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Fragen zu Tischplattenbau (Puffer, Art der Gratleiste)

Maxheim
Grünschnabel
Hallo zusammen,

durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und ich bin begeistert wie tatkräftig hier einander geholfen wird - großes Lob an alle!:)

Nun zu meiner Frage:
Im Rahmen meines Umzugs in eine neue Wohnung habe ich mich dazu entschlossen mir selbst einen Esstisch zu bauen.
Ich weiß, dass es zwar ein riesiges Projekt für jemanden ist, der so etwas noch nie getan hat, aber mir macht das einfach super viel Spaß und ich lerne unfassbar viel dabei. Auch wenn der Tisch an Ende nicht so perfekt ist wie vom Tischler, ist es am Ende mein Tisch - und was akzeptables wird dabei schon rumkommen 😉

Als Vorlage für mein Projekt dient mir hierfür diese Tischplatte, welche ich Internet gefunden habe und ich einfach wunderschön finde:

56699.attach

Als Größe ist eine Länge von 250cm und eine Breite von 100cm bei einer Dicke von etwa 6cm angedacht.
Angelehnt an die Beispieltischplatte, hatte ich daran gedacht mir 7 Alteiche-Holzbalken zu besorgen à 15 cm x 7 cm bei 280cm Länge (Mein Holzanbieter würde das so zuschneiden, sägerau & kammertrocken).
Insgesamt hätte ich damit also 30cm Puffer in der Länge (ich hatte an 30cm Puffer gedacht, da auf der Hobelbank in der Holzwerkstatt, die ich aufsuchen werde, bisher nur 2m lange Balken abgerichtet und gehobelt wurden. Deshalb 15cm Puffer auf jeder Seite, falls mir die Enden etwas abrunden). Dazu hätte ich 5cm Puffer in der Breite (7x 15cm = 105cm), reicht das oder sollte ich bei 7 Balken lieber auf 10cm Puffer gehen? Dazu noch 1cm Puffer in der Höhe für das Abhobeln und Schleifen der Arbeitsplatte.
Zusammengefasst:
Länge: 30cm Puffer
Breite: 5cm Puffer
Höhe: 1cm Puffer
Passt das so oder lieber mehr/weniger?

Meine 2. Frage bezieht sich auf die Stabilisierung der Platte.
Auch wenn das Holz kammertrocken ist und ich die Verleimregeln einhalte, habe ich bedenken, dass es mir die Platte irgendwann zerreisst. Eine klassiche Gratleiste kommt für mich aus optischen Gründen jedoch nicht in Betracht, da ich gerne folgende Füße an meiner Tischplatte befestigen möchte:

56700.attach

Klassische Gratleisten, die unten abstehen, würden daher wie gesagt optisch stören.
Ich hatte angedacht die Füße mit einer Schraube in der Mitte zu fixieren und die restlichen Löcher zu Langlöchern zu erweitern um dem Holz somit Raum zum arbeiten zu geben. Allerdings wird das wohl kaum ausreichen um so einer gewaltigen Platte entgegen zu wirken, oder?

Als Optionen zur zusätzlichen Stabilisierung bin ich daher auf 2 Möglichkeiten gestoßen:

1) Von unten Stahlplattenstreifen an die Tischtplatte zu schrauben (so wie die Füße, also in der Mitte fixiert und Langlöcher an den Seiten.

2) Schraubgratleisten aus mit Stahl verstärktem Aluminium, welche in die Tischplatte eingelassen werden und daher seitlich nicht sichtbar sind.
Beispielfoto:

56701.attach

Allerdings habe ich keine Erfahrungsberichte dazu gefunden und kann die Effektivität daher nicht abschätzen.
Dazu kommt, dass ich diese Gratleisten bisher nur bei wenigen Anbietern gefunden habe und sie nicht ganz billig sind:
Gute 100€ für 2x 1,85m (also in meinem Fall 4 Gratleisten).
Das würde ich ich zwar investieren, wenn ich wüsste, dass es mein Problem löst. Aber blind kaufen für diesen Preis würde ich es nur ungern.
Die Abmessungen der Gratleiste betragen im Übrigen 19mm in der Tiefe und 36mm in der Breite (an der breitesten Stelle).



Vorteile dieser beiden Alternativen wären dabei, dass ich Sie im Nachhinein an der Tischplatte anbringen kann und ich nicht mit 2 Halbplatten arbeiten muss (ich möchte nämlich nicht, dass die Gratleiste an der Seite sichtbar ist).

Aber vielleicht habt ihr ja noch eine bessere Alternative parat.
Ich freue mich auf euren Input! 🙂

Viele Grüße
Max
47 ANTWORTEN 47

kaosqlco
Diamantmitglied
Sieht schon toll aus.
Zum Auffüllen würde ich Epoxy nehmen. Das bekommst Du m. E. besser in alle Ritzen (da flüssig) als Spachtelmasse. Gegen Bläschenbildung soll Heißluft helfen.

