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Nut und Feder fräsen

LL0rd
Grünschnabel
Hallo Leute,

ich habe mir aus dem Baumarkt eine Massivholzplatte (Douglasie) besorgt. Und ich meine jetzt die Platten, die zwar flach sind, aber an den Rändern immer noch die Rinde des Baums ist. Die Platte ist 1200mm lang, 450mm breit und 30mm dick. Ich möchte die Platte in der Mitte teilen und dann anschließend verbinden, sodass ich dann eine 600x900mm Platte bekomme. Die Verbindung möchte ich mit einer Nut und Feder herstellen. Wie bei den Verlegeplatten.

Bosch hat ja dafür sowohl die Scheibennutfräser als auch die Federfräser im Programm. Doch nun stehe ich vor einem kleinen Problem. Ich möchte, hinterher eine gerade Fläche haben. Doch wie stelle ich dann die Höhe ein? Fräse ich etwas zu hoch oder zu tief rein, habe ich einen Versatz auf der Oberseite der Platte. Hat da mal jemand einen Tipp für mich?
30 ANTWORTEN 30

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Ergänzend zu arathorns 1) und 2):
3) Küchenarbeitsplatten sind meist 38 oder 40mm dick. Bei deinen 30mm könnte es mit den Spannverbindungen knapp werden. Zudem sind die deutlich teurer herzustellen und eher für Eck-Verbindungen gedacht.

Alternativ zur Nut-Feder-Verbindung könntest Du noch mit Flachdübeln (Lamellos) arbeiten. Hierfür ist aber dann eine Flachdübelfräse oder zumindest ein Nutenfräser nötig. Als Leimverbindung sicherlich auch nicht so stabil wie Nut/Feder...

LL0rd
Grünschnabel
ConanDerBarbar:
Ergänzend zu arathorns 1) und 2):
3) Küchenarbeitsplatten sind meist 38 oder 40mm dick. Bei deinen 30mm könnte es mit den Spannverbindungen knapp werden. Zudem sind die deutlich teurer herzustellen und eher für Eck-Verbindungen gedacht.

Alternativ zur Nut-Feder-Verbindung könntest Du noch mit Flachdübeln (Lamellos) arbeiten. Hierfür ist aber dann eine Flachdübelfräse oder zumindest ein Nutenfräser nötig. Als Leimverbindung sicherlich auch nicht so stabil wie Nut/Feder...


Ok, vielen Dank für die Info. Für das aktuelle Projekt habe ich mich ja bereits für die lose Feder entschieden. Der Fräser ist bestellt und sollte morgen ankommen. Dann werde ich das Projekt so durchziehen. An Flachdübel oder Runddübel habe ich auch schon gedacht. Das wäre quasi der Plan B. Ich hatte jetzt aber ehrlich gesagt Bock etwas mit der Oberfräse zu machen 😉

Eine Frage noch, was meinte jetzt Nachtuebernahme mit der Douglasie?

arathorn76
Silbermitglied
LL0rd:

Eine Frage noch, was meinte jetzt Nachtuebernahme mit der Douglasie?


Er meint die Gefahr, dass deine verleimte Platte sich durch Feuchtigkeit/Feuchtigkeitsänderung verformen könnte.
Prinzipiell erstellst Du ja eine Leimholzplatte (normalerweise besteht eine solche aus mehr als 2 Brettern).
Und generell gibt es für die Erstellung von Leimholzplatten den Leitsatz, durch abwechselnde Orientierung der Jahresringe diese Verformung zu minimieren (z.B. zu einem leicht welligen Leimholz statt zu einer langen Schüssel).
Und da Du ja von einer Douglasienplatte geschrieben hast hat er die Frage gestellt, ob bei deiner Vorgehensweise dieses Schüssel-Risiko eher groß oder weniger groß ist. Die Douglasie spielt dabei eine Rolle, weil die Neigung zur Verformung unter anderem von der Holzart abhängt.

Ich kann die Frage übrigens nicht beantworten.

