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Warum ist das Bosch-Zubehör so teuer?

Hermen
Bronzemitglied
Diese Frage werden sich wohl viele so oder in ähnlicher Form schon mal gestellt haben.
Vor allem wenn man dann in den Discounter geht und passendes Zubehör deutlich günstiger sieht.
Das ist aber nicht von Bosch und daher stellt man sich die Frage, lohnt denn der Mehrpreis vom Originalzubehör wirklich?

Da ich selber für einen Versuch günstige Sägeblätter gesucht (und auch gefunden) habe, nutze ich gleich die Gelegenheit hier den A-B-Vergleich zu machen.

Bosch bietet für den PMF bzw den GOP ein 4 Tlg. Boden-/Einbau-Set an (siehe Bild 1 und 2).

Beide sind qualitativ und auch von den mitgelieferten Vorsätzen vollkommen identisch und kosten min. 36,00-37,00 € (günstigster gefundener Preis).

Bei einem Discounter hab ich ähnliche Sets von der Zusammenstellung gefunden wie sie bei Bosch angeboten werden.
Diese sind aber nur zeitweise erhältlich (Angebote), kosten dafür aber auch nur 9,99 €.

Das bedeutet ca. 1/4 vom Bosch Originalzubehör.

Nun, muss das Boschzubehör jetzt 4x so schnell schneiden oder doch lieber 4x so lang halten,....?
Oder zählt die Gesamtsumme aller Eigenschaften?

Ich werde in nächster Zeit also die Vergleichsmöglichkeit nutzen die sich mir Momentan bietet und die jeweilig passenden Sägeblätter vom Discounter und von Bosch kurz vergleichen.

Das ganze werde ich je Werkzeug als Video einstellen und meinen ganz persönlichen Fazit daraus ziehen.

Der Vergleich wird sich momentan nur auf die Schnittleistung beziehen und erst in Folge auch auf die Haltbarkeit.
Allerdings nur bei den Blättern die nicht für meinen Eingangs genannten Versuch geopfert werden.

Ob ich den Spachtel teste ist noch offen.

Also, in diesem Sinne

See U soon!
45 ANTWORTEN 45

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ruedi1952:
Wahrscheinlich meint er HSS und früher die billige Alternative CVS (Chrom Vanadium Stahl), wobei letzteres nur für den gelegenheits Heimwerker brauchbar war.

HSS (heute HS = Hight Speed = Schnellstahl), Abkürzung für Hochleistungsschnellstahl ist eine gängige Bezeichnung und bedeutet, daß dieser Schneidstahl je nach Legierung bis in die Rotglut hinein schneidhaltig bleibt.
High Carbon Steel könnte eine Erklärung sein. Leider kennt weder der deutsche Sprachraum noch die deutsche Normung diesen Begriff, auch wenn er ins Deutsche übersetzt wird. Das heißt ja auch nichts: Hochgekohlt. Wie hoch? über 0,25% (Beginn der Härtbarkeit) oder erst über 1%?
Darüber wird's nämlich kritisch, da müssen begleitende Legierungsbestandteile her, wie Chrom, Vanadin, Molybdän, Wolfram. Dann kann der Kohlenstoffgehalt bis 2,2% gehen. Danach ist Feierabend, das Material läßt sich nicht mehr kalt verformen oder (warm) schmieden. Es ist kein Stahl mehr.
Die Legierungselemente Chrom und Vanadin sind bereits in niedrig legierten Stählen (Beispiel: 115CrV3 / WSt. 1.2210) vorhanden. Der Stahl ist auch unter der Bezeichn ung »Silberstahl« bekannt, weil er im Handel nur in gezogener, geschliffener Ausführung vertrieben wird - silbern glänzt, im Gegensatz zu Lieferformen anderer Werkzeugstähle. Die beiden Legierungselemente fehlen (mit Ausnahmen) in keinem legiterten Werkzeugstahl.

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Preiswertes Zubehör muss nicht zwingend schlecht sein - der reduzierte Preis beinhaltet aber meist eine Roulettekomponente. Wenn du Glück hast erwischst du umgelabelte Markenartikel aus dem Abverkauf die anders angepinselt wurden damit es nicht direkt auffällt. Wenn du Pech hast, stellst du fest, dass die tolle Titanlegierung vermutlich auf der Basis eines Radiergummis mit dem Namen Titan hergestellt wurde. Mit dem Kauf des Markenprodukts entfällt der Rouletteanteil, dafür beinhaltet der Preis eine Art Garantiepräme für die möglichen Arbeitsergebnisse. Nun kann sich jeder ausrechnen ob es sich lohnt zu zocken mit dem Risiko nochmal losfahren zu müssen um was vernünftiges zu kaufen oder ein paar Tage zu warten bis der Paketdienst was ordentliches bringt oder direkt den Preisaufschlag zu zahlen und fertig zu werden. Falls auch Zeit Geld ist, lohnt der Besuch am Grabbeltisch häufig nicht.