Ottomar
Goldmitglied
Ich würde Epoxy nehmen, aber nicht in Schwarz, sondern in Blau oder Moosgrün wegen des Kontrastes. Ein gewolltes gestalterisches Element.
Das sieht allemal besser aus als zu versuchen, Astlöcher "verschwinden" zu lassen.

Achtung: Sei sparsam bei der Zugabe der Farbe, wenn Du eine gewisse Transparenz erzielen willst. Ein Streichholzkopf auf einen Liter ...

Maßnahmen gegen Bläschen:
Rühre die beiden Komponenten ganz langsam um und gieße das angerührte Epoxy ebenso langsam mehrfach um.
Mit einem Heißluftföhn kannst Du die Bläschen aus dem vergossenen Epoxy heraustreiben.

Maxheim
Grünschnabel
Danke für eure Antworten!
Aus optischen Präferenzen kommt für uns nur eine transparente oder schwarze Füllung in Betracht. Da ich bei einer schwarzen Füllung matt über glänzend bevorzugen würde, würde es da vermutlich eher die Poly-Feinspachtelmasse werden.
Aber im Moment tendiere ich eher zu einer transparenten Füllung, da ich die Astlöcher eigentlich sehr schön finde und sie der Tischplatte Charakter verleihen (und ich das nicht so gerne "überdecken" würde).

Ich konnte über die Suchfunktion nicht wirklich was zu Epoxidharz finden. Kennt jemand da eine gute Anleitung?

Ottomar
Goldmitglied
Ich empfehle Dir zum Einstieg die folgende Seite:

https://epoxidharze.net/

Speziell für Deinen Zweck auch sehr gut:

https://www.finewoodworking.com/2018/02/07/create-dramatic-inlays-epoxy

Material gibt es von zahlreichen Anbietern, u.a. von:

https://www.harzspezi.de/

und von:

https://www.fiberglas-discount.de/giessen-giessharz-beschichten-beschichtung-epoxidharz-kunstharz-po...

Maxheim
Grünschnabel
Hallo Ottomar,

vielen Dank nochmal für deine Literaturhinweise.

Ich habe mir nun bei einer der von dir genannten Seiten ein glasklares Epoxidharz bestellt, das für meine Zwecke geeignet ist.

Allerdings hätte ich nun noch eine generelle Frage:
Trotz den Vorarbeiten ist die Tischplatte nach dem Verleimen natürlich nicht ganz Plan, sondern hat einen Höhenunterschied von etwa 0,5mm zwischen den Lamellen. Daher muss ich den Tisch noch einmal komplett abschleifen (bzw. zumindest großflächig).
Meine Frage ist nun, sollte ich das machen bevor ich die Astlöcher mit dem Epoxidharz auffülle?
Also praktisch: Abschleifen, Expoxidfüllung, Stellen mit Epoxid punktuell abschleifen.
Oder lieber erst die Stellen mit dem Epoxid auffüllen und dann am Ende alles in einem Rutsch abschleifen?

Vielleicht noch eine Frage:
Bei welcher Körnung fängt man bei glasklarem Epoxid an und bis zu welcher geht man hoch?

Vielen Dank für eure Antworten! 🙂

Ottomar
Goldmitglied
Ganz klar zuerst auffüllen, danach komplett abschleifen. Das ist sicherer, um zu vermeiden, dass Du Dellen an den einzelnen Auffüllstellen reinschleifst.

Ich beginne mit 180 bis 400 (trocken) und, wenn die Oberfläche hoch glänzend sein soll, arbeite mich hoch bis 18 000 (nass). Anschließend Politur mittels einer entsprechenden Paste.

Ein sehr ausführliches Tutorial zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=W8Fzmt8Mki4

Wenn Du keinen Wert auf "Speckschwartenglanz" legst, kannst Du beim Nassschleifen auch schon bei 8000 aufhören. Das ist eine Entscheidung, die Du je nach Geschmack und Objekt treffen kannst.

Man kann natürlich auch mit einem Winkelpolierer nass schleifen und muss sich bei großen Objekten nicht manuell abmühen wie die Dame im Tutorial, die Preise für Nassschleifpads sind allerdings heftig.

Maxheim
Grünschnabel
Vielen Dank!

Ich habe mich gerade mal umgeschaut, aber weder in den Internetshops der großen Baumarktketten noch beim größten deutschen Onlineversandhändler konnte ich Schleifpapier in so feiner Körnung finden. Oft war bei 3000 Schluss.
Wo findet man denn sowas? - Ohne, dass man vielleicht für 2-3 Blätter einen Versand von 6€ zahlt...

Das Tutorial werde ich mir heute Abend anschauen 🙂

Ottomar
Goldmitglied

Maxheim
Grünschnabel
Ottomar:
Schau mal, was Du z.B. bei Amazon unter dem Begriff "Micro-Mesh" findest.

Etwa:

https://www.amazon.de/dp/B07BGTL4H1/...detail_3?psc=1

und

https://www.amazon.de/gemischt-2%EF%...63NFKNXFQR1W1C



Danke!


