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HT-Rohre einer Absauganlage erden - Wie gehe ich da richtig vor?

anmaro69
Goldmitglied
Ich möchte die HT-Rohre meiner neu gebauten Absauganlage erden. Dazu passend habe ich hier das Projekt "Erdung meiner Absauganlage" von @fuffy1963 gefunden, wozu ich nun aber doch noch ein paar Verständnisfragen u.a. auch in der Anbindung meiner HT-Rohre habe.

1. Ableitungsdraht in den HT-Rohren verlegen
In dem Arbeitsschritt 1 von 5 steht, dass mit dem Abstand von je einem Meter Edelstahl-Blechschrauben in die HT-Rohre hineingeschraubt werden, damit die statische Ladung nach außen über den Edelstahldraht abgeführt werden kann.

Frage zu 1:
Reicht das wirklich aus, um die statische Ladung abzuführen oder ist es sinnvoller bzw. effektiver, den Draht komplett in und durch die Rohre zu verlegen und deren Enden dann aus dem Rohr an einen Erdanker zu verbinden?


2. Erdung
Im Arbeitsschritt 4 von 5 wird die Anbindung der Drähte an die Erdung der Hauselektronik beschrieben. In meinem Fall ist dies so nicht möglich, weil ich dann den Draht durch mehrere Wohnräume verlegen müsste, was n den Räumen keinen wohnlichen Eindruck machen würde. Direkt an der anderen Seite meiner Werkstatt (ehem. Garage) ist unser Carport angebaut, wo sich an der Außenwand der Werkstatt/Garage das Regenwasser-Fallrohr befindet. Dieses Fallrohr ist aus Kupfer und führt direkt in die Erde, wo es an das Kanalisationsrohr angeschlossen ist. In welcher Tiefe, ist mir nicht bekannt.

Frage zu 2:
Kann ich das Kupfer-Fallrohr zur Ableitung der statischen Ladung in die Erde nutzen, indem ich die Drähte (ich werde wegen der besseren Leitfähigkeit Kupferdraht verwenden) durch die Wand von der Werkstatt in das Carport an das Kupfer-Fallrohr anschließe? Dafür würde der Draht ca. 3,5 Meter von der Absauganlage bis zum Fallrohr an der Wand/unter der Decke verlegt werden (siehe Zeichnung).


66573.attach
Anm.: damit es nicht zu unübersichtlich wird, habe ich alle anderen HT-Rohre mit deren Abzweigungen nicht in die Skizze mit eingezeichnet

Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen.
80 ANTWORTEN 80

mit
Silbermitglied
@Stromer Gerade weil der Kunstoff nicht leitet, lädt er sich ja auf, besonders durch Reibung, ob an Innen - oder Außenseite. Bei uns in der Firma werden trockene Materialien abgefüllt und es ist schon zu Stromschlägen durch Überschlag gekommen, ohne daß die Leitung berührt worden wäre.

Stromer
Goldmitglied
mit:
@Stromer Gerade weil der Kunstoff nicht leitet, lädt er sich ja auf, besonders durch Reibung, ob an Innen - oder Außenseite. Bei uns in der Firma werden trockene Materialien abgefüllt und es ist schon zu Stromschlägen durch Überschlag gekommen, ohne daß die Leitung berührt worden wäre.


Ok, Schau Dir doch das verlinkte Video bitte komplett an, darin wird es ganz deutlich erklärt, daß es im HEIMWERKERBEREICH völliger Unsinn ist!
1. sind die Staubmengen nicht anfallend 2.könnte es nur im Auffangbehälter vorkommen 3. fehlt dazu ein "Zündfunke" ; usw.
Bei Firmen mit große Staubabsaugungen ist das ganz was anderes.