Nachtuebernahme
Goldmitglied
arathorn76:


Er meint die Gefahr, dass deine verleimte Platte sich durch Feuchtigkeit/Feuchtigkeitsänderung verformen könnte.
Prinzipiell erstellst Du ja eine Leimholzplatte (normalerweise besteht eine solche aus mehr als 2 Brettern).
Und generell gibt es für die Erstellung von Leimholzplatten den Leitsatz, durch abwechselnde Orientierung der Jahresringe diese Verformung zu minimieren (z.B. zu einem leicht welligen Leimholz statt zu einer langen Schüssel).
Und da Du ja von einer Douglasienplatte geschrieben hast hat er die Frage gestellt, ob bei deiner Vorgehensweise dieses Schüssel-Risiko eher groß oder weniger groß ist. Die Douglasie spielt dabei eine Rolle, weil die Neigung zur Verformung unter anderem von der Holzart abhängt.

Genau das meinte ich, danke für die ausführliche Erläuterung!

arathorn76:

Ich kann die Frage übrigens nicht beantworten.


Schade.

holzigeDachkatze
Bronzemitglied
Eine interessante Sache sind die Nut und Federverbindungen eigentlich schon immer, aber wenn man diese macht, dann ist wirklich ein Frästisch mit Anschlägen sehr hilfreich . Erstens kann man die Platte gut auflegen und führen, zweitens kann man die Oberfräse gut montieren und die Einstellung der Fräser/ -tiefe ist auch leichter. Wenn ich Platten dieser Stärke verbinde, dann nicht per Nut und Feder sondern verwende dazu die Verleimfräser. Das Fräserset von Bosch ....hmm bin ich nicht begeistert, kann ich nicht empfehlen, da lässt die Qualität zu wünschen. Im übrigen besteht eigentlich sehr oft die Gefahr das Platte sich verziehen , egal ob jetzt unbedingt Feuchtigkeit einwirkt , direkt oder indirekt, kann es immer passieren. Beim Verleimen würde ich sowieso einen PUR-Leim empfehlen der verhindert das Feuchtigkeit an diesen stellen eindringt.

Ottomar
Goldmitglied
Wie jedes Holz kann Douglasie natürlich auch schüsseln. Wenn man die vielen Berichte über Terassenböden liest, wird das sehr deutlich.

Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, keine europäische Douglasie zu kaufen, sondern langsamer gewachsene nordamerikanische. Ein Blick auf das Hirnholz des Brettes ist empfehlenswert.

Am besten ist das Holz, wenn es stehende, enge Jahresringe aufweist. Dies fällt eben am besten aus, wenn nicht, wie bei uns üblich, der Baumstamm in horizontale oder vertikale Scheiben gesägt wird (Rund- oder Scharfschnitt), sondern, wie in Nordamerika üblich, der geviertelte Stamm im Stile des Spiegelschnitts aufgetrennt wird.

Nur so fallen hauptsächlich Bretter mit annähernd stehenden Jahresringen an.

56539.attach

LL0rd
Grünschnabel
Ottomar:
Wie jedes Holz kann Douglasie natürlich auch schüsseln. Wenn man die vielen Berichte über Terassenböden liest, wird das sehr deutlich.

Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, keine europäische Douglasie zu kaufen, sondern langsamer gewachsene nordamerikanische. Ein Blick auf das Hirnholz des Brettes ist empfehlenswert.


Ja, aber eine Terrasse ist natürlich wechselnden Temperature und der Witterung ausgesetzt. der kleine Tisch steht aber im Flur bei fast konstanter Temperatur und RLF.

