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flüssiges Bienenwachs

Wolfgang111
Goldmitglied
Leute, ich habe da mal eine Frage: ich habe vor ein paar Wochen meiner zukünftigen Enkelin ein Wiiege aus Kieferleimholzplatten gebaut und mit flüssigem Bienenwachs behandelt. Gestern rief mich meine Tochter an und fragte ob es normal sei das das nach 4 Wochen immer noch so stark riecht. Sie stellt die Wiege immer nach draussen so lange es nicht regnet.
Habt ihr eine Ahnung ob ich da was verkehrt gemacht habe, (gearbeitet nach Hersteller. Angaben).
Irgendwelche Erfahrungen eurerseits?
Ich hatte extra Bienenwachs ausgesucht wegen des für mich angenehmen Geruches. Und nun? emoticon.smilie_schild-vorsicht-hilfe.title
19 ANTWORTEN 19

Wolfgang111
Goldmitglied
Ich kann mit gutem Gewissen sagen: Bienenhonig wirkt antibakteriell. Und Tücher die mit Bienenwachs getränkt werden, werden seit Jahrhunderten zum einpacken von Lebensmitteln genutzt WEIL diese antibakteriell wirken. Deshalb habe ich ja Bienenwachs für die Wiege genommen.

Nightdiver
Goldmitglied
Ottomar:
@Straubi

Ich hatte ja vorgeschlagen, die Wiege mit einem Lappen tüchtig abzureiben, um gleich nach dem Auftrag Überschuss zu entfernen.

Nun habe ich aber eine Frage an Dich als Fachmann quasi zum umgekehrten Weg, nämlich zum Auftragen. Die Ausführungen Pauls haben mich stutzig gemacht. Vielleicht bin ich unvorsichtig, aber ich nehme die Bienenwachslösung immer mit einem Leinenlappen aus dem Gefäß und zwar mehrfach hintereinander. Zum Glück ist mir ein Malheur wie bei Paul noch nie passiert, aber ist Bienenwachs wirklich so anfällig für Bakterienbefall?

Das hieße nämlich in der Konsequenz, dass man z.B. das Einwachsen von Kinderspielzeug tunlichst unterlassen müsste. Das ist mir eine grausige Vorstellung, den Enkeln mit dem Holzspielzeug auch gleich noch einen ordentlichen Schlag Krankheitserreger mitzuliefern.


Ich denke nicht, dass Bakterien das Problem bei Paul waren, vermutlich eher Reste irgendwelcher anderer Stoffe im Pinsel oder Behälter das Umkippen der Lösung verursachen.
Ich habe es mir angewöhnt, Restmengen immer in andere Gläser umzufüllen. Mir ist es selbst mal passiert, einen teuren Lack (Antifouling für Unterwasseranstrich an Booten) zu versauen, weil die Oxidation der Farbe im Streichbehältnis schon begonnen hatte und beim Zurückschütten des Lacks in den fast vollen Eimer den Rest mit ins Nirwana gezogen hat. Damals fast 250 DM Lehrgeld...

Maggy
Diamantmitglied
Genau deshalb verwende ich das Wachs am liebsten zum Sprühen. Da kommt dann eben genau so viel heraus wie man benötigt und auch eben sehr sparsam. Da muß man mindestens zweimal auftragen und dazwischen trocknen lassen und nachreiben. Zurückschütten gibt es da nicht. Einziger Nachteil, es ist teuerer als das normale nicht sprühbare.

Ottomar
Goldmitglied
Sprühen ist natürlich eine saubere Lösung, wenn keine Treibgase verwendet werden ...

Das Ding ist nur, dass ich gelegentlich Sachen baue, die deutlich größer sind als Werke von der Scroll Saw. Aus diesem Grund rühre ich meinen eigenen Balsam aus Bienenwachs und Balsamterpentin an. Per Sprühdose würde das viel zu teuer werden.

Wer es etwas härter will, kann auch noch ein wenig Carnaubawachs einarbeiten, wer beim Duft variieren möchte, kann z.B. Orangenöl zugeben.