Stromer
Goldmitglied
Ergänzend hier noch das Zitat eines Kommentares:
Thema statische Aufladung der HT-Rohre: Ich hatte das "Glück" von Mitte Januar bis Mitte Februar zusammen mit einem Ingenieur für Lufttechnik (also Be- und Entlüftungsanlagen, Absauganlagen etc.) zusammen in Krankenhaus zu liegen. Da ich zu diesem Zeitpunkt meine Absaugung in meiner Miniwerkstatt bereits begonnen hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt und den guten Mann dazu befragt. Seine Aussagen waren: Bei einem Absaugsystem mit den üblichen HT-Rohren bis zu einem Durchmesser von um die 100 mm und einer für den Hobbybereich üblichen Gebläse/Turbine (also Staubsauger, Absauganlgen von verschiedenen Firmen usw.) besteht unter den folgenden Voraussetzungen keine Gefahr für eine Staubexplosion. Von ihm genannte Gründe waren: 1. In der Regel wird in der Hobbywerkstatt nur ein bis zwei Geräte zu selben Zeit genutzt - da reicht die Staubmenge einfach nicht aus um eine Verpuffung herbei zu führen. 2. Die Luftgeschwindigkeit, welche von den für den Hobbybereich meist eingesetzten Gebläsen/Turbinen erreicht werden, reichen in der Rohrleitung nicht aus um die Staubpartikel signifikant aufzuladen (Nach seinen Angaben wächst mit zunehmender Luftstromgeschwindigkeit auch die statische Aufladung der Staubpartikel) . 3. Bei üblichen Rohrleitungslängen von bis zu 20m (gemessen von der "Luftquelle" bis zur Maschine), welche in den Hobbywerkstätten vorzufinden sind, wird keine signifikant e Aufladung der Staubpartikel erreicht. 4. Dies gilt nur für Hobbywerkstätten und nicht für den gewerblichen Bereich, da ein solches System weder von den BGs zugelassen sind und zudem in der Regel andere Voraussetzungen haben!!!! Bis zu diesem Gespräch hatte ich auch Zweifel bezüglich der Verwendung von HT-Rohren, welch dann aber zerstreut wurden. Dennoch, wer nun immer noch nicht überzeugt ist und sicher gehen möchte verwendet für das Rohrsystem Metallrohre oder elektrisch leitende Kunststoffrohre (das gleiche gilt natürlich dann auch für die verwendeten Schläuche). Was laut Aussage des Manns noch wichtig ist: Nach getaner Arbeit und dem Verlassen der Werkstatt das Auffangbehältnis zu kontrollieren, ob sich evtl. ein Glutnest in diesem befindet. Dieses kann z. B. passieren, wenn Löcher mit einem Forstnerbohrer erstellt werden und der Spann hierbei heiß wird. Auf dem Weg in Auffangbehälter kann sich durch die Luftzufuhr dann ein Glutnest bilden.

anmaro69
Goldmitglied
cyberman:
Hallo,
ich hab das bei mir mit einem leitenden Graphit-Lack und Kupferdraht von aussen realisiert, ab Punkt9 kannst du das hier nachlesen.


@cyberman
Zunächst einmal: deine Werkbank sieht echt klasse aus, hast du wirklich toll gemacht emoticon.smilie_like.title
Nun zu der Erdung: Wie ich es auf den Fotos und aus der Beschreibung heraus erkennen kann, hast du die Enden der Kupferdrähte nicht in die HT-Rohre gesteckt, wie es @fuffy1963 gemacht hast, sondern nur von Außen an die Rohre verlegt und an die Rohrschellen verbunden. Und das reicht deinen Erfahrungen nach für die Ableitung auch aus, oder?

anmaro69
Goldmitglied
Nachtuebernahme:
Wie @George1959 schon sagt sollten die Wände und decken nicht leiten.

Was mir aber eben auffällt ist, dass deine Verrohrung suboptimal ist. 90° Winkelrohre sind strömungstechnisch sehr schlecht. Deutlich besser sind kleinere Winkel.
Lieber 3x 30° als 1x 90°...

@Nachtuebernahme
Ok, das habe ich so nicht bedacht, kann und werde das aber nun ändern. Danke für den Hinweis emoticon.smilie_like.title

George1959
Silbermitglied
Ich würde gern etwas zum Thema "Überflüssig" oder nicht sagen.

Stromer führt an, dass eine solche Anlage im Heimwerkerbereich keine zusätzlichen Erdungsmaßnahmen bedarf. Dies wird durch diverse Publikationen mehr oder weniger bestätigt allerdings, ist fast immer zu lesen "unwahrscheinlich" "nahezu unmöglich" aber komplett ausschließen will es niemand. Es besteht also trotz aller Unwahrscheinlichkeiten doch noch ein gewisses Restrisiko. Würde ich also gut schlafen wollen dann würde ich meine Anlage (die ich nicht habe) einfach vorsichtshalber erden.

Hier hätte etwas zum Thema zu lesen. Dauert nur wenige Minuten und darin wird auf eine ganz andere und realistischere Gefahr hingewiesen.

ElseKling
Alter Hase
anmaro69:

[...] sondern nur von Außen an die Rohre verlegt und an die Rohrschellen verbunden. Und das reicht deinen Erfahrungen nach für die Ableitung auch aus, oder?


