Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Schimmelbekämpfung (Entstehung)

klanor
Jungspund
Moin zusammen,

in den kalten Jaherszeiten habe ich ein Schimmelproblem im Badezimmer. Das versuche ich schon seit geraumer Zeit zu bekämpfen, bisher aber immer nur an den Symptomen und nicht an der Ursache.

Zur Situation:

  • Mietwohnung im obersten Stockwerk
  • Gebäude aus den 1970er Jahren
  • Unter dem Flachdach ca. 1m hoher Hohlraum
  • Beton-Decke mit Stahlträgern durchzogen
  • Badezimmer ohne Fenster in der Gebäudemitte
  • Lüftung über Luftschacht mit elektrischem Lüfter (vom Vermieter nachgerüstet und von mir mit Steuerung per Hygrostat versehen)
  • Heizung im Badezimmer
  • Fliesenhöhe bis ca. 50 cm unter Decke
  • Schimmel bildet sich punktuell an Decke und Wänden vorwiegend im durch eine Glaswand abgetrennten Duschbereich
  • weiterer Schimmel in den Fugen der Fliesen
  • Oberkante Glaswand bis Decke beträgt ca. 50 cm

51455.attach

X kennzeichnet die ungefähre Position des Lüfters
H kennzeichnet die Position des Hygrostats

Der Bau wurde in einer Zeit errichtet, zu der das allgemeine Hygieneverhalten noch ein wenig anders war, als heute. Da gab es hauptsächlich den Samstag als Badetag, aber heute duscht fast jeder fast jeden Tag ...

Aus diesem Grund ist natürlich die Luft über einen längeren Zeitraum feucht, und die Feuchtigkeit kondensiert an den kalten Stellen, wie der Decke und den Wänden zu den gering beheizten angrenzenden Räumen.

Die bisherigen Maßnahmen sind

  • Heizung lange genug vor dem Duschen auf volle Kanne
  • Tür nach dem Duschen offen lassen
  • Schimmel bei Entstehung direkt mit Schimmelentferner beseitigen

Weil ich keinen Bock habe, dem Problem immer hinterher zu rennen und die einzige Maßnahme des Vermieters bei Beanstandung das Neustreichen der Decke und der Wandflächen ist, möchte ich einmal versuchen, die Neubildung mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.
Die Heizung kann ich nicht dauerhaft auf Vollgas laufen lassen, denn da sie sich direkt unter dem Lüfter befindet, würde die warme Luft direkt nach draußen befördert, was dann doch zu sehr ins Geld ginge.

Stattdessen habe ich mir zwei Maßnahmen überlegt:

  • Runter mit der Wandfarbe an Decke und Wänden. Stattdessen eine Farbe drauf, die ungelöschten Kalk enthält.
    Frage: Gibt es sowas, oder kann man sich das selber mischen?
    Gleiches gilt für die Fugenmasse zwischen den Fliesen.
  • An der Decke habe ich mittig ein quadratisches LED Panel aufgehängt, um ordentlich Licht zu haben.
    Nun habe ich überlegt, dass ich rundherum seitlich abstrahlende UV-Leuchten aktiviere, sobald das Licht aus und die Tür zu ist.
    Die sollen dann je nach Lichtstärke 15-30 Minuten brennen.

Wenn nur eine dieser Maßnahmen Erfolg bringt, habe ich gewonnen. Was ist eure Meinung dazu?

Mein Favorit ist übrigens #2, denn ob #1 nachhaltig funktioniert bezweifle ich als Baulaie.
32 ANTWORTEN 32

klanor
Jungspund
kjs:
Deshalb bin ich eigentlich eher ein Anhänger von Badezimmer mit Fenster.


Ich ja auch, aber es ist nun mal keines da.

Allerdings gibt es ja auch die Nachbarwohnung. So könnte man doch glatt mit einem Fenster zwei Familien helfen. emoticon.teeth_smile.title

Krusse
Goldmitglied
Hast Du mal darüber nach gedacht das der Lüfter das Problem sein kann! Viele Lüfter haben diese Verschlußlamellen welche beim Abschalten schließen damit keine Insekten und Staub hereinlangen. das Problem ist das dann auch keine Belüftung statt findet wenn der Lüfter abgeschaltet ist. Selbst wenn der Lüfter keine klappen hat ist der Durchlass doch sehr stark eingeschränkt und es findet kaum Luftaustasch statt wenn er aus ist. Wichtig ist das Du bei einen Inneliegenden Bad keine Handtücher zum trocknen aufhängst. Denn wenn Du die feuchten Handtücher im Bad aufhängst landet das Wasser wieder in der Luft und kann nicht weg weil der Lüfter aus ist. Auch das Abziehen der Fliesen mit einem Abzieher und abwischen der Silikonfugen hat sich bestens bewärt. Stell nicht so viele Flaschen ( Duschgel, Shampo usw.) im Duschbereich da zwischen, auf und unter Ihnen sich Wasser sammelt was auch wieder an die Luft abgegeben wird. Als Schimmelbekämpfung enpfehle ich Dir Die befallenen Flächen mehrmals mit einen Fungizid oder Isopropanol ab zu waschen Isopropanol (70% Alkohol) gibt es in den meisten Apotheken. Danach die Flächen mit einer Silikatfarbe streichen welche Du im Fachhandel bekommst. Schimmel kann auf Ihr nicht wachsen. Wenn Du noch Luft an der Decke hast kannst Du diese mit Calcium-Silkatplatten versehen und danach mit der Silkatfarbe streichen. Die Platten können ein vielfaches an Wasser speichern und dann abgeben, wichtig ist das die Farbe zum System passt. Kontrolliere mal mit einem Laserthermometer mal die Decke, ob da nennenswerte Temperaturunterschiede zur Wand sind, wenn ja Vermieter informieren eventuell muss Dieser die Zwischendecke dämmen.
Habe über 14 Jahre als Hauswart gearbeitet und daher viel mit Schimmel zu tun gehabt. Oftmals langt es schon ein zwei kleinere Veränderungen herbei zu führen damit Schimmel nicht entsteht bzw. es dazu kommt. Der Taupunkt spielt hier eine große Rolle. (Luftfeuchtikeit und Oberflächentemperatur).