Hermen
Bronzemitglied
So, nun ist es soweit!

Der erste Test ist als Video abgedreht.

Es werden die HardWood-Sägeblätter jeweils von Bosch und dem Discounter getestet.

Ich hab natürlich einiges mehr an Materialien geschnitten und auch jeweils mehrere Schnitte ins gleiche Material.
Die Ergebnisse waren alle so wie im Video.

Ich möchte mich noch mit meiner eigenen Beurteilung zurückhalten und das Video für sich sprechen lassen.

Daher stelle ich das Video ohne weitere Worte ein und lasse euch zuerst die Möglichkeit der Beurteilung.

Es geht im Video um die Schnittqualität, Schnittgeschwindigkeit und Handling im Vergleich:

Nutzt bitte unbedingt die Vollbildfunktion, da dass Video in HD ist.

[VIDEO="http://www.youtube.com/watch?v=QlQtBkH_Hak"][/VIDEO]

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Was hast du bei dem einen der beiden Schnitte in der beschichteten Spanplatte mit dem NoName anders gemacht als bei allen anderen? Der eine scheint ja wirklich fast ausrissfrei gelungen zu sein.

Bine
Diamantmitglied
Also wenn ich jetzt nicht an Wahrnehmungsstörungen leide da tat sich bis aufm 3ten Holzschnitt nicht wirklich viel zwischen beiden Tauchsägeblättern .
Beim dritten Test sieht man dass das Noname doch mehr reißt , könnte daran liegen das die Säge langsam stumpf geworden ist . Bosch hingegen sägt noch richtig sauber aus .
Von der Sägeschnelligkeit wären in meinen Augen beide gleich .

@ Hemen
danke für deine Erklärung bezüglich der Schleifplatte :wink:

gschafft
Platinmitglied
Tolles Video, Hermen... emoticon.smilie_like.title

Also nach meiner Wahrnehmung sind die Schnittkanten mit den Originalsägeblättern um einges "sauberer". Die no Name Blätter zeigen ein groberes Schnittbild.

Der Abtrag (Span) ist bei den no Name Blättern größerer. Die Schnittgeschwindigkeit nehme ich bei beiden Blättern als gleich wahr.

Danke für die Mühe, Hermen, das ist hoch interessant 🙂

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Schönes Video, ich vermisse aber den Hinweis zum Orginal von Fein.
Das "Orginal" kommt gut mit "Alternativen"von Norma und Co. klar.
Ich denke mal, es liegt an dem Konzept.

Hermen
Bronzemitglied
Interessant.........
Ich wusste warum ich meine Eindrücke nicht gleich schreibe.

Ich hab das Video bewusst gedreht, da Bilder alleine kaum genügend Infos liefern.
Aber auch beim Video kommt es stark auf die Details an (daher hatte ich auch gebeten, den Video in Volbild anzusehen).


Ich geh mal selbst auf die drei Punkte ein und schildere mal meine Eindrücke:


Schnittqualität:
Am Besten kommt es bei der Siebdruckplatte raus.
Vermutlich durch die gröbere Zahnung und auch durch die eventuell etwas andere Zahngeometrie und auch durch u.U. geringere Schärfe ist die Schnittqualität bei allen Schnitten deutlich unter der des Bosch-Blattes.
Am Besten (und das hat ja Fernton bereits festgestellt) ist der Schnitt bei der beschichteten Spannplatte gelungen (aber auch nur auf einer Seite).
Übrigens sollte man die Schwarzen Stellen im Eichenholz nicht übersehen.
Das ist zum Teil der sehr dicke Farbauftrag auf dem Blatt und teilweise auch etwas "angebrandelt" (es gibt ja noch kein Geruchsvideo).

Warum?
Es liegt auf der Hand, sobald mehr wie die Breite des Sägeblattes geschnitten werden muss und man deswegen schräg schneiden möchte wirds fuchsig.
Es hakt....es hakt sogar gewaltig und das sieht man auch gut auf dem Video.
Während ich mit dem Bosch-Blatt (was übrigens bereits schon vorher viel hergenommen wurde) in einem Zug fliessend durchschneiden kann, muss ich beim NoName wie bei einem Dosenöffner immer wieder neu ansetzen.
Das führt teilweise zu ganz groben Sägezahnbildung bei Schnittflächen.