Hast Du das Projekt von @cyberman durchgelesen? Das steht, wie ich Dir auch ausführlich geantwortet hatte: "dieser wird an die Erdung angeschlossen." Wie soll Ladung über Plastik Rohrschellen abfließen? Und dann wäre sie in der Wand, welche nicht leitet.

anmaro69
Goldmitglied
@ElseKling

So, wie kommst Du nun mit dem Ableiter in die "Erde"?
1. Der einfachste Weg ist eine Steckdose. Der Schutzleiter (grün/gelb) kurz PE (für protective earth) ist wie der Name schon sagt geerdet, durch eine Tiefen- oder Flächenerdung.


Ich denke, ich habe da eine gute Möglichkeit zur Erdung gefunden. Unter der Decke ist eine Verteilerdose für das Garagentor. An dessen Schutzleiter kann ich den Draht anklemmen. Das ist der kürzeste und einfachste Weg, wo zudem das der Draht nicht stört und durch das Verrücken von Maschinen o.ä. auch nicht beschädigt werden kann.
Damit müsste ich das eigentlich gut gelöst haben, oder?!?

66578.attach

Kartoffelheld
Silbermitglied
Aaaalso: Ich hatte auch so einen Draht an meinen HT-Rohren. Das Problem mit dem "Hängenbleiben" von Staub oder auch mal größeren Stücken ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, also sollten die Schrauben nicht zu lang gewählt werden und ich schließe mich auch der Tatsache an, dass möglichst keine 90 Grad Winkel genutzt werden sollten. Ich hatte so eine Stelle und es war immer dieselbe die dann wieder zugestopft war.
Ansonsten hatte ich es auch einfach am Heizungsrohr dran, das "geerdete" Rohr lief genau durch meinen Keller.

Über Sinn und Unsinn brauchen wir gar nicht zu sprechen, denn auch da schließe ich mich dem bisher gesagten an: Es ist ein kleiner Draht der etwas (gefühlte) Sicherheit bringt. Es passiert nicht oft (oder überhaupt?), kann aber "vielleicht" und "unter Umständen" doch passieren. Von daher: Safety First! Und Aufwand ist es gar nicht wirklich im Gegensatz zu so viel anderem was wir zu in der Werkstatt alles machen.
Ist nicht auch "Frensh Cleat eigentlich total doof, weil man ständig putzen muss? Schon, aber es ist auch einfach praktisch, wenn die Sachen immer griffbereit sind. Okay, ein schlechter Vergleich (Sicherheit vs. Praktikabilität), aber ihr wisst was ich meine. emoticon.angel_smile.title

cyberman
Platinmitglied
anmaro69:


@cyberman
Zunächst einmal: deine Werkbank sieht echt klasse aus, hast du wirklich toll gemacht emoticon.smilie_like.title
Nun zu der Erdung: Wie ich es auf den Fotos und aus der Beschreibung heraus erkennen kann, hast du die Enden der Kupferdrähte nicht in die HT-Rohre gesteckt, wie es @fuffy1963 gemacht hast, sondern nur von Außen an die Rohre verlegt und an die Rohrschellen verbunden. Und das reicht deinen Erfahrungen nach für die Ableitung auch aus, oder?


Da ich die Rohre mit leitenden Graphit-Lack lackiert habe sind diese schon mal leitend, an den Verbindungen der Rohre sind ja Gummimuffen, die leiten nicht, darum habe ich auf die ganze Länge zwischen die Rohre und den Schellen einen blanken Kupferdraht geklemmt. Dieser Kupferdraht ist dann an drei Stellen mit dem Schutzleiter in Abzweigdosen / Steckdosen verbunden. Ich bin auch der Meinung daß sich Heizungsrohre nur dann als Erder anbieten wenn man sicherstellen kann das die Verrohrung Komplet aus Metall besteht und ganz wichtig auch an den Erder angeschlossen sind, heute werden viele Heizungen mit Kunststoffrohr hergestellt, bei den modernen Kupferverrohrungen wird nicht mehr verlötet sondern eine Verpressung mit Dichtring gemacht. Das wäre mir zu unsicher, u.U. wird ja auch mal was an den Rohren repariert und durch Kunststoff ersetzt und keiner denkt daran diese Stelle mit einem Schutzleiter zu brücken.

Ob man den Aufwand jetzt treiben muss oder nicht ist ja jedem selbst überlassen, wenn man die Absaugrohre neu verlegt ist der Aufwand ja eher gering.