Gruß Krusse

klanor
Jungspund
Danke für deine ausführlichen Tipps.

Mehrere der von dir beschriebenen Umstände treffen in der Tat zu.
Einige davon habe ich bereits beseitigt, aber das Hauptproblem ist, dass der Lüfter in der Ecke platziert ist, die dem Hauptaufkommen an Wasserdampf diagonal gegenüber liegt und sich dazwischen die Abtrennung in Form einer Glaswand befindet.
Diese Glaswand verschlechtert die Situation allerdings auch nicht mehr dramatisch.
Der Lüfter hat übrigens keine selbstschließenden Lamellen, aber der Durchsatz der Lüftung wäre sogar auch ohne den Lüfter, also mit dem natürlichen Sog völlig unzureichend.

Ich habe mir zwischenzeitlich einmal angesehen, was es so an Luftentfeuchtern gibt und mir vor allem auch einmal das Funktionsprinzip zu Gemüte geführt.

Da die Wände und die Decke trotz ausreichendem Heizen im Winter kalt bleiben, habe ich mir überlegt, das Problem folgendermaßen anzugehen:

1. Silikatfarbe, wie u.a. von dir empfohlen
2. neue Ablüftung, ggf. mit Kondensierung

  • Für die neue Ablüftung werde ich den bestehenden Lüfter ausbauen und das Loch verschließen.
  • An der anderen Wand des Schachts wird ein neues Loch gemacht, das dann eher in Richtung der Duche zeigt.
  • In dieses Loch kommt ein stärkerer Lüfter.
  • Vom Loch aus verlege ich einen Kanal, der über der Dusche endet, so dass dort direkt der Wasserdampf angesaugt wird. Der Kanal wird dann wie ein normaler Absatz an der Decke aussehen.

So wird der Wasserdampf dorf abgesaugt, wo er entsteht. Ich muss nur dafür sorgen, dass die Fördermenge groß genug ist.

Soweit der Plan. Die Kür dazu wäre dann noch das Anbringen von Peltierelementen im Kanal, an denen das Wasser kondensieren kann und in die Wanne abtropft. Ob das notwendig wird, sehe ich, wenn alles fertig ist. Ich kann es ja immer noch nachrüsten.

Ohne den Wasserdampf beim Duschen ist die Luftfeuchtigkeit im Bad nie über 65%. Ich denke, dass diese Maßnahme erfolgreich sein könnte.

Krusse
Goldmitglied
Das Problem was bei Dir anscheinend herrscht so habe ich es jedenfalls verstanden, ist das Deine Decke so kalt ist das der Wasserdampf im Bereich der Wanne/ Dusche kondensiert. Ich glaube nicht das das Problem mit einem Kanal bis zur Wanne behoben wird. 65% ohne Duschdampf ist ehrlich gesagt recht viel. Da liegt das eigentliche Problem der Taupunkt an Deiner Decke ist zu niedrig. Wenn Du den Kanal verlegst kann es Dir passieren das sich das Wasser an anderer Stelle niederschlägt. Wieso ist die Luftfeuchtigkeit bei Dir so hoch? Im Rest der Wohnung auch? Such Dir mal eine Taupunkttabelle im Netzt raus und Messe mal die Oberflächentemperatur an der Decke. Und schau mal wie hoch die Temperatur bei 65% sein darf. Wie ich schon sagte ist es oft nur 1 -2 Grad höher und das Problem ist behoben idealer Weise senkst Ihr noch die Luftfeuchtigkeit.

Krusse
Goldmitglied
Wenn die Scheibe bis zur Denke geht sollte Sie gegen eine kürzere ausgetauscht werden. Damit eine Zirkulaton statt findet und wie gesagt sprech das Problem mal bei Deinem Vermieter an wenn es kein Eigentum ist. Vielleicht ist ja in nächster Zeit eine Dämmaßnahme geplant.

klanor
Jungspund
Quantitative Werte habe ich noch nicht erfasst.
Die Decke fühlt sich aber sehr kalt an, und sicher ist es eine sinnvolle Maßnahme, das alles mal mit richtigen Daten zu sichern.

