost).
HÄNDE WEG VON SÄURE!
Nach dem Strahlen entweder mit mattem schwarzen oder Klarlack behandeln. Graphit sieht zwar seidig glänzend aus, man hat aber immer schmutzige Finger, wenn man anfaßt. Öl einbrennen mit einer Flamme von außen wäre möglich, jedoch wegen der sicherlich variierenden Materialstärke sehr schwierig, ein gleichmäßiges Oberflächenbild zu erzeugen.
Rostumwandler schließlich ist entweder aggressiv (dann rostet es wieder) oder bildet eine glänzende Schicht, die sicher nicht gewollt ist.
Konnt'ste mir folgen?