Leider konnte ich mir das Holz nicht aussuchen. Ich ging in den Baumarkt, lief an dem Regal vorbei, wo diese Platten standen und nahm eine mit. Wofür ich es verwende, habe ich hinterher beschlossen 😉

Rainerle
Diamantmitglied
Da noch das eine oder andere noch offen ist:

Frästisch mit speziellen Nut und Federfräsern. Man kann die eine Seite fräsen - idealerweise die Feder. Nun setzt man den Nutfräser ein und kann diesen an der bereits gefrästen Feder exakt einstellen indem man diesen einfach dort ansetzt, so dass es keinen Ünerstand gibt. Abweichungen von Hundertsteln machen nichts aus, da man hinterher eh die Fläche schleifen muss. Denn die Schwartenbretter sind zwar gehobelt, aber keinesfalls in Tischqualität sauber. Da kann man schon noch einige Zeit schleifen und muss wohl ohnehin mindestens 0,5 mm Bnehmen um ihn glatt zu bekommen. Frästisch ist sehr viel exakter, da man die Oberfläche gerne auch etwas verkantet und schon ist die Nut minimal abweichend.

Zum „Schüsseln“. Holz dehnt sich mit Feuchtigkeitsaufnahme aus. In Wohnräumen schwankt die Luftfeuchte durchaus von 30 bis 90 Prozent mehrmals über den Jahreslauf. Also dehnt und schrumpft sich das Holz ständig. Das hängt von der Holzdichte und insbesondere von den Jahresringen ab. Wenn Du die Schnittkante anschaust, siehst Du wie die Jahresringe laufen. Stehen diese, da das Brett aus der Baummitte geschnitten wurde, wird sich das Holz in der Mitte bei höherer Dichte weniger ausdehnen als an den Rändern. Liegen die Ringe eher - also vom Rand des Stammes geschnitten, werden sich die Hölzer je nachdem nach oben biegen oder nach unten. Und das kann bei Deiner Brettbreite von 40 cm und Douglasie (Nadelholz mit geringer Dichte) ich schätze bis zu 1 cm ausmachen. Sodann wird sich Dein Tisch über das Jahr mehrmals in der Breite verändern. Bei dieser Breite um rund 2 bis 3 cm. In der Länge wird sich hingegen wenig tun.

Tendenziell würde ich eher alle Bretter auf ca. 8 cm auftrennen und diese alle durchmischen, passen der Jahresringe links und rechts sortieren und dann mit Nut und Feder verleimen. Klar, das ist Aufwand, aber die einzige Möglichkeit für einen ordentlich dauerhaft geraden Tisch.

Jetzt kommen wir wie immer zum Thema Gratleisten. Sorry, aber das ist unumgänglich. Wenn die Platte auf einen Rahmen aufgesetzt wird, solltest Du das Wort Gratleisten googeln und auch andere Tischkonstruktionen für Massivhölzer genau anschauen. So kannst Du das schüsseln eingrenzen und zugleich dafür sorgen, dass es nicht noch stärker wird. Schraubst Du unten einfach ein paar Querbalken und Füße an, muss das Holz sich bewegen können. Ansonsten zieht es Die Schrauben einfach heraus oder es biegt sich noch viel extremer als ich oben schrieb. Und dann hilft auch keine verleimte Feder, denn diese bricht als erstes bei Belastung durch Scherkräfte. Die Gratleiste bietet sich doch an, da Du ja „unbedingt etwas mit der Oberfräse“ machen wolltest. 😉

Rainerle
Diamantmitglied
Während ich schrieb, habt Ihr auch geschrieben.

Konstante Raumfeuchte? Die gibt es nur in speziellen Klimaräumen. Ob Flur, Küche, Bad oder Wohnzimmer. Im Jahreswechsel ändert sich das extrem mal hat man draußen 30 Prozent, manchmal 110 Prozent Luftfeuchte - und das innerhalb weniger Tage udn Witterung. Und durch Lüften oder Heizen im Winter verändert sich das langsam aber konstant auch in der Wohnung, besonders zwischen Sommer und Winter. Meine Dielenböden in der Wohnung - sibirische Lärche - dehnen sich übers Jahr um 2 bis 3 mm je Nut und Feder bei 14 cm Dielenbreite, unabhängig ob Flur, Wohn- oder Esszimmer.

Nachtuebernahme
Goldmitglied
Danke @Rainerle , genau dies hab ich gemeint.
Gerade die doch sehr breiten Stücke (45cm) wären mir suspekt bzgl. Verzug.

Vielen Dank für den Erklär-Bär!