Aber nun warte ich auf @Straubi, damit die Sache mit den Bakterien geklärt wird.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Ottomar,
ich hatte wie schon geschrieben lüssiges Bienenwachs von der Fa. Clou in einem bekannten Baumartkt gekauft. Ich verwendete dieses Bienenwachs als Oberflächenbehandlung für ein Werkstück. Dazu habe ich den Kleinkannister gründlich geschüttelt und mit einem Pinsel durch die Öffnung der Verschraubung eingetaucht und das Werkstück eingestrichen. Es war kein großes Werkstück. danach habe ich den Kannister wieder verschlossen und weggestellt. Einige Wochen später wollte ich ein weiteres Werkstück einstreichen und habe mir einen Glasbehälter befüllt und dabei festgestellt das die Konsistenz sehr wässrig war und das Wachs komisch roch. Ich monierte dieses bei dem besagten Baumarkt in der zuständigen Farbenabteilung. Dort versicherte man mir das das kein Einzelfall wäre und bei unsachgemäßer Vorgehensweise passieren könnte. Man sollte sich grundsätzlich immer soviel aus einem Behälter entnehmen den man braucht und niemals den Rest wieder zurückschütten. Auch ein direktes Eintauchen mit einem Pinsel wird abgeraten, da in beiden Fällen Bakterien, Keime oder Schmutzpartikel den Bienenwachs und auch andere Streichmittel zersetzen und dadurch unbrauchbar machen könnten. Die Erklärung war fü mich plausibel und wurde unter "learning by doinng" abgelegt 🙂
LG Paul

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Da bin ich mal gespannt. Derzeit bin ich drüber, ein Holzbett für meine Enkelin zu bauen.
Dazu habe ich mir das von Clou auch angeschaut, aber bin davon abgekommen, weil ich den Tipp bekommen habe,
echtes Bienenwachs vom Imker und Walnussöl zu mischen.
Derzeit ist das Bett noch im Rohbau und muss noch geschliffen werden. Aber da bin ich echt gespannt, wie sich diese
Mischung geruchstechnisch auf's Fichtenholz auswirkt.

Straubi
Silbermitglied
Also ohne daß ich das Vorgehen von Holzpaul gesehen habe, glaube ich nicht das es sein Verschulden war. Es kann natürlich sein, dass irgendwas zum umkippen dess flüssig Wachses geführt haben könnte, jedoch glaube ich das hier ein Problem von dem Produkt selbst einhergeht, z.B. falsche Lagerung bei Transport oder in der Ausstellung. Bienenwachs ansich kann nicht umkippen, schließlich wird es oft gereinigt und enthält noch Reste an Propolis, welches die Bienen zum desinfizieren verwenden. Bienenwachs kann äußerlich Schimmelbildung ansetzen wenn es dauerhaft Nass ist und falsch gelagert wird, jedoch schimmelt hier nicht das Wachs sondern die Verschmutzung im Wachs.

Ich habe und werde auch weiterhin die Gegenstände, welche ich für meinen Junior herstelle, mit Bienenwachs Produkten behandeln, hier weiß ich woher das Zeug kommt.

Ich hoffe ich konnte Euch helfen und sorry für die späte Antwort, die Bienen nehmen gerade wieder mehr Zeit in Anspruch.

Ottomar
Goldmitglied
@Straubi,

vielen Dank für Deine Antwort.
Zusammenfassen ergibt sich für mich, dass man sorgenfrei weiterhin Bienenwachs zu Politur verarbeiten kann, sofern man auf gewisse Regeln der Hygiene achtet.
Am besten füllt man sich die zu verarbeitende Wachslösung in ein separates Gefäß um, und zwar in geringer Menge, damit man auf keinen Fall in Versuchung geraten kann, Reste in den Vorratskanister zurück zu schütten.

Für die Lagerung gilt wohl - wie so häufig - kühl und trocken als Vorgabe.

Nightdiver
Goldmitglied
Ottomar:
@Straubi,.

Für die Lagerung gilt wohl - wie so häufig - kühl und trocken als Vorgabe.


Und natürlich lichtgeschützt! Das ist bei Naturprodukten oft wichtiger als die Temperatur.

Ottomar
Goldmitglied
Nightdiver:


Und natürlich lichtgeschützt! Das ist bei Naturprodukten oft wichtiger als die Temperatur.


Genau! Sonst verblasst der schöne Honigton. 🙂

Nee, Quatsch, das hatte ich zu erwähnen vergessen. Vielen Dank, Nightdiver.