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Ich berichte Euch vom Besuch der Produktmanager Messtechnik von BOSCH.
Zunächst Produktmanager ist nicht wirklich richtig, es kamen zwei sehr nette junge Damen zu mir. Wir waren gleich per Du - also Stephanie und Marzia. Die beiden waren sehr lustig und so zog sich unser Lachen durch das gesammte Gespräch. Zunächst durfte ich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Denn ich bekam später Einblick in eine aktuelle Weiterentwicklung und durfte hierzu auch ganz konkrete Vorschläge machen. Mehr darf ich nicht dazu sagen, aber ich fand es irre spannend ...
Nach einigen Fragen zu meinem Heimwerker-Lebenslauf, was ich so alles mache und an weiteren Projekten plane, ging es dann ans eigentliche Thema: Detektoren. So heißen die Ortungsgeräte. Warum habe ich den PMD 7 gekauft und was waren die genauen Kriterien? Erfüllt er diese? Und dann sollte ich den Detektor einfach mal anwenden und zeigen, wie ich vorgehe. Das war ein sehr spannender Teil für mich. Zum einen dachte ich, warum will jemand zuschauen, wie ich eine Leitung suche, zum anderen müssten die beiden doch wissen, wie so etwas geht - schließlich entwickeln und vermarkten die beiden doch diese Geräte. Aber es war sehr interessant: Sie ließen mich suchen, interpretieren, bewerten und sagten eigentlich nichts dazu! Aber genau das ist das wertvolle. Jedes Haus hat andere baulichen Wände. Bei mir sind die Innenwände Fachwerk und auf den Balken sind Strohmatten mit Krampen befestigt und danach vergipst. Mein PMD 7 fand sehr zuverlässig die Krampen und teils sogar die dünnen Drähte der Strohmatten. Das hatte ich bis heute noch nie versucht. Aber es klappt! Unsere alten Türrrahmen sind in die Holzständer genagelt. Dann abgespachtelt und gestrichen. Die Nägelköpfe hat der Detektor auf 1 cm eingegrenzt. Wow! Ich wusste gar nicht, dass das Gerät so genau lokalisieren kann. An einer stillgelegten Telefondose findet der Detektor zwei Kabel im Abstand von etwa 2 cm.
Meine bisherige Unsicherheit, ob ich wirklich an einer Stelle bohren darf ist ausgeräumt. Denn die Damen haben mir die Funktionsweise des Detektors sehr gut erklärt. Und dass so ein Detektor "lernt". Man muss diesen nämlich mehrmals über die Stelle bewegen. Der Detektor erkennt beim ersten Bewegen dass z.B. Metall in der Wand ist. Er zeigt dies dann mit rotem Dauerlicht an. Und dies aber bei einer Stromleitung auf eine Breite von etwa 10 cm. Beim ersten Überfahren der Stelle hat der Detektor bereits gemessen, wie stark die höchste Detektion ist. Er "hat sich sozusagen darauf eingepegelt" beim nächsten Bewegen über die Stelle ist der Bereich nun bereits stärker eingegrenzt. Beim dritten Mal zeigt der Detektor den Bereich sehr genau an. In cm kann man sagen: Stromleitung beim ersten überfahren ist etwa 5 bis 10 cm breit, beim zweiten Mal 3 bis 5 cm, beim dritten Mal etwa 2 cm. Das genügt, um die Leitung nicht anzubohren.
Ich glaube nun, dass wohl sehr häufig wenn von "Ungenauigkeiten" der Ortungsgeräte geschrieben wird, eher Anwenderfehler vorliegen. Ohne die Stelle mehrmals zu überfahren kann das Gerät gar nicht genau anzeigen!
Ein weiterer Tipp der Managerinnen: Manchmal hilft es, die andere Hand flach auf die Wand aufzulegen und diese so zu "erden". Oder aber genau dies nicht zu machen. Was richtig ist, stellt man rasch dadurch fest, als dass der gefundene Bereich dadurch kleiner wird. Und in der Regel sind Stromleitungen keine 10 cm, sondern eher 1 cm breit. Wenn die Leitung zu breit angezeigt wird, liegt dies gewöhnlich daran, dass die Stelle nicht mehrfach überfahren wurde und zum anderen, dass die Wand feucht ist, starke Energiefelder in der Nähe sind oder einfach, dass die Wand Eisenoxid enthält (Porenbeton, Ziegel ... - kommt häufiger vor als man denkt) oder Streckmetall um Abflussrohre verlegt wurde. Natürlich ist hier immer Vorsicht geboten, bevor man bohrt.
