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Welche Dampfsperrfolie für Zwischensparrendämmung?

TechnikMarco
Grünschnabel
Hi,

ich möchte demnächst das Dachgeschoss meines EFH (BJ 1950+/-) dämmen.

Der Aufbau des Daches ist wie folgt:
Ziegel -> Holzverschalung -> Unterspannbahn

Von Innen möchte ich nun zwischen den Holzsparren dämmen.
Dämmmaterial wird wahrscheinlich einfache Glas- oder Steinwolle 140mm.
Abschließend sollen die Wände mit OSB Platten verkleidet werden.


Nun meine Frage:
Welche Damfsperrfolie eignet sich für mein Vorhaben am besten?
Ist ein SD Wert von 100m ausreichend (Standard Dampfsperrfolie) oder benötige ich eine mit einem kleineren SD Wert oder mit Membran?

Da die Wände mit OSB Platten verkleidet werden, wird die Atmungsaktivität wahrscheinlich sehr gering sein.
Sind OSB Platten für mein Vorhaben sinnvoll? Wenn nein - gibts alternativen?


Besten Dank im Voraus.
10 ANTWORTEN 10

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Mit einer Folie von 0,1 mm Stärke solltest du gut hinkommen. Bin zwar kein Fachmann, doch für meine Gartenhütte hatte ich die verwendet und ich meine mich erinnern zu können, dass der Verkäufer im Baumarkt auch den Begriff Dachgeschoss erwähnt hat. Denke auch an genügend Klebeband, um die Folienübergänge sauber zu verkleben.

mit
Silbermitglied
Ich hab mein Dach so gedämmt, wie du es bis zur Dampfsperre beschrieben hast. Mit SD 100 bist du gut. Ich habe allerdings auf die Dampfsperre ( nach innen gesehen ) eine Sparschalung ( Unterlattung ) aufgebracht und dann die Verkleidungsplatten ( bei mir Rigips 12,5 ) . Ob du stattdessen OSB verwenden willst, bleibt dir überlassen.
Wichtig ist, wie Tom schon bemerkt hat, die Stöße luftdicht zu verkleben und ebenso alle Durchführungen, ob Kabel oder Rohr. Sorgfältige Arbeit in diesem Bereich zahlt sich i Sinn des Wortes aus. Wir haben seit über 20 Jahren weder Feuchte noch Schimmel oder sonstige Probleme mit dem Raumklima.
Nimm nach Möglichkeit Steinwolle, nicht (!) Glaswolle. Die Wärmedämmeigenschaften sind besser, die Lärmdämmeigenschaften erheblich besser, und in der Qualität A1 ist die Steinwolle nicht nur gegen Glaswolle das Mittel der Wahl. Glaswolle schmilzt dir beim Hausbrand zusammen und trägt das Feuer weiter! Steinwolle A1 ist stabil bis 1200°C.

StepeWirschmann
Bronzemitglied
Mein Energieberater und der Dachdecker haben mir bei nahezu demselben Aufbau zu einer Dampfbremse geraten. (also das, was du als Membran schreibst)

mit
Silbermitglied
Hab ich noch nicht versucht. Die Dampfsperre war Teil der Ausbauanleitung unseres Hauses. Ist die Dampfbremse evtl. besser, wenn man auf die Unterlattung verzichtet?

StepeWirschmann
Bronzemitglied
Energieberater hat es grob so erklärt, dass man bei einem diffusionsoffenem Aufbau auch eine diffusionsoffene Folie rein zieht.
Dann kann die Feuchtigkeit gleichmäßig weg.
Klingt für mich schlüssig.

​​​​

mit
Silbermitglied
Klingt schlüssig. Vielleicht gibts ja neuere Erkenntnisse über das Langzeitverhalten. Mein Hausbau war schließlich 1995. Unsere Unterspannbahn ist auch diffusionsoffen. Mir hat der Bauleiter damals gesagt, diese wäre notwendig, weil durch Temperaturgefälle und Luftfeuchteschwankungen immer mal Feuchte in die Dämmung eindringen könne und diese so in ihrer Wirkung beieinträchtigen würde.
Diese Feuchte müsse auch wieder entweichen können. Aus diesem Grund sei eine Dampfsperre zum Wohnraum hin notwendig, weil die wärmere Wohnungsluft stärker feuchtebeladen wäre als die kühlere Aussenluft.
Wie dem auch sei: Ich würde mich heute auch an die aktuellen Empfehlungen der Fachleute halten, denn wenn etwas schiefgeht und von diesen Empfehlungen abgewichen wurde, ist aus der Sicht dieser Fachleute der Grund klar. Dagegen zu argumentieren, wird dann schwierig.
Wenn die also eine Dampfbremse empfehlen, würde ich die auch einbauen.

TechnikMarco
Grünschnabel
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


Mir stellen sich jedoch noch zwei Fragen:

- Spielt die Verkleidung eine Rolle? Ich habe gehört das zb. Gipskarton "atmungsaktiv" wäre - OSB Platten hingegen nicht. Hat das Auswirkungen auf die Funktion der Dampfsperre / Dämmung?

- Gibts Bedingungen für den Einsatz einer "Membran" Dampfsperre? Ich hab bei einem Onlineshop folgende Beschreibung bei einer entsprechenden Folie gelesen:
"Die Membran-Dampfsperre kann nur dann eingesetzt werden, wenn unter der Dacheindeckung die Membrane mit hoher Dampfdurchlässigkeit verwendet wird."

Was heißt das in meinem Fall? Ist die Unterspannbahn gemeint? Sind diese in der Regel dampfdurchlässig?

StepeWirschmann
Bronzemitglied
Unterspannbahnen sind in der Regel diffusionsoffen, oder hochdiffusionsoffen - also dampfdurchlässig.

Ich persönlich würde, wenn ich OSB-Platten direkt danach verschraube gar keine Folie rein ziehen.
Da ich bei meinem Dach Gipskartonplatten verwendet habe und diese erst zwei Jahre später angebracht wurden
habe ich die angeratene Dampfbremsfolie befestigt.

Andre1986
Ehemaliges Mitglied
TechnikMarco:
- Gibts Bedingungen für den Einsatz einer "Membran" Dampfsperre? Ich hab bei einem Onlineshop folgende Beschreibung bei einer entsprechenden Folie gelesen:
"Die Membran-Dampfsperre kann nur dann eingesetzt werden, wenn unter der Dacheindeckung die Membrane mit hoher Dampfdurchlässigkeit verwendet wird."


Ja es gibt Bedingungen für den Einsatz einer Membran-Dampfsperre. Dabei handelt es sich übrigens um eine Dampfbremse und keine Dampfsperre. Eine Dampfbremse reguliert den Durchgang von Wasserdampf, während eine Dampfsperre den Wasserdampf fast vollständig abhält und "dicht" ist.

Damit das Wasser aus der Raumluft nach draußen transportiert werden kann, muss es durch deine Beplankung, Folie, Dämmung, Unterspannbahn und dann nach draußen. Wenn unter der Dacheindeckung eine Unterspannbahn verwendet wurde die "dicht" ist, kann das Wasser bei Verwendung einer Dampfbremse nicht nach draußen. Die folge wäre immer mehr Wasser in deiner Dämmung und irgendwann Schimmel. In diesem Fall wäre eine Dampfsperre mit SD > 100 die richtige Wahl.

Mit einem "U-Wert-Rechner" kannst du die unterschiedlichen Varianten zur Dämmung durchspielen und bekommst angezeigt, ob dein Vorhaben so funktioniert oder das Dach in 2-3 Jahren wegschimmeln wird.