Meine Angabe, dass die Luftfeuchtigkeit ohne Dusche nie über 65% liegt (das alles gilt übrigens nur für das Bad selbst, nicht den Rest der Wohnung) resultiert aus der Tatsache, dass der auf diesen Wert meist eingestellte Hygrostat nur schaltet, wenn sich bereits Wasserdampf aus der Dusche im Raum verteilt.
Die tatsächliche Luftfeuchtigkeit im Normalfall habe ich noch nicht gemessen - das wäre aber mal eine Idee. Vor allem im Zusammenhang mit der Lufttemperatur.

Allerdings möchte ich das Problem aber auch nicht wissenschaftlich angehen. Mir reichen halbwegs schlüssige Daten / Beobachtungen, aus denen sich mein weiteres Vorgehen ergeben wird.

Die Duschabtrennung geht übrigens nicht bis zur Decke, sondern hört ca. 50 cm darunter auf. Aber auch ohne die Glaswand breitet sich der Wasserdampf hauptsächlich im Raum aus und wird nur zu einem kleinen Teil abgesaugt.

Seit meinem Eröffnungspost haben allerdings zwei Maßnahmen bereits ein wenig Besserung gebracht:
1. Heizung auf Maximum 1/2 Std. vor dem Duschen
2. Türe offen lassen nach dem Duschen

"Besserung" ist hier gemessen am Lüfter, bzw. dessen Einschaltzeitpunkt und Dauer bis zur automatischen Abschaltung.

Krusse
Goldmitglied
Na ja Bauphysikalisch sollte man es schon betrachten da ja das Problem behoben werden soll. Probier doch mal den Wasserdampf mit einen kleinen Ventilator (Batterie betrieben) zu verwirbeln (kleiner Feldversuch) ;0) Bin gespannt auf das Ergebnis wie auch immer Du es löst. Lass mal hören.

Krusse
Goldmitglied
Ach ja kannst du den Hydrostatschalter bzw. Den Fühler nicht in Problembereich versetzten. Vorausgesetzt das keine Gefahr von Ihm ausgeht. So würde der Lüfter länger laufen.

klanor
Jungspund
Krusse:
Na ja Bauphysikalisch sollte man es schon betrachten da ja das Problem behoben werden soll. Probier doch mal den Wasserdampf mit einen kleinen Ventilator (Batterie betrieben) zu verwirbeln (kleiner Feldversuch) ;0) Bin gespannt auf das Ergebnis wie auch immer Du es löst. Lass mal hören.

Davon verspreche ich mir ehrlich gesagt gar nichts, denn damit verwirble ich ihn ja nur.
Wahrscheinlich würde er dann einfach nur schneller an Decke und Wänden kondensieren, und dadurch hätte ich nichts gewonnen.

Krusse:
Ach ja kannst du den Hydrostatschalter bzw. Den Fühler nicht in Problembereich versetzten. Vorausgesetzt das keine Gefahr von Ihm ausgeht. So würde der Lüfter länger laufen.

Wäre keine schlechte Sache, wenn denn der aktuelle Lüfter in der Lage wäre, das ganze Zeug abzusaugen.
Da er aber anscheinend noch nicht einmal mit dem Wasserdampf klarkommt, der jetzt schon frei im Raum schwebt, würde auch das nicht viel bringen.

Tatsächlich verspreche ich mir mittlerweile am meisten von der oben von mir beschriebenen Variante. Die kann ich auch ausprobieren, bevor ich da ein Bauprojekt draus mache, denn mit einem 100er Schlauch, den ich vom derzeitigen Lüfter provisorisch über die Dusche lege, sollte ich einen Eindruck gewinnen können, ob sich eine richtige Absaugung tatsächlich lohnt.

thobie
Grünschnabel
Also, wenn schon Entfeuchter, dann einen der elektrischen Kondensentfeuchter. Kosten so ungefähr 150 Euro. Ich habe selber einen im Einsatz im Badezimmer. Der holt schon schnell mal 2,5 L Feuchtigkeit aus der Luft. Und das dauert nur wenige Stunden. Die auf Granulat basierenden Entfeuchter sind da nicht einmal annähernd so effektiv. Ich habe mir die Dinger angeschafft, nachdem ich in meiner Naivität in einem Haus mal im Sommer den Keller über 4 Wochen Tag und Nacht gelüftet habe. Die Feuchtigkeit musste ja irgendwie wieder raus. In meinem Badezimmer brauche ich so ein Teil, weil gerade meine Tochter es gern unterlässt, nach dem Duschen die Fliesen abzuwischen. Das Lüften hilft zwar, die feuchte Luft zunächst aus dem Badezimmer zu bekommen. Aber die Feuchtigkeit auf den Fliesen verdunstet auch und will dann irgendwann heraustransportiert werden. Seit wir vor 2 Jahren begonnen haben, einen solchen Entfeuchter einzusetzen, gibt es keinen Schimmel mehr.