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Wie wird Araucaria verarbeitet?

IchMagBlau
Grünschnabel
Hallo zusammen

Ich habe viele Informationen über den Baum, aber nur sehr wenig über das Holz und dessen Verarbeitung gefunden.
Soll der Stammabschnitt am Stück oder besser aufgetrennt getrocknet werden? Hat jemand von Euch Erfahrung damit?

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17 ANTWORTEN 17

Ottomar
Goldmitglied
IchMagBlau:

Ottomar: Stockung führt zu einer "gealterten" Optik, oder?


Darauf kann ich nur mit einem entschiedenen Jein antworten.

Stockung heißt, dass das Holz von dunklen Pilzadern durchzogen ist. Dies kommt bei gefällten/umgestürzten Bäumen, die im Wald liegen bleiben, ganz natürlich vor.

Man kann aber auch Holz zuhause stocken lassen. Dazu nimmst Du einen Klotz und stellst ihn senkrecht auf die Erde, deckst ihn oben ab und wartest. Je nach Wetter, Feuchtigkeit, Jahreszeit usw. kann dies einige Monate, aber auch mal ein, zwei Jahre dauern, bis der ganze Klotz bis oben hin von dem Pilz durchzogen ist.

Eine andere Methode ist es, den Klotz in einen schwarzen Plastiksack zu stecken, und zwar gemeinsam mit etwas gestocktem Holz, das man im Wald aufgesammelt hat. Besonders im Sommer sollte man den ansonsten verschlossenen Sack gelegentlich öffnen und Wasser zugeben.

Der Erfolg zeigt sich, wenn am Hirnholz deutliche Verfärbungen auftreten. Aber nicht zu lange warten, sonst hat man am Ende nur noch Brösel ...

Am besten eignen sich helle Hölzer wie Buche, Ahorn und besonders Birke. Ich habe aber auch schon Apfel und Quitte gestockt.

Bei besonders zuckerhaltigem Holz (Birke) ist es nach meiner Erfahrung nicht nötig, bei anderem schon, nämlich das Übergießen mit Bier oder Zuckerwasser zu Anfang. Die amerikanischen Drechsler und Messerbauer schwören auf diese Methode, ich selbst kam bisher ohne aus und habe das Bier selbst getrunken.

Maggy
Diamantmitglied
Zum Stocken selbst hat Ottomar eigentlich alles geschrieben.
Wenn Du wissen möchtest, wie gestocktes Holz aussieht, dann schau mal bitte diese beiden Projekte von mir an, die sind aus gestocktem Holz gemacht.
Die Schmuckschatulle
ist aus gestocktem Buchenholz

Rentier Rudolf mit Weihnachtswald, einige Weihnachtsbäume sind aus gestocktem Birkenholz. siehe Arbeitsschritt 3 - Bild 3

Buche, Birke und Ahorn bekommt man am leichtesten selbst zum stocken. Bei diesem Holz entstehen diese schwarzen Adern, von denen der Laie denkt, das sei typisch für gestocktes Holz. Das ist es auch, aber bei anderen Holzarten bildet der Stockschwamm keine schwarzen Adern.
Bei Apfel zum Beispiel werden die Stockadern nur goldgelb/bräunlich, also bei weitem nicht so spektakulär.Allerdings habe ich auch bei Apfel schon erlebt, entgegen aller Erfahrung, dass es ganz dunkle Adern gegeben hat.
Nachteil des gestockten Holzes: Wenn du es nicht genau zum richtigen Zeitpunkt verarbeitest, kann Dir passieren, dass das Innere schon zu weit gestockt ist und dann wird das Holz bröselig und man kann es nicht mehr gut verarbeiten.Kleinere Schadstellen kann man dann noch stabilisieren, aber größere geht meist nicht mehr.

IchMagBlau
Grünschnabel
Vielen Dank an euch Beide für die tolle Erklärung!


Ottomar: Die Anwendung von Gerstensaft riecht für mich nach Missbrauch emoticon.regular_smile.title
Maggy: Die Schatulle ist wunderschön geworden! emoticon.smilie_like.title

Ich werde mal sehen, wieviel ich insgesamt zusammen bekomme und ob ich für solch ein Experiment ein "Opfer" bringe.

froschn
Diamantmitglied
Aus gestockter Birke habe ich auch schon mal etwas gemacht:

https://www.1-2-do.com/projekt/Baums...asteln/4007085

froschn
Diamantmitglied

55280.attach

IchMagBlau
Grünschnabel
Wow, das ist ein schönes Holz!
Und eine sehr schöne Lampe natürlich auch. Unglaublich was das Öl hier bewirkt hat...

Maggy
Diamantmitglied
froschn:


Die Lampe oder mehr das Schmuckstück sieht richtig klasse aus.

Janinez
Diamantmitglied
leider übersieht man leicht das kleine Nusshäuschen