Wie Einige ja schon wissen, machen wir (meine Frau und ich) jedes Jahr mindestens eine lange Radtour im Urlaub mit unseren Tourenrädern und Gepäck. Die Touren gehen dann meißt über 1000km und wir haben auf diese Weise auch schon viele fremde und auch exotische Länder besichtigt.
Dass man heute mit dem Smartphone navigieren kann und und auch die Steigungen und Strassenbeschaffenheit sehen kann, ist ein Segen. Das war früher ohne Navigation ganz anders. Angefangen haben wir mit richtigen Landkarten, die klein gefaltet vorne auf die Lenkertasche geklemmt wurden. In manchen Ländern gab es nur Karten mit sehr grober Auflösung, 1cm Karte entsprach da manchmal 50km Strasse und richtig schwierig wurde es dann, wenn wir auch die Schrift nicht lesen konnten (China, Japan, Südkorea). Wir haben uns dann morgens, bevor es losging, die Zeichen für die Stadt eingeprägt, wo wir hinwollten und uns dann unterwegs immer richtig gefreut, wenn wir die auf Strassenschildern wiedererkannt haben; z.B. einen Tannenbaum und einen Fernseher, die auf einem Tisch stehen. - War unserer Interpretation.emoticon.teeth_smile.title
Mittlerweile nutzen wir auch komoot, die Weltkarte habe ich gekauft. Da bei langen Touren vorher zumindest feststeht, wo wir hinwollen, schaue ich mir die Route auch vorher bei komoot an. Einfach um rauszufinden, wie die Strassenbeläge sind und um die Etappen grob festzulegen. Wir kennen unsere Grenzen, das sind entweder 100km im Stück im hügeligen Gelände ohne nennenswerte Berge oder 1500 Höhenmeter auf maximal 50 km Strecke.- Im Herbst geht's z.B. nach Griechenland um Peloponnes zu umrunden. - Da gibt es ein Teilstück mit 89 km und 1700 HM. Da weiß ich schon jetzt, dass wir zwischendrin wild Zelten werden, denn das wird für einen Tagesritt zuviel und zwischendrin ist nichts ausser Natur.
Mein erstes Smartphone mit dem ich navigieren konnte, war das XM5800 von Nokia. Da hatte ich immer ein zweites Akku dabei, um im Ernstfall wechseln zu können. Das Akku hat aber meist einen ganzen Tag gehalten, wenn ich navigiert habe.
Später habe ich dann lange Zeit 'Here' (von Nokia) auf diversen Smartphones genutzt. Here war lange Zeit das einzige Programm, das kostenlos Karten von allen Ländern (bis auf ein paar Ausnahmen) bereit gestellt hat. Here hat aber im Gegensatz zu komoot nichts zu Strassenbeschaffenheit und Steigungen gewußt; war ein reines Navigationsprogramm. - Und trotzdem war es immer wieder erstaunlich, wie genau die Programme waren und dass selbst kleinste Nebenstrassen angezeigt werden, die nichtmal auf den Strassenkarten drauf sind, und das auf der ganzen Welt.
Heuzutage habe ich mein Smartphone vorne am Lenker montiert und habe meißt auch ein Kartenprogramm mitlaufen. Da Echtzeit-Navigation viel Saft benötigt, habe ich mein Smartphone am Nabendynamo angeschlossen. Ganz früher über einen ZZing, dann hatte ich einen Bike-Harvester, aktuell nutze ich eine spezielle Lampe von B&M. Eine geladene Powerbank habe ich aber auch immer dabei. Zusätzlich schleppe ich noch einen Garmin Edge 500 mit, aber nur um aufzuzeichnen, nicht zum Navigieren. Der Edge hält im Gegensatz zu seinen Nachfolgern mehrere Tage durch.
Als es erste Seiten im Internet gab, mit denen man Touren planen konnte, habe ich die natürlich auch genutzt, z.B. Ride-With-GPS oder Bike-Route-Toaster. Diese Seiten funktionieren aber auf Mobilgeräten nicht sehr gut, deshalb bin ich irgendwann zu komoot gewechselt und da geblieben.
Eine Navigation funktioniert aber z.B. auch heute noch nicht in allen Ländern. In China z.B. wird die GPS-Position immer um ein paar 100 m versetzt angezeigt und man fährt dann nicht auf der Strasse, sondern eben die paar 100 m daneben. Das Problem ist hier, dass GPS eine amerikanische Erfindung ist und das mögen die Chinesen nicht so.
Eine Faltkarte haben wir heutzutage übrigens immer noch dabei. Aber nur um einzuzeichnen, wo wir langgefahren sind incl. Kilometerangabe. Das ist immer eine schöne Urlaubserinnerung.
Zwei Strassenfotos aus Japan + ein Bild vom damaligen Strassenatlas (2007)