Eine Frage hätte ich jetzt noch (vielleicht um auch mal wieder zurückzukommen zu dem eigentlichen Titel des Threadsemoticon.wink_smile.title) bezüglich der Gratleiste:

Wie zuvor erwähnt muss es in meinem Fall aus optischen Gründen eine versteckte Gratleiste sein, d.h. sie darf unten nicht herausstehen. Außerdem möchte ich keine Öffnungen an der Seite, wo eine etwaige Gratleiste eingeschoben wurde.
Zunächst hatte ich ja die Alu-Schraubgratleiste in den Raum geworfen:

57130.attach

Wenn ich das mal hochrechne sind das für 4 Gratleisten à 80cm (Breite der Tischplatte 100cm, Länge der Tischplatte 255cm) allerdings um die 140€. Dazu kommt, dass man für das Fräsen der Nut natürlich einen passenden Schwalbenschwazfräser benötigt, den ich so in der Ausführung nicht besitze...

57131.attach

Der würde auf der von mir gefundenen Website stolze 72€ kosten. Da müsste man dann natürlich schauen, ob man einen identischen an anderer Stelle günstiger findet.
Wenn's blöd läuft komme ich so am Ende bei rund 200€ raus, was natürlich ganz schön happig ist für 4 Gratleisten.
Kennt jemand noch einen günstigeren Anbieter für solche Alu-Schraubgratleisten? (meine Preise basieren jetzt auf dem Shop "layer grosshandel")


Alternativ hatte ich mir überlegt eventuell T-Schienen aus Stahl einzusetzen:

57132.attach

Diese würde ich von unten an den Tisch anschrauben (Langlöcher).
Frage: Würde das helfen dem Arbeiten des Holzes entgegen zu wirken oder ist das praktisch nutzlos?
Vorteil wäre natürlich, dass es wesentlich günstiger und einfacher zu montieren wäre.

Fallen euch sonstige Lösungen ein?



Darüber hinaus hätte ich noch eine Frage:
Die Tischplatte hat nun eine schlussendliche Dicke von 4,5cm. Als Beine verwende ich die von mir gezeigten aus dem Startpost. Der Tisch hat eine Länge von 255cm.
Muss ich mir Sorgen machen, dass der Tisch über die Zeit irgendwann durchhängt?
Macht es Sinn längs 4 Stahlleisten unter den Tisch zu schrauben (Langlöcher), also praktisch eine Leiste unter jedes Brett (Tisch besteht aus 4 Einzelteilen)? Als Stärke hatte ich etwa 3-4mm angedacht, das würde dann zwar auch unten vom Tisch abstehen, wäre aber verkraftbar.



Letzte Frage:
Ich habe vor den Tisch zu ölen. Da sich das mit dem Gratleisten aus finanziellen Gründen noch ein paar Wochen hinziehen kann, hatte ich angedacht die Platte am Wochenende schonmal rundum zu ölen (alle Seiten), wenn die Oberflächenbehandlung abgeschlossen ist. Und ihn dann schon zu nutzen.
2-3 Wochen später würde ich dann wegen der Gratleisten die Nuten in den Tisch fräsen. Kann ich da dann drüber Ölen, ohne dass ich mir wegen irgendetwas Gedanken machen muss?
Wie sieht das aus, falls ich T-Schienen aus Stahl einsetzen sollte. Muss ich mir da sorgen machen, dass sich meine Eichenplatte verfärbt, obwohl sie geölt ist? Muss ich das Holz davor nochmal besonders behandeln? Oder eventuell auch die Stahlschiene?



Viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen 🙂








arathorn76
Silbermitglied
Zu alternativen Quellen für Alu-Gratleisten kann ich nichts beitragen - sorry.

Bei der Suche nach einem passenden Fräser könntest Du statt mit einem Winkel vonn 100° auch mal mit einem Winkel von 10° suchen. Bei den Schwalbenschwänzen die ich habe ist nämlich immer der Winkel zwischen Schneide und Schaft angegeben, nicht zwischen Schneide und Oberfläche Werkstück. (meine liegen aber zwischen 12° und 19°)

Zu den T-Stahl-Schienen würde ich mal sagen, dass die ziemlich wenig bringen dürften. Es sei denn Du findest noch eine Möglichkeit, irgendwelche Scher-Stabilen Querbolzen reinzubringen. Die Gratleiste arbeitet ja vor allem gegen Höhenänderung, dass kann die Basis vom T nicht leisten.

Zum Ölen: da sehe ich überhaupt kein Problem. Das ist ja einer der Vorteile vom Öl.
Und schlimmstenfalls hast Du eine geringe Farbabweichung - die aber an der Unterseite nicht wirklich auffällt.

PS: Eiche und Stahl, da war ja noch ne Frage in der letzten Frage
ICH würde den Stahlträger lackieren (oder pulverbeschichten /lassen). Das in jedem Fall, somit wäre dann auch kein Eiche/Stahl-Kontakt mit Verfärbungspotential mehr da