Daher darf man mit diesem Blatt ausschliesslich senkrecht nach unten schneiden um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu bekommen, aber selbst da hakt es (siehe Eichenholz).


Schnittgeschwindigkeit:
Die Schnittgeschwindigkeit ist geringer und man braucht auch mehr Kraft, es ist aber noch im vertretbaren Bereich.
Das sieht man auch gut am Eichenholz und an der Siebdruckplatte.
Auch bei reinen Tauchschnitten dauert es je nach Material auch mal etwas länger.


Handling:
Hier muss klar gesagt werden, dass das NoName Blatt über seine grobe Zahnung stolpert.
Es hakt (wie oben bereits erwähnt) gewaltig.
Einer Linie zu folgen ist schwieriger.
Auch das der Schnitt Rechtwinklig wird ist dadurch schwieriger.
Der Vergleich zwischen heißem Messer durch Butter und einem stumpfen Messer (und man kennt das auch gut am Video) drängte sich mir auf.


Haltbarkeit:

@Bine
Wenn das NoName bereits anfängt stumpf zu werden, dan wäre das alleine bereits ein Auschlusskriterium.
Schliesslich mussten für den Test bei jedem Blatt nur etwa 40 cm Schnittlänge zurückgelegt werden.
Das NoName war neu, das Bosch hat bereits einige Schnittmeter hinter sich.
(Ich habe bei Bosch nicht das Set gekauft, da ich von Bosch alle notwendigen Sägeblätter und Schaber schon hatte).

Ich hoffe also nicht, dass das NoName schon stumpf ist. Daher hab ich auch von der Zahnung Bilder vorher und nachher gemacht.


FAZIT:
Nun kann man mir natürlich Boschtreue unterstellen (ich erinnere da aber an den Skill).
Dennoch ist mein persönliches Fazit bei diesem Discounter-Sägeblatt bisher vernichtend.

Das Handling ist (weil es sehr stark hakt) wirklich zum Bosch-Blatt wie Tag und Nacht.
Auch die unebenen Schnittkanten würden teilweise starke Nacharbeiten benötigen (wenn sichtbar).....von der Maßhaltigkeit mal abgesehen.
Am gerinsten stört mich noch die Schnittgeschwindigkeit.
Aber auch hier merkt man schnell den Unterschied im Vergleich (bei Bosch langt das Maschinengewicht, beim NoName musste für ähliche Geschwindigkeiten bereits Druck ausgeübt werden).
Bleibt noch die Frage nach der Haltbarkeit....diese wird sich noch erweisen müssen.


Wer natürlich den Vergleich nicht hat, kann durchaus mit dem Blatt (bei reinen senkrechten Tauchschnitten) glücklich werden ..... oder er schimpft auf die Multitools.


Für mich persönlich ist das Bosch-Blatt in der Summe aller Eigenschaften (vor allem in der Schnitqualität) diesmal seinen höheren Preis eindeutig Wert.


Ich hoffe das die andren Blätter / Schaber hier bessere Leistungen bringen.


See U soon

Hermen
Bronzemitglied
@Stepway


Hä???????

Hast du eine FEIN..ich hatte eine.

Und bitte was soll den vom Konzept der Unterschied sein.
Klär mich da doch bitte mal auf.

HansJoachim
Grünschnabel
Ich finde das auch sehr Interessant 🙂

Was die Schnittgeschwindigkeit angeht...bei Eiche scheint mir das Boschblatt deutlich schneller zu sein. Die anderen scheinen keinen so großen Unterschied zu haben.
Die Schnittqualität ist bei Bosch meist deutlich besser.
Die Standzeit mal beiseite schieben, nicht unwichtig aber dazu später.

Wann benutze ich ein solches Werkzeug, und wie wichtig ist die Schnittqualität?
Ich denke, ein solches Tool kommt hauptsächlich zur Anwendung, wenn keine 100% Präzision gefordert ist. Z. B. Ausschnitte für Schalter. Die Schnittqualität tritt da in den Hintergrund.

Geschwindigkeit...bei gelegentlichen Anwendungen als Heimwerker vernachlässigbar.
Für Handwerker natürlich ein wichtiger Punkt. Zeit ist Geld.

Jetzt zur Standzeit. Wenn die Boschblätter, bei fast 4fachem Preis, 3x solange halten ein klares Votum dafür. Dann machen die billigen keinen Sinn.
Wenn die allerdings nur 2x solange halten...dann macht es durchaus Sinn sich zusätzlich einen Satz billige Anzuschaffen.
Je nach Projekt werden die einen oder anderen benutzt.