Der PMD 10 ist hier etwas genauer als der PMD 7, die Managerinnen hatten beide Geräte dabei und so konnte ich testen, wie beide Geräte im Vergleich messen. Ich besitze den PMD 7 und habe festgestellt, dass dieser in meinem Haus bei den vorhandenen Gegebenheiten vollauf genügt. Leitungen liegen nie tiefer als 3 cm in der Wand, Holzbalken finde ich anhand des Streckmetalls bzw. der Metallkrampen (s.o.). Der PMD 10 hat seine besonderen Qualitäten in der stärkeren Ortung in die Tiefe, aber auch beim Auffinden von Holzständern. Aber auch die Öffnung im Gerät, die beim Anzeichnen von Ständern oder Leitungen hilfreich ist, hat ihren Vorteil. Es ist allerdings auch deutlich größer und passt nicht so geschickt in den Werkzeugkoffer wie der deutlich kleinere PMD 7. Vielleicht hilft dies bei einer Kaufentscheidung.
Nach dem ausführlichen Test der Geräte und meinem steigenden Wissen über die Inhalte verschiedener Wände im Haus ging es dann in die Zukunft. Eine Weiterentwicklung der Ortungsgeräte über die ich ja hier nicht schreiben darf. Aber in etwa einem Jahr werdet Ihr davon ganz sicher hier im Forum offiziell davon lesen. 😉
Zu guter Letzt bekam ich eine riesige Überraschung - ein Geschenk von BOSCH über die ich hier aber auch nicht schreiben will, denn es folgen ja noch einige Besuche bei anderen Forenmitgliedern und ich will hier nicht vorgreifen.
Der Besuch der Produktmanagerinnen hat sich voll gelohnt:
- Ich habe meine Unsicherheit beim Vertrauen auf das Ortungsgerät überwunden.
- Ich wusste gar nicht, wie genau der PMD 7 messen kann!
- Ich verstehe endlich wie die Geräte funktionieren
- Ich habe gelernt, dass nicht allein der Preis der Geräte entscheidend ist (teurer = besser/genauer?), sondern es auf die geplante Anwendung ankommt und man so entscheiden sollte, ob der PMD 7 genügt oder man doch besser zum oder PMD 10 oder vielleicht sogar zu den blauen Detektoren greifen sollte.
- ich habe zwei weitere Visitenkarten von BOSCH - die ich gerne für eine E-Mail nutzen kann, wenn ich Anregungen oder Fragen habe (ich habe bereits welche vom letzten Besuch der Produktmanager Sägen bei mir)
- wir hatten einen netten Heimwerkernachmittag
- ich freue mich riesig über die tolle Überraschung!!! Vielen Dank an Stephanie und Marzia!
Es wäre schön, wenn wir auch noch von den weiteren Besuchen der Produktmanagerinnen etwas hören würden. Vielleicht bekommen wir noch weitere Tipps. Jedenfalls kann ich jedem hier im Forum die Teilnahme an einem solchen Besuch nur empfehlen. Es lohnt sich auf vielfältige Weise!
Und ein Nachsatz sei erlaubt. Fachwissen ist hierzu nicht notwendig. Eher sogar, wenn man nur wenig Ahnung und Erfahrung hat. Den Produktmanagern geht es ja auch darum, zu erfahren, wie anwenderfreundlich und selbsterklärend die Produkte sind. Und wo Verbesserungspotenzial schlummert oder die Bedienungsanleitung verbessert werden muss. Und das kann wohl am ehesten jemand, der nur wenig Erfahrung oder wie ich wenig Vertrauen in die Geräte hat(te).
Also: Beim der nächsten Ankündigung eines Besuchs der Produktmanager einfach melden. Wie gesagt: Es lohnt sich!
Euer Rainer